Ein Ministerium für Tierschutz: Neue politische Lösungen gefordert
Ein Ministerium für Tierschutz: Neue politische Lösungen gefordert
Warum gebündelte Kompetenzen im Tier- und Gesundheitsschutz essenziell für die Bewältigung von Zoonosen, Antibiotikaresistenzen und der Klimakrise sind
Tierschutz Austria fordert von der neuen Regierung ein eigenes Tierschutzministerium. Als Vorbild dient das neue Tierschutz- und Gesundheitskommissariat der europäischen Union. Denn: Eine Zersplitterung der Tierschutz- und Gesundheitskompetenzen auf mehrere Ministerien ist in Zeiten großer gesellschaftlicher Herausforderungen wie Zoonosen, Pandemien, Antibiotikaresistenzen und den aktuellen Herausforderungen der Klimakrise nicht wünschenswert.
Tierschutz Austria macht Druck und bringt mit seinem „Manifest der Tiere“ einen 12-Punkte-Plan als Leitlinie für das neue Ministerium ein. “Die multilateralen Herausforderungen sind ohne eine Kompetenzkonzentration nicht lösbar”, so Martin Aschauer, Sprecher von Tierschutz Austria.
GESELLSCHAFTLICHE HERAUSFORDERUNGEN DRÄNGEN ZUM HANDELN
Die Notwendigkeit eines eigenständigen Ministeriums ist nicht von der Hand zu weisen:
ZOONOSEN, wie die Vogelgrippe, stellen eine ernsthafte Bedrohung dar. Über 250.000 Tiere wurden in den letzten Wochen beispielsweise behördlich getötet. Während “Hühnerfabriken“ dem Tierseuchengesetz unterliegen, sind Wildtiere oftmals Landesgesetzen unterstellt, u.a. im Bereich des Naturschutz- und Jagdgesetzes. ”Ein Jagdverbot auf Wasservögel während Vogelgrippezeiten ist zur Eindämmung der Krankheit dringend notwendig, doch die Kompetenzen sind aufgeteilt“, erklärt Aschauer.
Auch ANTIBIOTIKARESISTENZEN, ausgelöst durch die exzessive Nutzung in der Massentierhaltung, und der KLIMAWANDEL, der intakte Ökosysteme erfordert, machen ein stärkeres Engagement im Tierschutz unverzichtbar. „Ohne klare Verbesserungen im Tier- und Gesundheitsschutz lassen sich diese Herausforderungen nicht bewältigen“, warnt der Experte.
MANIFEST DER TIERE ALS INHALTLICHE BASIS
Das „Manifest der Tiere“ soll die inhaltliche Grundlage für das neue Ministerium sein. Der 12-Punkte-Plan fordert unter anderem:
* EIN MITSPRACHERECHT FÜR TIER- UND UMWELTORGANISATIONEN in Gesetzgebungsprozessen und im Vollzug
* EINE VERPFLICHTENDE HALTUNGSKENNZEICHNUNG für tierische Produkte und ein Importverbot für Produkte, die unter österreichischen Standards liegen (Gänsestopfleber, Pelz)
* REFORMEN BEI LEBENDTIERTRANSPORTEN
* EINEN AKTIONSPLAN FÜR PFLANZLICHE UND TIERGERECHTE ERNÄHRUNG
* MEHRWERTSTEUERSENKUNG FÜR PFLANZLICHE- UND TIERWOHLVERBESSERTE PRODUKTE
DIE POLITIK STEHT UNTER DRUCK
Tierschutz Austria macht keinen Hehl daraus, dass sie die nächste Regierung an ihren Taten messen wird. „Die Zeit der Lippenbekenntnisse ist vorbei. Ein Ministerium für Tierschutz wäre ein Meilenstein“, betont Aschauer.
Ob die Koalitionspartner auf diese Forderung eingehen, bleibt abzuwarten. Doch die Dringlichkeit ist nicht von der Hand zu weisen.
Die Frage bleibt: Wird die Politik handeln, oder bleibt es bei leeren Versprechungen? Die Verhandlungen laufen – die Tiere warten.
12 PUNKTE-PLAN ALS LEITLINIE FÜR DAS NEUE MINISTERIUM
Das von Tierschutz Austria vorgestellte „Manifest der Tiere“, ein 12-Punkte-Plan, bietet praktische Lösungen für nachhaltigen Gesundheits- und Tierschutz und soll den Verhandler:innen als Grundlage für das Regierungsabkommen dienen. Das Manifest zeigt die wichtigsten politischen Lösungen für die Herausforderungen der nächsten Jahre auf.
Tierschutz Austria
Mag. Martin Aschauer
Telefon: 0699-16604075
E-Mail: martin.aschauer@tierschutz-austria.at
Website: https://www.tierschutz-austria.at/
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