ORF-„matinee“ am 26. Februar: Porträts Marcel Prawy und Enrico Caruso

ORF-„matinee“ am 26. Februar: Porträts Marcel Prawy und Enrico Caruso

Außerdem: „Die Kulturwoche“

Wien (OTS) – Die „matinee“ am Sonntag, dem 26. Februar 2023, um 9.05 Uhr in ORF 2 erinnert an zwei legendäre Persönlichkeiten der Opernwelt: Zunächst würdigt das Filmporträt „Marcel Prawy – Die wahre Freude erleben“ den unvergessenen Opernführer der Nation anlässlich dessen 20. Todestags. Danach steht der italienische Startenor „Enrico Caruso – Die ewige Stimme“ (9.50 Uhr), dessen Geburtstag sich am 25. Februar zum 150. Mal jährt, im Mittelpunkt der gleichnamigen Dokumentation. Den von Peter Schneeberger präsentierten ORF-Kulturvormittag beschließt „Die Kulturwoche“ (10.45 Uhr) mit aktuellen Berichten und Tipps zum kulturellen Geschehen.

„Marcel Prawy – Die wahre Freude erleben“ (9.05 Uhr)

Er war bekannt als der „Opernführer der Nation“ – keinem anderen gelang es, in den vergangenen 60 Jahren Oper so eindrucksvoll zu erklären und die Liebe zu diesem Genre anderen weiterzugeben, wie Marcel Prawy. Er kannte viele der herausragenden Musikerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts persönlich, war über Jahrzehnte mit vielen prominenten Dirigenten sowie Sängerinnen und Sängern befreundet, und sogar Richard Strauss klopfte ihm einst auf die Schulter. Der als Marcell Horace Frydmann Ritter von Prawy Geborene stammte aus einer jüdischen Hofbeamtenfamilie, studierte Rechtswissenschaften und absolvierte neben seinem Studium immer wieder musikwissenschaftliche Vorlesungen bei Egon Wellesz. Als Privatsekretär des legendären Sängers Jan Kiepura konnte er der Verfolgung des nationalsozialistischen Regimes durch Emigration in die USA entkommen. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Prawy 1946 als US-Soldat wieder nach Wien und brachte das Musical von den Staaten auf den europäischen Kontinent. 1950 quittierte er den Dienst bei den US-Streitkräften und trat als Veranstalter von Musikabenden im Wiener Kosmos-Kino auf. Es verging kein Tag, an dem er nicht seine geliebte Oper besuchte. 1955 wurde er Chefdramaturg an der Wiener Volksoper, 1972 dann an der Staatsoper. Viele Einrichtungen wie die heute überall beliebten Opern-Einführungsmatineen gehen auf seine Initiative zurück. Im 2011 gestalteten Filmporträt von Heidelinde Rudy und Christoph Wagner-Trenkwitz erzählen Personen, die mit Marcel Prawy eng zusammengearbeitet haben, von ihren Erinnerungen an ihn und geben zahlreiche Anekdoten mit und über ihn zum Besten. Seine umfangreiche Sammlung an Musikdokumenten, untergebracht in den legendären „Plastiksackerln“, wurde nach seinem Tod der Stadt Wien überantwortet.

„Enrico Caruso – Die ewige Stimme“ (9.50 Uhr)

Das Leben Enrico Carusos verlief so melodramatisch wie die Handlungen zahlreicher Opern, in denen er gesungen hat. Seine phänomenale Tenorstimme machte ihn weltweit bekannt – war er doch der erste große Superstar der Oper. Doch die Hintergründe eines bisher kaum bekannten Attentats in Kuba werfen ein neues Licht auf die legendäre Jahrhundertstimme, die heute zum kulturellen Erbe der Menschheit gehört. Doch wie konnte ein Kind aus derart einfachen Verhältnissen an der Metropolitan Opera in New York reüssieren? Worin liegt sein Mythos begründet und wie kam er zustande?

Die unglaubliche Karriere Carusos ist nicht allein der einzigartigen Farbe seiner Stimme und seiner Bühnenpräsenz zuzuschreiben. Durch die ersten Tonaufnahmen auf Wachswalzen Anfang des 20. Jahrhunderts und die Verbreitung der Schallplatte wurde sein Gesang in die Welt getragen. „Das Grammophon wurde durch ihn berühmt und umgekehrt“, sagt Francesco Canessa, der italienische Caruso-Biograf.

Ausgangspunkt der Dokumentation von Norbert Busè ist Enrico Carusos Reise nach Havanna im Frühjahr 1920. Für 10.000 Dollar pro Abend sollte er in der Oper auftreten – niemals zuvor wurde einem Sänger eine solche Summe bezahlt. Caruso befand sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Doch jeden Tag schrieb der Opernstar an seine Frau und erzählte ihr von seinen Stimmungsschwankungen, seiner Angst vor „dunklen Mächten“, aber auch von seiner Furcht vor der Presse. Eines Abends – Caruso wartete gerade auf seinen Auftritt als Radamès in „Aida“ – erschütterte eine gewaltige Explosion das Theater und die Befürchtungen des Sängers schienen sich zu bewahrheiten. Über den weiteren Fortgang der Geschichte gibt es unterschiedliche Aussagen …

Enrico Caruso starb ein Jahr nach der Havanna-Reise in seiner Heimat Neapel. Mit seinem Tod ging eine Epoche der international gefeierten italienischen Oper zu Ende.

http://presse.ORF.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender