Lernen für die Zukunft: 1. Wiener Bildungsfestival läuft

Lernen für die Zukunft: 1. Wiener Bildungsfestival läuft

In Wien findet heute, Freitag, das erste Wiener Bildungsfestival statt. Dabei werden innovative Ideen für ein besseres Bildungssystem ausgetauscht. Rund 500 Teilnehmer*innen aus mehreren Ländern vernetzen sich am Erste Bank Campus bei Vorträgen und mehr als 30 Workshops. Diskussionen und Präsentationen runden das Programm ab. 

Das Bildungsfestival wird vom Hub for Education Innovation Vienna veranstaltet. Der Event findet unter der Schirmherrschaft von Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr, der auch die Eröffnungsrede hielt, statt und wird durch die Stadt Wien gefördert. Die Veranstaltung war bereits seit Wochen ausgebucht.

„MUTMILLION“ FÜR WIENS SCHULEN

Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr kündigte in seiner Eröffnungsrede die Umsetzung der sogenannten „Mutmillion“, bereits mit dem Beginn des Jahres 2024 starten soll. Diese werde, so Wiederkehr, Projekte fördern, die im schulischen Umfeld dazu beitragen, Belastungen zu minimieren und den Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen, gerne in die Schule zu gehen. „Die Schule soll ein angstfreier Raum sein“, sagte Wiederkehr. „Mobbing, Stress, Überforderung, Angst, Gewalt. Dafür haben wir keinen Platz an unseren Schulen.“ Ziel sei es, dass Kinder gerne in die Schule gehen. Dafür müssten auch die Schule, insbesondere die Pädagog*innen sowie die Eltern miteinbezogen werden, so der Wiener Bildungsstadtrat.

Zum Prozedere erläuterte Wiederkehr, dass gemeinnützige Vereine und Organisationen ihre Konzepte einreichen können. Insgesamt stehe 1 Million Euro zur Verfügung.

KEYNOTE-VORTRAG: LONDON ALS INSPIRATION

Auftakt für die Arbeitstagung und erster Höhepunkt des Tages war der Vortrag „Whatever it takes“ von Max Haimendorf, Schulleiter der Londoner Gesamtschule King Solomon Academy. Darin berichtete er über seine Erfahrungen bei der Umwandlung einer ehemaligen Brennpunktschule in London zu einer der besten Schulen Englands.

Haimendorf sprach von einer „klaren Vision“ sowie „motivierten Lehrer*innen“, die auf dem Weg zum Erfolg im Transformationsprozess essentiell gewesen seien. Es brauche, so Haimendorf, vor allem den Willen, „Innovation und Innovatorinnen und Innovatoren Platz zu bieten“. Außerdem müsse man schon etwas „Verrücktheit“ mitbringen, um den Schritt zu wagen, eine Schule, die als Problemschule bezeichnet wurde, komplett umzukrempeln.

Haimendorf sagte, dass in England nur zwei Prozent der Schüler*innen die Chance hätten, eine der Top-30-Universitäten zu besuchen. Dieses Mindset wollte er ändern. Haimendorf berichtete, dass auch ihm Steine in den Weg gelegt worden seien, doch der Glaube an das Umsetzen habe immer überwogen. „Es gibt so viel Potenzial in jeder einzelnen Schülerin und jedem einzelnen Schüler.“

Es gelte eine Atmosphäre zu schaffen, in der „sowohl Pädagoginnen und Pädagogen sowie Schülerinnen und Schüler gerne in die Schule gehen“. Seine Schule habe auch den Auftrag bzw. die Aufgabe, Kindern aus schwierigen Verhältnissen die Eltern zu ersetzen, so Haimendorf. Dazu würden in seiner Schule unter anderem zahlreiche Maßnahmen gesetzt, „um das Selbstvertrauen der Kinder zu erhöhen“. Haimendorf sprach dabei unter anderem von gemeinsamen Campus-Aufenthalten an den Universitäten bzw. Kursen für das Erlernen von Musikinstrumenten.

Klar sei aber, so Haimendorf, dass die anstehenden Herausforderungen nicht immer so leicht umsetzbar seien. Der Lehrermangel sei sowohl in Großbritannien als auch in Österreich omnipräsent. Es gebe „keine drei Dinge“, die man anders machen müsse, um Erfolg zu haben. „Es sind tausende Dinge. Das ist die Herausforderung“, so Haimendorf abschließend.

Über einen Livestream konnten Interessierte sowohl die Eröffnungsrede also auch en Keynote-Impulsvortrag mitverfolgen.

WORKSHOPS AM NACHMITTAG

Nach der offiziellen Eröffnung wurde das Programm des ersten Wiener Bildungsfestivals mit zahlreichen Workshops fortgesetzt. Das Bildungsfestival läuft noch bis heute Abend. (Forts. mögl.) kri

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