SPÖ-Oberrauner/Sandrieser: Bildungsminister muss digitale Kompetenz der Lehrer*innen sicherstellen
SPÖ-Oberrauner/Sandrieser: Bildungsminister muss digitale Kompetenz der Lehrer*innen sicherstellen
Ein Jahr nach Einführung des Schulfachs „Digitale Grundbildung“ fühlt sich laut einer aktuellen Studie der Johannes Kepler Universität Linz mehr als die Hälfte der Lehrer*innen nicht gewappnet, das neue Schulfach angemessen zu unterrichten. Die Kärntner Nationalratsabgeordnete und SPÖ-Digitalisierungssprecherin, Petra Oberrauner, und der SPÖ-Bildungssprecher im Kärntner Landtag, Stefan Sandrieser, kritisieren die schlechte Umsetzung durch das Bildungsministerium und fordern Minister Polaschek auf, mehr Aus- und Weiterbildungsangebote für das Lehrpersonal zur Verfügung zu stellen. „Man kann nicht einfach ein anspruchsvolles neues Unterrichtsfach einführen, ohne vorher dafür zu sorgen, dass sich die Lehrer*innen in Aus- und Weiterbildungskursen auch darauf vorbereiten können. Das ist eine gesamtösterreichische Aufgabe, darum hat der Bildungsminister sicherzustellen, dass hier ausreichend Angebote zur Verfügung stehen und auch für deren Finanzierung zu sorgen!”, so Oberrauner. Sandrieser ergänzt: “Seit seinem Amtsantritt betreibt Minister Polaschek eine bloße Ankündigungspolitik. Die Leidtragenden sind die Schüler*innen, die zu Recht fordern, von gut ausgebildeten Lehrer*innen unterrichtet zu werden.” ****
Oberrauner befürchtet, dass bei fehlender Qualifizierung viele Schulen auf Unterrichtsmaterialien zurückgreifen, die ihnen von den großen Tech-Konzernen angeboten werden. „Das wäre das Gegenteil von dem, was das Fach ‚Digitale Grundbildung‘ aus unserer Sicht eigentlich leisten soll”, so die SPÖ-Digitalisierungssprecherin. „Das Fach darf sich nicht darauf beschränken, die bekannten Office-Programme vorzustellen. Viel wichtiger ist es, dass die Schüler*innen lernen, wie soziale Medien und Datenverarbeitungsprogramme funktionieren, diese kritisch zu hinterfragen und auch kreativ nach den eigenen Bedürfnissen zu gestalten. Sie sollen aktive Nutzer und nicht einfach nur passive Anwender von Programmen werden. Aber dafür braucht es Lehrer*innen, die im Bereich Digitalisierung gut ausgebildet sind und sich in dem Thema sicher fühlen”, so Oberrauner.
„Es ist verantwortungslos, gerade in so einem wichtigen und komplexen Themenbereich Schlagzeilenpolitik zu machen, anstatt rasch und konsequent die notwendigen Schritte einzuleiten”, ergänzt Sandrieser. Die beiden verweisen zudem auf einen Antrag, der in der vergangenen Woche einstimmig von allen Parteien im Nationalrat beschlossen wurde und die Regierung dazu auffordert, im Bildungsbereich mehr auf Open-Source-Produkte zu setzen, um für mehr Datensicherheit zu sorgen und die Abhängigkeit von den großen IT-Unternehmen zu reduzieren. „Der Umgang mit Open Source soll in Zukunft eine immer wichtigere Rolle an den Schulen spielen. Es ist daher notwendig, dass das Thema Open Source sowohl in die Weiterbildungskurse für Lehrer*innen als auch in das Lehramtsstudienfach ‚Digitale Grundbildung‘ umfassend integriert wird”, so Oberrauner abschließend. (Schluss) PP/ls
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