Viele Fälle von bakterieller Lungenentzündung lassen sich verhindern

Viele Fälle von bakterieller Lungenentzündung lassen sich verhindern

Viele Fälle von bakterieller Lungenentzündung lassen sich verhindern

AKTUELL BEFINDEN WIR UNS MITTEN IN DER INFLUENZA-WELLE, MIT DER VERMUTLICH EINE PNEUMOKOKKEN-WELLE EINHERGEHT. WENN DER OHNEHIN SCHON GESCHWÄCHTE ORGANISMUS MEIST ÄLTERER MENSCHEN ZUSÄTZLICH ZUR „ECHTEN GRIPPE“ NOCH MIT EINEM ZWEITEN ERREGER KÄMPFEN MUSS, KANN DAS GEFÄHRLICH WERDEN, ZU SPITALSAUFENTHALTEN UND SOGAR ZUM TOD FÜHREN. OFT HANDELT ES SICH BEI DIESEM ZWEITEN ERREGER UM PNEUMOKOKKEN, DEN HÄUFIGSTEN AUSLÖSER EINER BAKTERIELLEN LUNGENENTZÜNDUNG. GLÜCKLICHERWEISE STEHEN WIR DIESEM NICHT MACHTLOS GEGENÜBER, IM GEGENTEIL. ES GIBT ES EINE EFFEKTIVE IMPFUNG GEGEN DIE PNEUMOKOKKEN, DIE IM ÖSTERREICHISCHEN IMPFPLAN ALLEN MENSCHEN AB 60 JAHREN AUSDRÜCKLICH EMPFOHLEN WIRD. DA SIE OBENDREIN DEM GESUNDHEITSSYSTEM UND DER GESELLSCHAFT GELD SPART, WÄRE EINE AUFNAHME IN EIN ERWACHSENENIMPFPROGRAMM SOWOHL FÜR DIE GESUNDHEIT ALS AUCH FÜR DIE GELDBÖRSE EINE WIRKUNGSVOLLE MASSNAHME.

JETZT IMPFEN LASSEN!

Schon seit Herbst läuft in Österreichs Apotheken eine Impfaktion für die Pneumokokken-Impfung. Bis Ende März sind die entsprechenden Impfstoffe noch vergünstigt erhältlich. Zwar kann man sich das ganze Jahr über mit Pneumokokken infizieren, im Winter sind sie unter anderem aufgrund der Grippe-Saison aber wesentlich häufiger. Für gesunde Personen ab 60 wird eine sequenzielle Impfung mit zwei verschiedenen Impfstoffen im Abstand von einem Jahr empfohlen. Eine Wiederholung ist nicht vorgesehen. Wer chronisch krank ist oder andere Risikofaktoren hat, kann beziehungsweise sollte in Absprache mit seiner behandelnden Ärztin oder seinem behandelnden Arzt auch schon früher geimpft werden. [1]

GEFÄHRLICHKEIT DER PNEUMOKOKKEN SCHON WÄHREND DER SPANISCHEN GRIPPE ERSICHTLICH

Neu ist die Gefahr durch Pneumokokken nicht. Schon vor Jahren haben Studien gezeigt, dass die Pneumokokken bereits während der Spanischen Grippe Anfang des 20. Jahrhunderts eine Mitschuld an den 50 bis 100 Millionen Todesfällen hatten. Auch bei der Schweingrippe konnte man Ähnliches beobachten. Etwa ein Drittel der Todesfälle wurde durch sekundäre Infektionen, meist Pneumokokken, verursacht. [2] An der Gefährlichkeit der Pneumokokken hat sich bis heute nichts geändert. „Der große Unterschied zu früheren Zeiten besteht darin, dass es heute präventive Impfungen gibt“, betont die Präsidentin des Österreichischen Verbandes der Impfstoffhersteller (ÖVIH) Mag.a Renée Gallo-Daniel. „Sie werden allerdings viel zu wenig in Anspruch genommen, unter anderem auch deswegen, weil die Kosten von der Bevölkerung selbst getragen werden müssen.“

