Ab sofort in der ARD Mediathek: NDR Doku-Drama „125 Jahre Nord-Ostsee-Kanal“ mit Charles Brauer, erzählt von Hubertus Meyer-Burckhardt

Ab sofort in der ARD Mediathek: NDR Doku-Drama „125 Jahre Nord-Ostsee-Kanal“ mit Charles Brauer, erzählt von Hubertus Meyer-Burckhardt

Hamburg (ots) – Es ist der gewaltigste Bau Norddeutschlands: Der Nord-Ostsee-Kanal zwischen Kiel und Brunsbüttel, die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt. Doch der Kanal ist weit mehr als ein Bauwerk. Dieser Kanal hat Biografien, Familien und Generationen geprägt. Zahlreiche Arbeiter aus aller Welt strömten Ende des 19. Jahrhunderts zum Kanalbau und blieben dann in Schleswig-Holstein. Das NDR Doku-Drama „125 Jahre Nord-Ostsee-Kanal: Verbindet die Meere, teilt das Land“ erzählt die bisher unbekannte Geschichte des Nord-Ostsee-Kanals. Denn gebaut wurde der Kanal nicht von Bismarck (dargestellt von Charles Brauer), Kaiser Wilhelm I. und seinem Enkel Kaiser Wilhelm II., sondern von genialen Ingenieuren wie Otto Baensch (Nicolaus König) und einem Heer von zeitweise 9000 Arbeitern, unter ihnen die Jegliewskis und Kumbartzkys aus Ostpreußen. Ihre Urenkel Hartmuth Jegliewski und Oliver Kumbartzky leben noch heute am und vom Kanal.

Mit Moderationen von Hubertus Meyer-Burckhardt, aufwendigen Spielszenen, bildgewaltigen Aufnahmen des Kanals, spannenden Interviewpartnern und einzigartigen, bisher nie gezeigten Bildern von Glasplatten-Fotografien des Wasser- und Schifffahrtsamtes Kiel erzählt Dietrich Duppel in seinem Film die 125-jährige Geschichte des Kanals vom Baubeginn bis heute. Der Film ist ab sofort in der ARD Mediathek zu sehen, das NDR Fernsehen zeigt ihn am Donnerstag, 11. Juni, um 20.15 Uhr. Weitere spannende Hintergründe zur Geschichte des Nord-Ostsee-Kanals bietet ein großes Online-Dossier (www.NDR.de/nok (http://www.NDR.de/nok)).

Schon bei der Eröffnung war der Kanal zu klein und musste bereits von 1907 bis 1913 erweitert werden. Neue Schleusen und Brücken, größere Fähren und die Rendsburger Eisenbahnhochbrücke mit der Schwebefähre wurden errichtet. Die Nazis wollten gegen Ende des Zweiten Weltkrieges diese Brücken wieder sprengen. In den 60er-Jahren wurden der Straßentunnel in Rendsburg und später dann die großen Autobahnbrücken gebaut. Bis heute wird der Nord-Ostsee-Kanal geändert: neue Schleusen, neue Brücken, Erweiterungen. Durch seine gesamte 125-jährige Zeit verbindet den Kanal ein Paradox: Er trennt und er verbindet das Land. Er durchschneidet eine gewachsene Kulturlandschaft und ist gleichzeitig identitätsstiftend und ein Stück Heimat.

Stab

Buch – Dietrich Duppel
Regie – Dietrich Duppel, Torsten Wacker (Szene)
Kamera – André Dekker, Jean Marc Junge, Michael Gassner, Timo Schwarz (Szene)
Schnitt – Konrad Buschke, Johan Nilsson
Ausstattung – Kay Kulke
Kostüm – Antje Gebauer
Maske – Yvonne Neumann
Ton – Dirk Diedrich
Digitale Effekte – polloq
Musik – George Kochbeck
Archivrecherche – Veronika Loepp
Fachberatung – Prof. Dr. Martin Krieger
Redaktion – Marc Brasse (NDR) Besetzung Moderation – Hubertus Meyer-Burckhardt
Otto von Bismarck – Charles Brauer
Emma – Jytte-Merle Böhrnsen
Otto Baensch – Nicolas König
Federico – Thiago Braga de Oliveira
Unternehmer Holzmeier – Thomas Ziesch
Carl Loewe – Thomas H. v. Wallersbrunn
Kumbartzky – Peter Sikorski
Barackenleiter – Hansen Steffen Böye
Der Garstige – Alexandru Cirneala
Jegliewski – Hajo Tuschy
Luise Jegliewski – Janine Ribler
Karl Jegliewski – Lucas Leonidas
Friedrich Jegliewski – Paul E. Guhl „125 Jahre Nordostseekanal: Verbindet die Meere, teilt das Land“ ist eine Produktion von jumpmedientv im Auftrag des NDR, gefördert mit Mitteln der nordmedia.

Der Nord-Ostsee-Kanal – Daten und Fakten

Der Nord-Ostsee-Kanal ist die meist befahrene künstliche Seeschifffahrtsstraße der Welt. Er verbindet die Nordsee mit der Ostsee. In seiner Bedeutung ist der Nord-Ostsee-Kanal nicht nur wichtiger Teil der regionalen Wirtschaftsstruktur, sondern auch wesentlicher Baustein des transeuropäischen Verkehrsnetzes. Durch seine Weg- und Zeitvorteile stellt die Bundeswasserstraße Nord-Ostsee-Kanal für die internationale Schifffahrt einen großen wirtschaftlichen Vorteil dar.

Das Befahren des Nord-Ostsee-Kanals bringt je nach Abfahrts- und Zielhafen erhebliche Wegevorteile, im Schnitt 250 Seemeilen (463 Kilometer). Je nach Geschwindigkeit des Schiffes kann durch geschickte Routenwahl ein hoher Zeitverlust vermieden und Treibstoff eingespart werden. Die CO2-Emmissionen sind geringer.

Fährt ein Schiff zum Beispiel von Dover nach Kiel, spart es im Vergleich zu dem Weg über Skagen 368 Seemeilen (682 Kilometer). Von Hamburg nach Stockholm oder Riga erspart der Nord-Ostsee-Kanal 336 Seemeilen (622 Kilometer).

Aber auch von Rotterdam nach Klaipeda kann das Schiff via Nord-Ostsee-Kanal von 183 eingesparten Seemeilen (334 Kilometer) profitieren.

– Am 21. Juni 1895 wurde der heutige Nord-Ostsee-Kanal von Kaiser Wilhelm II. als Kaiser-Wilhelm-Kanal eröffnet – Namenswechsel 1948

– Direkter Vorläufer war der 1784 in Betrieb genommene Eiderkanal

– Bauzeit: 1887-1895, Erbauungskosten: 156 Millionen Reichsmark

– Beim Bau beschäftigte Menschen: bis zu 9000 Mann im Jahre 1892

– Schichtlohn eines Erdarbeiters damals: 3,30 Reichsmark

– Bodenbewegungen beim Bau: mehr als 80 Millionen Kubikmeter

– 1. Erweiterung: 1907-1914 für 242 Millionen Reichsmark, Bodenbewegungen fast so viel wie beim Kanalbau

– 2. Erweiterung: 1965 bis 2002 für 840 Millionen DM, veranschlagte Bodenbewegungen: circa 41 Millionen Kubikmeter

– 10 Brücken, lichte Durchfahrtshöhe = 42 Meter (40 Meter Schiff + 2 Meter Reserve)

– 2 Tunnel (1 Fahrzeugtunnel, 1 Fußgängertunnel – jeweils in Rendsburg)

– 14 Fährstellen (mit Schwebefähre Rendsburg und Personenfähre Kiel-Holtenau)

– 12 Weichen (Ausweichstellen – hier können sich auch die größten Schiffe im Kanal begegnen)

