Abseits des Fußballs: Österreich bereits Europameister in Bodenversiegelung, Schalenwild und Wissenschaftsskepsis

Abseits des Fußballs: Österreich bereits Europameister in Bodenversiegelung, Schalenwild und Wissenschaftsskepsis

Tierschutz Austria gibt Anstoß zur Diskussion: Zum Start der Europameisterschaft am 14.Juni vertritt Österreich weiterhin die unbequeme Spitze bei ökologischen Problemen.

Während am 14. Juni die Fußball-Europameisterschaft beginnt und die Aufmerksamkeit Europas auf den Sport gerichtet ist, bleibt Österreich bei der Bodenversiegelung, dem Schalenwildbestand und der Wissenschaftsskepsis ungeschlagener Europameister.

Täglich werden in Österreich 12 Hektar Boden verbraucht, davon die Hälfte versiegelt. Diese Entwicklung stellt eines der drängendsten ökologischen Probleme unserer Zeit dar. „Bodenversiegelung bedeutet, dass Böden asphaltiert, betoniert oder anderweitig befestigt werden, sodass weder Luft noch Wasser durchdringen können. Dies beeinträchtigt die Funktion des Bodens als Wasserspeicher und Filter für Schadstoffe, was unter anderem zu Hochwasser führt,“ erklärt Sophie Reiter, Sprecherin von Tierschutz Austria. „Ein intakter Boden ist essenziell für das städtische Klima, die Artenvielfalt und die Wasserspeicherung. Die zunehmende Versiegelung bedroht all diese Funktionen. Zudem ist der Boden nach den Ozeanen der größte CO2-Speicher. Gerade in Zeiten der Klimakrise müssen wir alles tun, um die verheerenden Auswirkungen auf Flora und Fauna zu mildern und die Biodiversität zu erhalten.“

Österreich hat außerdem die höchste Dichte an Schalenwild in Europa, was vor allem auf eine verfehlte Jagdpolitik mit unzureichenden Entnahmeraten und Winterfütterungen zurückzuführen ist. „Die überdurchschnittlich hohen Bestände an Schalenwild schädigen die Land- und Forstwirtschaft, beeinträchtigen die Biodiversität und führen zu vermehrten Unfällen auf den Straßen,“ erläutert Reiter.

Zu all dem Übel ist Österreich neben der Bodenversiegelung und Schalenwilddichte auch führend in der Wissenschaftsskepsis. Laut dem Wissenschaftsbarometer der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) herrscht in der österreichischen Bevölkerung eine tiefgehende Vertrauenskrise gegenüber der Wissenschaft, die durch die Corona-Pandemie noch verstärkt wurde. Trotz leichter positiver Entwicklungen bleibt Österreich hier europaweit Spitzenreiter. „Dabei sind wir gerade in Zeiten der Biodiversitäts- und Klimakrise auf Wissenschaft angewiesen, um komplexe Zusammenhänge zu verstehen und effektive Lösungen zu erarbeiten“, resümiert Leona Fux M.Sc., Biologin Tierschutz Austria.
Tierschutz Austria Petition zur Bodenversiegelung 

Tierschutz Austria
Sophie Reiter
Pressesprecherin
+43 699 16604008
sophie.reiter@tierschutz-austria.at
www.tierschutz-austria.at

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