Jahresrückblick: Der Stellenmarkt 2022
Jahresrückblick: Der Stellenmarkt 2022
„Es gab noch nie so viele Ausschreibungen und Vakanzen wie in diesem Jahr.“ Auswertung der kommerziell geschalteten Anzeigen in 22 Printmedien und auf 21 Jobbörsen österreichweit.
Der Stellenmarkt startete in diesem Jahr auf sehr hohem Niveau. Allein im Jänner wurden österreichweit 45.000 Stellen kommerziell ausgeschrieben. Das ist ein Anstieg der Ausschreibungen um 64% im Vergleich zum Vorjahr. Auch im nächsten Jahr ist ein stabiler Stellenmarkt zu erwarten.
„In der ersten Jahreshälfte 2022 erreichten die Ausschreibungen auf dem österreichischen Stellenmarkt ein Allzeithoch nach dem anderen“, erklärt Nikolai Dürhammer, Managing Director StepStone AT & CH mit Blick auf den Stepstone-Fachkräfteatlas für den die Marktfoscher von INDEX den Stellenmarkt in Österreich auswerten. (alle Quellen)
BESTE JOBCHANCEN IM FRÜHLING UND SOMMER
Der absolute Höhepunkt war mit knapp über 50.000 offenen Stellen im April erreicht, ebenfalls hoch waren die Werte über den Sommer. „Der Markt war zu getrieben und angespannt, als dass hier ein Nachlassen im Sommer möglich gewesen wäre. Es gab noch nie so viele Ausschreibungen und Vakanzen wie in diesem Jahr. Aus Organisationssicht sicher nicht die Zeit, um auf die Bremse zu steigen“, resümiert Dürhammer.
Nach dem Sommer verzeichnet der StepStone-Fachkräfteatlas im August einen leichten Rückgang um 8 Prozent auf rund 45.000 Stellenausschreibungen pro Monat. „In der zweiten Jahreshälfte kam es dann zu einer Nivellierung auf hohem Niveau.“ Eine Entlastung würden die Unternehmen deshalb aber nicht spüren, so Dürhammer: „Der Arbeitsmarkt steht weiterhin unter großem Druck.“
HIER WURDE IN DEN LETZTEN SECHS MONATEN DIE MEISTEN JOBS GESUCHT
* Technische Ausbildungsberufe (34.300 offene Stellen)
* IT (31.700)
* Finanz- und Rechnungswesen (27.560)
* Hotel- und Gastgewerbe (26.500)
* Vertrieb (25.800)
WEITER STEIGEND: NACHFRAGE NACH MEDIZINISCHEM PERSONAL, BAU- UND GASTGEWERBE
Während sich die Ausschreibungen im Großen und Ganzen eingependelt haben, boomen manche Branchen weiterhin. Hier zeigt sich der Fachkräftemangel aktuell am deutlichsten:
* Medizinisches Personal (40 % mehr Ausschreibungen als im November des Vorjahres)
* Gastronomie und Hotellerie (23 % mehr Ausschreibungen als im VJ)
* Bauwesen (8% mehr Ausschreibungen als im VJ)
AUSBLICK 2023: WEITERHIN STABILER STELLENMARKT ZU ERWARTEN
„Im kommenden Jahr werden zwei gegenläufige Kräfte aufeinanderprallen. Auf der einen Seite wirkt die Stagflation auf den Stellenmarkt ein, auf der anderen Seite kommt Gegendruck über die demographischen Veränderungen, da die Erwerbsbevölkerung in Europa mittlerweile jedes Jahr schrumpft. Das erzeugt wahrscheinlich eine Pattsituation. Wir rechnen daher auch für 2023 mit einem stabilen Stellenmarkt, sofern die EZB die Inflation zeitnah auf ein akzeptables Niveau zurückführen und ein ‚soft landing‘ der Wirtschaft herbeiführen kann“, erklärt Dürhammer.
Grafiken dazu: https://infogram.com/1p9gmnlmwzl0zna7qr0dvqgykzu3wjyxn03?live
StepStone Österreich GmbH
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