INVASIVE PNEUMOKOKKENFÄLLE SIND NUR DIE SPITZE DES EISBERGS

In Österreich müssen nur die sogenannten invasiven Pneumokokken-Erkrankungen gemeldet werden. Das sind jene potenziell lebensgefährlich verlaufenden Infektionen, bei denen die Erkrankung ins Blut oder in sterile Körperregionen eindringt und Blutvergiftungen, Gehirnhautentzündungen oder andere schwerwiegende Symptome auslöst. 2023 wurden 760 davon registriert, ein neuer Höchststand. 64 Personen sind daran verstorben. [3] So dramatisch diese Zahlen auch sind: Sie sind nur die Spitze des Eisbergs, wie Expert:innen immer wieder bestätigen. Insgesamt dürfte die Zahl der Personen, die jährlich an Lungenentzündungen erkrankt, etwa bei 30.000 liegen. Ein großer Teil davon wird durch Pneumokokken verursacht. „Genau wissen wir das nicht, da die Dunkelziffer sehr hoch ist“, berichtet Mag.a Sigrid Haslinger, Vizepräsidentin des ÖVIH. „Das gilt vermutlich auch für die dadurch verursachten Todesfälle.“

PNEUMOKOKKEN-IMPFUNG ALS KOSTENGÜNSTIGE PRÄVENTIONSMASSNAHME

Seit vielen Jahren gibt es effektive Pneumokokken-Impfstoffe, die regelmäßig um die wichtigsten Erreger-Serotypen erweitert werden. „Sie sind nicht nur wirksam, sondern auch kosteneffizient“, betont Haslinger. Um dies zu beweisen, lässt der ÖVIH regelmäßig sogenannte Budget-Impact-Analysen durchführen. Diese vergleichen eine Welt mit Impfung mit einer Welt ohne Impfung. Mit eindeutigen Kostenvorteilen für die Impfung. Konkret: Allein mit der momentanen (niedrigen) Durchimpfungsrate bei den über 60-Jährigen kann man über einen Zeitraum von fünf Jahren 21,3 Millionen Euro Kosten (direkte und indirekte Kosten) einsparen. Doch dieses Potenzial lässt sich durch eine Steigerung der Durchimpfungsrate deutlich erhöhen: Würde man sie auf 30 Prozent steigern, käme 1 investierter Euro bereits mit 3,11 Euro für die Gesellschaft und 2,70 Euro für das Gesundheitswesen wieder zurück. Bei einer Durchimpfungsrate von 50 Prozent würde sich jeder in die Impfung gesteckte Euro sogar fünffach rechnen. [4]

AUFNAHME DER PNEUMOKOKKEN-IMPFUNG INS ERWACHSENEN-IMPFPROGRAMM SINNVOLL

In anderen Ländern ist die Pneumokokken-Impfung bereits Teil eines Erwachsenenimpfprogramms. In Österreich noch nicht. „Die Zahlen sprechen für sich“, so Gallo-Daniel. „Invasive Pneumokokken-Erkrankungen werden häufiger, gleichzeitig sind die Ressourcen in den Spitälern knapp. Wären mehr Menschen gegen Pneumokokken geimpft, hätte dies einen positiven Impact auf die betroffenen Personen, das Spitalswesen und das Budget. Am besten erreichen lässt sich dies durch eine Aufnahme der Pneumokokken-Impfung ins Erwachsenenimpfprogramm, ähnlich wie dies schon bei Influenza passiert ist.“

Für den Österreichischen Verband der Impfstoffhersteller

FINE FACTS Health Communication GmbH
Mag.a Uta Müller-Carstanjen
Telefon: +436645153040
E-Mail: mueller-carstanjen@finefacts.at

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