– Fläche, für die der Nord-Ostsee-Kanal als Vorfluter dient: 1580 Quadratkilometer – der Kanal ist der größte künstliche Vorfluter Schleswig-Holsteins

– Maßgebender Wasserstand Kanalstrecke: Normalnull -0,20 Meter

– Länge: 98,637 Kilometer

– Breite des Wasserspiegels nach Bau: 58 Meter

– Sohlenbreite nach Bau: 22 Meter

– Wassertiefe nach Bau: 8,5 Meter

– Breite des Wasserspiegels 1. Erweiterung: 102,5 Meter, nach 2. Erweiterung heute 162 Meter (außer Oststrecke)

– Sohlenbreite nach 1. Erweiterung: 44 Meter, heute: 90 Meter (außer Oststrecke = Königsförde bis Kiel – hier hat der Kanal weiterhin das Profil der 1. Erweiterung)

– Wassertiefe nach 1. Erweiterung: 11 Meter, auch heute 11 Meter

– Internationaler Sprachgebrauch: kiel canal

– Verantwortlich für den Nord-Ostsee-Kanal ist die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes mit den Ämtern WSA Kiel-Holtenau und WSA Brunsbüttel

– Etwa 10.000 Sportboote nutzen jährlich den Nord-Ostsee-Kanal, Sportfahrzeuge dürfen den Kanal nur während der Tageszeit befahren

– Schiffszahlen ohne Sportboote im Jahr 2000: rd. 38.400 Schiffe, im Jahr 2017: rd. 30.300 Schiffe (im Vergleich Suez-Kanal: im Jahr 2000: 14.100 Schiffe, im Jahr 2016: rd. 16.800 Schiffe, und Panama-Kanal: im Jahr 2000: 13.700 Schiffe, im Jahr 2016: rd. 13.100 Schiffe)

– Maximale Schiffsgröße für Kanalpassage (je nach Verhältnis von Länge, Breite und Tiefgang):

entweder Länge 235 Meter, Breite 32,5 Meter, Tiefgang 7,0 Meter

oder Länge 193 Meter, Breite 20 Meter, Tiefgang 9,5 Meter

oder Länge 160 Meter, Breite 27 Meter, Tiefgang 9,5 Meter

Zwischenwerte werden interpoliert: zum Beispiel dürfte ein 175 Meter langes Schiff mit 9,5 Meter Tiefgang für eine Kanalpassage maximal 24 Meter breit sein

– Gütertransporte auf dem Nord-Ostsee-Kanal insgesamt: im Jahr 2000 58 Mio. Tonnen, im Jahr 2017 87 Mio. Tonnen

– Dauer einer Kanalpassage: circa 8 Stunden

– Maximalgeschwindigkeit im Kanal 15 km/h (8,1 Knoten) – für Schiffe der Verkehrsgruppe 6 oder mit einem Tiefgang von mehr als 8,5 m: 12 km/h (6,5 Knoten)

– Für Schiffe mit einem Tiefgang von mehr als 3,10 Meter und für Schiffe ab Verkehrsgruppe 2 besteht Lotsenpflicht. Ausnahmen sind lediglich in den Verkehrsgruppen 2 und 3 möglich

– Ab einer bestimmten Größe müssen Schiffe außerdem auch einen beziehungsweise sogar zwei Kanalsteurer annehmen (zum Beispiel, wenn eine der folgenden Abmessungen überschritten ist: 100 Meter Länge bei 15,5 Meter Breite beziehungsweise 115 Meter Länge bei 14 Meter Breite und jeweils 6,1 Meter Tiefgang)

Quelle: Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Kiel Holtenau

Fotos: www.ARD-Foto.de (http://www.ARD-Foto.de)

Sendetermin: Donnerstag, 11. Juni, 20.15 Uhr, NDR Fernsehen

Pressekontakt:

Norddeutscher Rundfunk
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Ralf Pleßmann
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