„Eroberung der Lüfte“: „Universum History“-Neuproduktion erweckt die Welt der ersten Fliegerinnen zum Leben

„Eroberung der Lüfte“: „Universum History“-Neuproduktion erweckt die Welt der ersten Fliegerinnen zum Leben

Am 13. und 20. Dezember, jeweils um 22.35 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON

Mit Kreativität, Entschlossenheit und Todesverachtung prägen sie die Frühzeit der Luftfahrt: Lilly Steinschneider aus Österreich-Ungarn und Melli Beese aus Deutschland zählen zu den erfolgreichsten Flugpionierinnen. Melli Beese ist die erste deutsche Pilotin und setzt sich als Konstrukteurin und Unternehmerin in einer Männerdomäne durch. Fast zeitgleich wird Lilly Steinschneider als Pilotin zum Star der ersten Flugsportveranstaltungen Österreich-Ungarns. Diese beiden Frauen stehen beispielhaft für das Schicksal Dutzender Fliegerinnen weltweit, die sich erfolgreich gegen Vorurteile und Schikanen durchsetzen.

Für das neue „Universum History“-Dokudrama „Eroberung der Lüfte – Die ersten Fliegerinnen“ hat das Team tief in den Foto- und Filmarchiven gegraben und ist dabei auf spektakuläres, teils kaum bekanntes Bildmaterial gestoßen. In dramatischen Spielszenen, gedreht am „Originalschauplatz“ in Wiener Neustadt und mit zwei seltenen Repliken österreichischer Pionierflugzeuge, erweckt Regisseur Stefan Ludwig in der Koproduktion von Metafilm, ORF und NDR/Arte die Welt der ersten Fliegerinnen am Freitag, dem 13. Dezember 2024, um 22.35 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON zum Leben. Am Freitag, dem 20. Dezember, folgt um 22.35 Uhr Teil 2: „Der Kampf ums Fliegen – Pilotinnen und der Krieg“.

1910. Zwei junge Frauen wollen fliegen lernen: Die Bildhauerin und Technikstudentin Melli Beese (dargestellt von Lilith Häßle) kommt zum Flugplatz Berlin-Johannisthal. Lilly Steinschneider (gespielt von Alina Weillechner) verlässt heimlich ihr Elternhaus in Budapest und reist zum Flugfeld in Wiener Neustadt. Die kleinen Flugschulen rund um die Flugplätze sind zugleich Experimentierwerkstätten – es ist die Pionierzeit der Luftfahrt. Tödliche Abstürze sind häufig; ebenso die Vorurteile gegen Frauen. Melli Beese findet zunächst keinen Fluglehrer. Das Argument: „In meiner Schule bricht sich keine Dame den Hals.“ Lebensgefahr ist ein ständiger Begleiter: Melli Beese erleidet bei einem Absturz auf einem ihrer ersten Flüge mit ihrem Lehrer Robert Thelen mehrere Knochenbrüche. Nach ihrer Genesung wird sie an der Flugschule Rumpler aufgenommen. Die Rumpler Luftfahrzeugbau produziert mit der „Taube“ des österreichischen Konstrukteurs Igo Etrich ein neues Schulflugzeug. Eine Frau kommt als Werbeträgerin gerade recht. Melli wird Zielscheibe von Mobbing-Aktionen der männlichen Piloten, die um ihren Heldenstatus fürchten. Trotz aller Widerstände besteht sie die Flugprüfung und feiert Erfolge bei der Berliner Herbstflugwoche 1911.

„Österreich war in der Flugzeugtechnologie damals durchaus ein ernstzunehmender Mitbewerber“, sagt Flugzeugbauer Koloman Mayrhofer, der heute in Pitten (Niederösterreich) historische Flugzeuge nachbaut: „Die Etrich-Taube war so unglaublich wichtig, weil sie vergleichsweise sicher war und eine professionelle Pilot:innenausbildung überhaupt erst möglich gemacht hat.“ Auch Lilly Steinschneider lernt auf der „Taube“: Sie macht den Pilotenschein in Wiener Neustadt und wird zum Publikumsliebling bei einem großen Flugmeeting in Ungarn. Die strengen Eltern akzeptieren schließlich die Ambitionen ihrer Tochter.

Melli Beese hat neue Pläne, will sich als Fluglehrerin und Konstrukteurin selbständig machen – u. a. mit der Idee eines innovativen Flugboots. Ihre Träume scheinen zum Greifen nahe, als ihr Vertrauter Alfred Pietschker die Gründung einer gemeinsamen Flugzeugfabrik vorschlägt. Doch er stürzt mit seiner selbstgebauten Maschine ab und kommt dabei ums Leben. Melli verliert einen Freund, verfolgt jedoch ihre Pläne weiter: Sie gründet als erste Frau in Deutschland eine Flugschule – und wird so zur Vorkämpferin von Generationen von Frauen, die den Traum von der Eroberung der Lüfte bis heute weiterleben.

Regisseur Stefan Ludwig: „Sie haben sich in fragile Flugmaschinen aus Holz, Leinen und sogar Bambus gesetzt und sich unter den männlichen Piloten der Pionierzeit mit Witz und Beharrlichkeit Respekt verschafft: Melli Beese und Lilly Steinschneider beeindrucken mich gerade auch in den tragischen Momenten ihres Lebens. Sie wurden zu Wegbereiterinnen der Emanzipation, weil sie kompromisslos ihren Traum verfolgt haben: einfach fliegen.“

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