Drei Monate nach dem Jahrhunderthochwasser

Drei Monate nach dem Jahrhunderthochwasser

LH-Stv. Pernkopf: Hilfen kommen an, Hochwasserschutz wird noch schneller ausgebaut

Drei Monate nach der Jahrhundertflut in Niederösterreich gibt LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, der auch Einsatzleiter des Landesführungsstabes war, bekannt: „Vor drei Monaten hat eine noch nie dagewesene Hochwasserkatastrophe unser Land getroffen. Heute können wir feststellen: Die Hilfszahlungen kommen an, 16.000 Familien wurde bereits geholfen! Und zweitens: Wir bauen den Hochwasserschutz noch schneller aus, 70 Projekte werden vorgezogen!“

Ab dem 13. September fielen extreme Regenfälle im ganzen Land, teilweise bis zu 500 Liter pro Quadratmeter innerhalb von nur fünf Tagen. Gewässer wie die Pielach, Sierning, Lainsitz, Perschling oder der Kamp überschritten den HQ 100-Wert deutlich, abschnittsweise wurde sogar ein 300-jährliches Hochwasser und darüber hinaus erreicht. Am 14. September wurde für erste Bezirke, am 15. schließlich für das ganze Land Katastrophenalarm ausgelöst. Pernkopf erinnerte an überflutete Häuser, weggeschwemmte Straßen und abgespülte Hänge. Pernkopf: „Ich erinnere aber vor allem auch an den riesigen Zusammenhalt im ganzen Land. 95.000 Einsatzkräfte, davon alleine 60.000 der Feuerwehr, standen im Einsatz, der extrem professionell abgewickelt wurde. Niederösterreich hat gezeigt: Der Zusammenhalt ist stärker als jede Naturkatastrophe. Jetzt ist es wichtig, dass Hilfen schnell ankommen und dass der Schutz schnell ausgebaut wird.“ Deswegen wurden die Hochwasserhilfen aufgestockt und nach der Prämisse möglichst rasch, möglichst pragmatisch und möglichst unbürokratisch ausbezahlt. „Aktuell wurden über 16.000 Fälle mit einer Hilfszahlung von rund 290 Mio. Euro ausbezahlt. Das heißt die Hilfszahlungen kommen an, 16.000 Familien oder Betrieben wurde bereits geholfen.“

Katharina Schmid vom Katastrophenfonds berichtet: „Die Menschen, die mit uns Kontakt haben, sind sehr dankbar über die schnellen Hilfen. Jetzt geht es auch um die besonders dramatischen Härtefälle, deren bisher schon ausbezahlten Hilfen von 50 Prozent auf bis zu 80 Prozent noch weiter aufgestockt werden können.“ Hier gibt Pernkopf bekannt: „Alle bisher eingelangten Härtefälle werden noch vor Weihnachten ausbezahlt.“

Auch der Ausbau des Hochwasserschutzes und der Pegelmessstellen läuft bereits auf Hochtouren. Martin Angelmaier von der Abteilung Wasserwirtschaft gibt bekannt: „Wir haben gesehen, dass die Investitionen der letzten Jahre gewirkt haben und massive Schäden verhinderten. Alleine das vor kurzem fertiggestellte riesige Rückhaltebecken in Fahrafeld hat Schäden in der Höhe von 60 bis 70 Millionen Euro im Triestingtal verhindert, die Schutzmaßnahmen in Hofstetten-Grünau etwa Schäden von über 10 Millionen Euro.“

Pernkopf betont: „Für mich ist daher klar und mir ist wichtig: Wir bauen den Hochwasserschutz noch schneller aus. Priorität haben Sofortmaßnahmen und akute Sanierungen, im nächsten Jahr werden dann viele Schutzprojekte vorgezogen, wie etwa in Markersdorf und Prinzersdorf, in Ruprechtshofen und St. Leonhard am Forst oder auch am Taschelbach in Ladendorf und Paasdorf. Alleine in der dieswöchigen und der nächstwöchigen Regierungssitzung werden mehr als 30 Projekte beschlossen!“ Der Landtag hat in seiner letzten Sitzung ein Zusatzbudget beschlossen, mit dem der Ausbau beschleunigt und prioritäre Projekte vorgezogen werden können. Insgesamt werden damit 60 Millionen zusätzlich investiert und 70 Projekte vorgezogen. Der LH-Stellvertreter abschließend: „Hochwasserschutz ist heute immer ein Mix aus Dämmen, mobilen Elementen und Rückhalt. Dabei ist klar: Künftig soll noch mehr auf Retentionsräume und Flussaufweitungen gesetzt werden. Ein Drittel der Investitionen fließt in Projekte, mit denen den Flüssen wieder mehr Platz gegeben wird.“

Weitere Informationen: DI Jürgen Maier, Pressesprecher LH-Stv. Dr. Stephan Pernkopf, Tel.: +43 2742 9005 – 12704, Mobil: +43 676 812 15283, E-Mail: lhstv.pernkopf@noel.gv.at

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Doris Zöger
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