Übergabe des deutschen Soldatenfriedhofs an die Republik Österreich
Übergabe des deutschen Soldatenfriedhofs an die Republik Österreich
Übergabe des Totenbuchs und Unterzeichnung des Übergabevertrags Rahmen Zeremonie am Beginn des Gedenkjahres
In einer feierlichen Zeremonie wurde am 17. Jänner 2025 der deutsche Soldatenfriedhof am Wiener Zentralfriedhof, Gruppe 97, offiziell an die Republik Österreich übergeben. Anwesend waren hochrangige Vertreter beider Länder, um diesem bedeutenden Schritt zur Pflege des gemeinsamen historischen Erbes beizuwohnen.
ZWTL.: INTERNATIONALE TEILNEHMER BEI DER ÜBERGABE
Die Zeremonie fand im Beisein von Innenminister Gerhard Karner, des Botschafters der Bundesrepublik Deutschland, Vito Cecere, sowie Vertretern des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK) statt. Den VDK vertraten General Wolfgang Schneiderhan, Präsident des Volksbundes, und General a. D. Dirk Backen, Generalsekretär des Volksbundes. Daneben fanden sich zahlreiche militärische Vertreter anderer Nationen ein.
ZWTL.: FEIERLICHKEITEN AM ZENTRALFRIEDHOF
Im Rahmen der Übergabe überreichte General Wolfgang Schneiderhan symbolisch das Totenbuch, das die Namen der auf dem Friedhof bestatteten deutschen Soldaten dokumentiert, an Innenminister Karner. Dieses Buch dient als ein wichtiges Zeugnis der Erinnerung und Mahnung für die Zukunft.
Anschließend wurde der offizielle Übergabevertrag zwischen dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und der Republik Österreich unterzeichnet.
„Soldatenfriedhöfe wie dieser sind Orte der Trauer, der Stille, des Innehaltens, der Erinnerung, des Gedenkens und der Mahnung“, sagte Innenminister Karner. „Sie mahnen uns zu Respekt, zum Dialog, zum steten Eintreten für Frieden und Versöhnung.“ Er hob die Verantwortung seines Ministeriums für die Pflege der Kriegsgräber hervor: „Erst vor wenigen Monaten konnte ich gemeinsam mit dem Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde, Oskar Deutsch, und Verteidigungsministerin Klaudia Tanner den jüdischen Soldatenfriedhof des Ersten Weltkrieges nach einer Sanierung wiedereröffnen.“
Karner betonte die Fragilität des Friedens: „Wie zerbrechlich Friede und Freiheit sind, zeigt ein Blick nicht weit von hier in Richtung Osten, in die Ukraine. Zudem hat der Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und seine Nachwehen gezeigt, dass das Gift des Antisemitismus noch immer unsere Gesellschaft infiziert.“ Freiheit und Frieden seien keine Selbstverständlichkeit, „sondern eine Aufgabe, der wir uns immer neu stellen und der wir uns immer wieder erneut bewusst werden müssen. Das sind wir jenen schuldig, die hier begraben sind.“
ZWTL.: HISTORISCHER HINTERGRUND DES SOLDATENFRIEDHOFS AM ZENTRALFRIEDHOF
Der Soldatenfriedhof, Gruppe 97, am Wiener Zentralfriedhof beherbergt die Gräber von 7.297 Soldaten und ist damit eine der größten Kriegsgräberanlagen des Zweiten Weltkriegs in Österreich. Er liegt als selbständiger Teil (Gruppe 97) am Wiener Zentralfriedhof. Die Anlage besteht seit 1939 und wurde Anfang der siebziger Jahre, nachdem ca. 2.000 weitere Zubettungen von 52 Wiener Vorortfriedhöfen erfolgt waren, vergrößert und umfasst ca. 26.000 Quadratmeter.
Im Zuge der Erweiterung wurde die Anlage neugestaltet, wobei über 3.500 Natursteinkreuze mit je zwei Namen versetzt wurden und ein geschlossenes Gräberfeld mit durchgehender Rasendecke geschaffen wurde.
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