Berührender Austausch von rund 1.000 Jugendlichen und NS-Zeitzeugen beim Hermann-Langbein-Symposium der AK
Berührender Austausch von rund 1.000 Jugendlichen und NS-Zeitzeugen beim Hermann-Langbein-Symposium der AK
Linz (OTS) – Fünf Schulen aus Oberösterreich (Berufsbildende Schule Weyer, HTL Perg, MS2 GTS Ennsleite, MS Esternberg sowie Kollegium Aloisianum) mit insgesamt rund 150 Schülern/-innen und Lehrkräften beteiligten sich an der Auftaktveranstaltung des Hermann-Langbein-Symposiums der Arbeiterkammer Oberösterreich. Im Zuge eines Buchprojekts, bei dem die AK Bücher über die Widerstandskämpferin Sophie Scholl zur Verfügung stellte, setzten sich die Schüler/-innen kritisch mit dem Nationalsozialismus auseinander und präsentierten berührende Beiträge. Greifbar wurden die Inhalte beim Dialog mit der Zeitzeugin Anna Hackl und dem sekundären Zeitzeugen Markus Schmorell.
Die Eröffnungsfeier, die traditionell im Kongresssaal der Arbeiterkammer in Linz stattfindet, bildet alljährlich den Auftakt für die einwöchige österreichweite Fortbildung für Lehrer/-innen. Neben rund 150 Schülern/-innen in der AK Linz waren zusätzlich noch rund 850 Schüler/-innen online bei der in Hybridform abgehaltenen Veranstaltung dabei.
Mit dem Buchprojekt „Mein Engagement für Demokratie“ stellte die AK den Schülern/-innen im Vorfeld die Bücher „Schluss. Jetzt werde ich etwas tun. Die Lebensgeschichte der Sophie Scholl“ sowie die Comic-Biografie „Sophie Scholl“ zur Verfügung und lud sie zur Diskussion und Präsentation von Überlegungen ein. Unter den Leitmotiven Mut und Engagement setzten sie sich mit der Widerstandskämpferin und der Organisation „Weiße Rose“ auseinander.
Die Schüler/-innen der zweiten Klassen der berufsbildenden Schulen Weyer schlüpften auf der Bühne und in einem Videoclip in die Rolle der Mitglieder der Weißen Rose. Ebenso mit einem Video, aber in einer Gegenüberstellung „Damals – Heute“ stellte die 5a des Kollegium Aloisianum die Themen Toleranz, Demokratie und Zusammenleben vor. Die 2BHIF der HTL Perg zeigte mit einem Twitter Account, wie im Jahr 2022 Widerstand geleistet werden könnte. Selbst gestaltete Flugblätter brachten die vierten Klassen der MS Ennsleite mit in die Arbeiterkammer. Mit dem Lied „Die Gedanken sind frei“ untermalte die 4. Klasse der MS Esternberg die Veranstaltung gesanglich.
Greifbar wurde das Thema durch die Schilderungen der anwesenden Zeitzeugin Anna Hackl und des sekundären Zeitzeugen Markus Schmorell sowie in der anschließenden Diskussion. Die 90-jährige Anna Hackl aus Schwertberg erzählte die Geschichte ihrer mutigen Familie, die im Zweiten Weltkrieg drei Monate lang zwei Geflüchtete aus dem Konzentrationslager Mauthausen bei sich zu Hause versteckte. Ihre klare Botschaft an die Jugendlichen: „Seid wachsam und vorsichtig.“
Markus Schmorell, der Neffe von Alexander Schmorell, einem Mitbegründer der Widerstandsorganisation „Weiße Rose“, hat zwar seinen Onkel nicht mehr persönlich kennengelernt, weil dieser im Jahr 1943 – neun Jahre vor seiner Geburt – von den Nazis ermordet wurde. In seiner Familie wurde aber über das Schicksal von Alexander Schmorell und die Geschichte der Weißen Rose immer offen gesprochen. Markus Schmorell engagiert sich aktiv in der Erinnerungsbotschaft. „Wahrhaftigkeit und Selbstreflexion war es, was die Mitglieder der Weißen Rose ausmachte. Ohne diese Werte sind auch heute keine Zivilcourage und kein Mut möglich“, so Schmorell.
AK-Präsident Andreas Stangl dankte den Zeitzeugen/-innen und Schülern/-innen für ihr Engagement und die kritische Auseinandersetzung mit diesem Thema: „Anna Hackl, Markus Schmorell und ihre Familien haben Mut und Engagement bewiesen im Kampf gegen das Regime der Nationalsozialisten. Durch die Auseinandersetzung mit diesem Thema leben die mutigen Aktionen und ihre Gedanken bis heute weiter. Junge Menschen, wie die heute anwesenden Schülerinnen und Schüler, sind der Beweis dafür, dass auch die heutige Generation bereit ist, gegen gewaltsame Unterdrückung, Verfolgung und Hass zu kämpfen“, so der AK-Präsident.
Das jährlich stattfindende Symposium ist nach dem Widerstandskämpfer und Auschwitz-Überlebenden Prof. Hermann Langbein (1912-1995) benannt. 1980 wurde das Symposium von Langbein selbst gegründet. Mittlerweile besteht das Hermann-Langbein-Symposium länger als alle anderen Veranstaltungen der Lehrerfortbildung in Österreich. In der AK Linz findet es seit 2012 statt.
Nähere Infos und druckfähige Fotos der Schulklassen sowie der Zeitzeugin Anna Hackl und des sekundären Zeitzeugen Markus Schmorell stehen Ihnen zur kostenfreien Verwendung unter Angabe des Copyrights unter diesem [Link]
(https://ooe.arbeiterkammer.at/service/presse/-Seid_wachsam_und_vorsi
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