Mitte der Gesellschaft ist bereit für Klimaschutz
Mitte der Gesellschaft ist bereit für Klimaschutz
Die Zukunftsallianz präsentiert den „Zukunftsplan der Bevölkerung“ – Ein Appell der Österreicher:innen an die Politik
Die Zukunftsallianz, eine Initiative des Klimavolksbegehrens, räumt im Rahmen einer Pressekonferenz mit dem Vorurteil auf, Klimaschutz sei nur ein Randgruppenthema. Die Ergebnisse eines neunmonatigen Dialogprozesses – mit über 60 Workshops in mehr als 50 Gemeinden und online zeigen deutlich: Die Mitte der Gesellschaft ist bereit für Klimaschutz. Gemeinsam mit der Bevölkerung entwickelte die Zukunftsallianz aus unzähligen Ideen und Visionen einen „Zukunftsplan“, der die Wünsche der Mitte aktiv einbezieht. Besonders wichtig sind den Menschen der Öffi-Ausbau, belebte Ortskerne, soziale Abfederung und mehr politische Beteiligung. Die Zukunftsallianz appelliert nun im Namen der Bevölkerung an die künftige Regierung, diese im Regierungsprogramm zu verankern. „Die Bevölkerung ist schon weiter als unsere Klimapolitik: Sie hat die positiven Bilder, die der Politik noch fehlen. Mit Zukunftsprojekten wie einer Mobilitätsoffensive am Land könnte die kommende Regierung alltagstauglichen Nutzen schaffen”, so Christian Kdolsky, Sprecher der Zukunftsallianz.
MITTE DER GESELLSCHAFT FÜHLT SICH NICHT ABGEHOLT
Die Mitte der Gesellschaft fühlt sich oft in politischen Prozessen und speziell beim Thema Klimawandel nicht angesprochen. Dies bestätigt auch eine repräsentative Umfrage von marketagent, die im Auftrag der Zukunftsallianz durchgeführt wurde: 83 % der Österreicher:innen fühlen sich von der Politik nicht gehört. Genau deshalb hat die Zukunftsallianz in Kooperation mit dem Klimabündnis Österreich und mit Unterstützung des Klimaministeriums neun Monate lang Workshops mit Menschen der Mitte durchgeführt, um ihre Perspektiven und Bedürfnisse in den politischen Dialog einzubringen. Statt über Verzicht und Verbote zu sprechen, standen positive Visionen, persönliche Vorteile und Nutzen im Mittelpunkt.
60 WORKSHOPS IN GANZ ÖSTERREICH UND ONLINE
In den Workshops erhielten rund 900 Teilnehmer:innen die Möglichkeit, aktiv Ideen für eine klimafreundliche Zukunft zu entwickeln. „Im ersten Teil, der Klima-Escape-Box, wurden spielerisch verschiedene Rätsel gelöst, die zum Nachdenken über die Herausforderungen des Klimawandels anregten“, erläutert Elke Kastner vom Klimabündnis das Vorgehen. „Im Anschluss wurde im Rahmen des Zukunftsplans diskutiert, wie eine lebenswerte Zukunft aussehen könnte und welche konkreten Schritte dafür nötig sind“, ergänzt Norbert Rainer, Klimabündnis.
„Die Ergebnisse der Workshops wurden anhand von Leitfragen strukturiert und zusammengefasst“, erklärt Franz Essl, Mitglied des wissenschaftlichen Beirats. „Daraus wurde ein Positionspapier erstellt, das auf den Maßnahmenvorschlägen des Nationalen Energie- und Klimaplan beruht und der Politik als Impuls für zukünftige Entscheidungen dienen soll.“
MEHR ÖFFIS, CARSHARING UND BELEBTE ORTSKERNE IN GEMEINDEN
Gerade in den ländlichen Regionen fordern Teilnehmende der Workshops einen großflächigen Ausbau der Mobilität. Es soll mehr Angebote für den öffentlichen Verkehr in eng getakteten Intervallen mit mehr Haltestellen geben, die einen leichten Weg in und aus den Ortskernen ermöglichen. Genauso soll der Bedarfsverkehr mit Carsharing, Ruftaxis und Gemeindebussen gefördert werden. Damit einher geht die Wiederbelebung der Ortskerne. „Der Alltag bringt viele Wege mit sich, die gerade die Landbevölkerung derzeit aufgrund von Zersiedelung und leeren Ortskernen mit dem Auto zurücklegen muss. Die Menschen wünschen sich alltagstaugliche Öffis, und sie wollen belebte Ortskerne für kurze Wege”, schildert Kdolsky die Ergebnisse. In der Stadtplanung sollen soziale Treffpunkte wie Grünflächen, Greißler und Cafés, mitgedacht werden, um die lokale Wirtschaft zu beleben und die Lebensqualität der Bevölkerung zu steigern.
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