Rotes Kreuz: Großer Hilfsbedarf in der Ukraine zu erwarten
Rotes Kreuz: Großer Hilfsbedarf in der Ukraine zu erwarten
Die zivile Infrastruktur zur Versorgung der Menschen ist laut Völkerrecht geschützt und muss unversehrt bleiben, fordert Rotkreuz-Generalsekretär Opriesnig.
Wien (OTS) – Das Rote Kreuz weitet nach der Eskalation des Konflikts in der Ukraine seine Aktivitäten aus und bereitet sich intensiv auf einen größeren Hilfseinsatz im Land und in den angrenzenden Nachbarländern vor. Alleine in den Gebieten von Luhansk und Donezk in der Ost-Ukraine leben rund 3,5 Millionen Menschen. „Zehntausende mussten ihr Zuhause bereits verlassen und es werden laufend mehr. Eine Million Menschen hat nach der Zerstörung von zwei Pumpstationen in Donezk keine Wasserversorgung mehr“, sagt Rotkreuz-Generalsekretär Michael Opriesnig.
„Das Rote Kreuz fordert alle Konfliktparteien auf, die zivile Infrastruktur sowie Zivilpersonen zu schützen, wie im Völkerrecht vorgesehen. Auch in Konflikten gibt es Regeln. Auch dann muss es Zugang zu humanitärer Versorgung geben. Das Rote Kreuz bereitet sich mit all seinen Akteuren darauf vor, sein Engagement in der Krise auszuweiten“, sagt Opriesnig. „Wir müssen derzeit von größeren Fluchtbewegungen ausgehen und erwarten einen großen Hilfsbedarf.”
Unklare Situation – Hilfe soll weitergehen
Die Lage ist derzeit unklar. Wenn möglich, sollen die vom Österreichischen Roten Kreuz und von der Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (ADA) unterstützten Hilfsprojekte zur Versorgung älterer Menschen entlang der Kontaktlinie in der Ost-Ukraine weitergehen, bestätigt er: „Wenn es nicht gelingt, dort die tägliche Grundversorgung aufrechtzuerhalten, sind schwerwiegende humanitäre Konsequenzen zu erwarten.“ Unabhängig von den aktuellen Entwicklungen würden bereits jetzt hunderttausende Menschen in der Ost-Ukraine darum kämpfen, gesund durch den Winter zu kommen. „Entlang der Kontaktlinie schlummern Minen und Blindgänger im Boden. Immer wieder fällt der Strom aus und die Versorgung mit Lebensmitteln ist schlecht. Seit beinahe acht Jahren schwelt dieser Konflikt, der tausende Menschenleben gefordert hat. Beim Roten Kreuz sind noch 800 vermisste Personen registriert. Die Kälte, die Corona-Pandemie und die ständige Unsicherheit, wie es weitergeht, machen den Alltag für die Menschen zur Qual.“
Hilfs-Koordinator aus Wien
Das Rote Kreuz verteilt in der Ost-Ukraine Nahrungsmittel, Hygiene-Artikel, hält eine medizinische Basisversorgung aufrecht, unterstützt Krankenhäuser, repariert das Wasserleitungsnetz und unterstützt Familien beim Reparieren ihrer Häuser. Das Russische Rote Kreuz versorgt mehr als 10.000 Menschen in Aufnahmequartieren in Rostov. Das Ukrainische Rote Kreuz, das auf 2.000 Freiwillige und 550 Angestellte zurückgreifen kann, hat seine Notfallpläne aktiviert, die Lager für Hilfsgüter aufgestockt und Notunterkünfte identifiziert. Die Rotkreuzgesellschaften der Nachbarländer der Ukraine bereiten sich darauf vor, Flüchtlinge zu versorgen. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Land und ist mit allen Konfliktparteien im Gespräch. Von Budapest aus koordiniert der Österreicher Jürgen Högl die Notfall-Einsätze in Europa der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) mit all ihren nationalen Rotkreuzgesellschaften.
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(https://medien.roteskreuz.at/?c=10038&k=cec55012cb)
Das Rote Kreuz bittet um Spenden:
Kennwort: Ukraine – Hilfe für Menschen im Konflikt
IBAN: AT57 2011 1400 1440 0144
BIC: GIBAATWWXXX
Online: https://www.jetzt-helfen.at/projekt/ukraine/
Dr. Stefan Müller
Österreichisches Rotes Kreuz, Medienservice
Tel.: +43/1/589 00-352
Mobil: +43/664 122 31 37
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