Lauter Ruf nach Alkoholverbot und Alkotests für Jäger:innen

Lauter Ruf nach Alkoholverbot und Alkotests für Jäger:innen

Einheitliches Bundesjagdgesetz soll Verbesserungen bringen

Es sind erschütternde Meldungen, die in den letzten Wochen wiederholt die Runden machen: Alkoholexzesse bei Treibjagden, schwer verletzte Menschen und getötete Wildtiere – manchmal sogar solche, die unter Naturschutz stehen. Diese Vorfälle werfen ein Schlaglicht auf Alkoholmissbrauch bei der Jagd, ein Problem, das längst nach einem Alkoholverbot für Jäger:innen wie in Frankreich sowie verpflichtenden Alkoholtests schreit.

Das Mitführen einer Waffe im betrunkenen Zustand ist kein Kavaliersdelikt“, so Martin Aschauer, Sprecher von Tierschutz Austria. „Es darf nicht sein, dass stark alkoholisierte oder unzurechnungsfähige Menschen Waffen führen und eine Gefahr für Mensch und Tier darstellen. Gerade die große Verantwortung, die die Jagd mit sich bringt, erfordert strengere Vorschriften und Kontrollen – zum Schutz aller und für eine gemeinsame sichere Zukunft.“ Die Zahlen untermauern die Dringlichkeit: Rund 132.000 Menschen besitzen in Österreich eine Jagdkarte.

ALKOHOLEXZESSE UND TRAGISCHE FOLGEN

Insbesondere bei den in den letzten Wochen durchgeführten Treibjagden wurde laut Tierschutz Austria vermehrt von Alkoholexzessen berichtet. In den vergangenen 14 Tagen erreichten die Organisation allein vier Meldungen von Vorfällen, die sowohl von Jägern als auch von besorgten Anrainer:innen geschildert wurden.

Die Konsequenzen sind verheerend: Verletzte durch fehlgeleitete Schüsse, getötetes Wild, das aus reinem Leichtsinn erlegt wird, und eine zunehmend beunruhigte Bevölkerung. Besonders tragisch: Der dokumentierte Fall eines geschossenen Eichelhähers, eines geschützten Singvogels, verdeutlicht, wie unkontrollierter Alkoholkonsum zu fatalen Fehlentscheidungen führen kann.

MEHR ALS 30 TODESFÄLLE DOKUMENTIERT

Die Gefahr geht jedoch weit über Wildtiere hinaus. Der berüchtigte Amokjäger aus Oberösterreich, der zwei Menschenleben forderte, ist leider kein Einzelfall. Laut Tierschutz Austria wurden in den vergangenen 20 Jahren mehr als 30 Todesfälle im Zusammenhang mit Jäger:innen dokumentiert. Und dies ist nur die Spitze des Eisbergs. „Die Dunkelziffer der Verletzten und Gefährdeten ist um ein Vielfaches höher“, so Aschauer.

KLARE FORDERUNGEN AN DIE POLITIK

Angesichts dieser alarmierenden Zustände richtet Tierschutz Austria einen eindringlichen Appell an die Politik. Ein Alkoholverbot während der Jagdausübung und verpflichtende Alkotholests bei der Jagd sollten dringend exekutiert werden. Nur so könne sichergestellt werden, dass Jäger:innen ihrer Verantwortung nachkommen und weder Menschenleben noch der Schutz der Tierwelt durch Leichtsinn und Sorglosigkeit aufs Spiel gesetzt werden.

„Es braucht strengere Kontrollen, Sanktionen und vor allem ein klares Signal: Alkohol und Waffen sind eine gefährliche Kombination, die im Jagdwesen keinen Platz haben darf“, betont Aschauer. „Die Einführung solcher Maßnahmen ist ein entscheidender Schritt in Richtung mehr Sicherheit – für Mensch, Tier und Umwelt.“

Die Zeit drängt. Denn jede Jagdsaison ohne striktere Regeln ist eine Gefahr, die leicht vermeidbar wäre.

Zehntausende Bürger:innen unterstützen deshalb bereits eine Reform der Jagdgesetze. Ein Volksbegehren für einheitliches, tierfreundlicheres Bundesjagdgesetz ist in Vorbereitung. Tausende Unterstützungserklärungen sind bereits eingegangen. Mehr Infos: Volksbegehren Tierschutz – Artenschutz – Bundes-Jagdgesetz

Tierschutz Austria
Mag. Martin Aschauer
Telefon: 0699-16604075
E-Mail: martin.aschauer@tierschutz-austria.at
Website: https://www.tierschutz-austria.at/

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender