Entwicklung aus Tulln hilft, Kulturschätze zu retten
Entwicklung aus Tulln hilft, Kulturschätze zu retten
LH Mikl-Leitner: Best-Practice-Beispiel für die bestmögliche Verbindung von Kultur und praxisorientierter Forschung
Zu den großen Herausforderungen kultureller Institutionen gehören die Konservierung und der Erhalt von beschädigten, historischen Büchern, Manuskripten und Grafiken. Am ecoplus Technopol Tulln wurde in einer Kooperation von BOKU und der Anna Amalia Bibliothek in Weimar ein neuartiges Verfahren für die Restaurierung von historischem Papier auf der Basis von Nanocellulose entwickelt.
„In Niederösterreich können wir auf ein reiches kulturelles Erbe und auf einen über Jahrhunderte gewachsenen kulturellen Schatz stolz sein, den wir für künftige Generationen pflegen und bewahren. Niederösterreich ist aber auch ein renommierter Technologie- und Forschungsstandort. In bald zwanzigjähriger Aufbauarbeit haben wir an den vier Technopolen in Krems, Wr. Neustadt, Wieselburg und Tulln die bestmöglichen Rahmenbedingungen für internationale Spitzenforschung geschaffen. Wenn eine technologische Entwicklung aus Niederösterreich dazu beiträgt, weltweites Kulturgut zu erhalten, dann ist das ein Best-Practice-Beispiel für die bestmögliche Verbindung von Kultur und praxisorientierter Forschung, wie sie an unseren Technopolen betrieben wird“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.
Bei der Konservierung größerer Mengen beschädigter historischer Schriftstücke kommt der Stabilisierung des empfindlichen Papiers eine besondere Rolle zu. Ziel des Forschungsprojekts ist die Untersuchung von Nanocellulose als Stabilisierungsmaterial für stark beschädigtes Papier, etwa nach Bränden. Projektverantwortliche Antje Potthast, Universität für Bodenkultur, Institut für Chemie nachwachsender Rohstoffe: „Die Nanocellulose wird dabei als unsichtbarer Film aufgebracht, der das fragile Papier stabilisiert. Damit können diese Objekte auch in Zukunft etwa für wissenschaftliche Forschungen oder zur Digitalisierung genutzt werden, ohne weiteren Schaden zu nehmen.“
Das Institut für Chemie nachwachsender Rohstoffe der BOKU erforscht die Chemie der Zukunft, die auf nachhaltigen Ressourcen aufbaut. Die Forschungsgruppe von Antje Potthast beschäftigt sich unter anderem mit den Einsatzmöglichkeiten von Nanocellulose im Bereich der modernen konservatorischen Arbeit. Dafür gibt es zahlreiche internationale Kooperationen mit Bibliotheken, Archiven, Galerien und Museen.
Angesiedelt ist das Institut für Chemie nachwachsender Rohstoff der BOKU am Technopol Tulln, einem internationalen Zentrum für biobasierte Technologien, das in den Schwerpunkten Grüne Chemie, neue Biomaterialien, Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit, Biobasierte Prozesstechnologien und Agro-Biotechnologie im weltweiten Spitzenfeld zu finden ist. Mit den angesiedelten Partnern aus Forschung, Lehre und Wirtschaft kann ein breites Spektrum an Fragestellungen und Forschungsthemen abgedeckt werden. Durch die konsequente Fokussierung auf die Technologiefelder und die gezielte Unterstützung der angesiedelten Einrichtungen hat sich der Technopol Tulln zu einem höchst attraktiven Forschungsstandort entwickelt.
„Aktuell arbeiten mehr als 1.200 Personen in den Technologiefeldern, davon mehr als 600 Forscherinnen und Forscher. 94 Projekte mit einem Projektvolumen von rund 124 Millionen Euro konnten erfolgreich begleitet werden. Diese Zahlen bestätigen eindrucksvoll, dass wir mit den Technopolen einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, Niederösterreich als innovativen Hightech-Standort weiter auszubauen“, freut sich ecoplus Geschäftsführer Helmut Miernicki.
Nähere Informationen: Wirtschaftsagentur ecoplus, Mag. (FH) Markus Steinmaßl, Telefon 02742/9000 196 19, E-Mail m.steinmassl@ecoplus.at
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