ÖGB-Strohmeier: „Höchste Zeit für ein Lieferkettengesetz, weitere Verzögerungen sind inakzeptabel!“
ÖGB-Strohmeier: „Höchste Zeit für ein Lieferkettengesetz, weitere Verzögerungen sind inakzeptabel!“
Rana-Plaza-Prozess verdeutlicht Dringlichkeit – Unternehmen müssen endlich in die Pflicht genommen werden
Wien (OTS) – Kaum ein Ereignis verdeutlicht die Notwendigkeit einer fairen Lieferkette so deutlich wie der Einsturz einer Textilfabrik in Bangladesch, der im Jahr 2013 mehr als 1.100 Todesopfer forderte. Nach einer fünfjährigen Verhandlungspause wegen rechtlicher Komplikationen wird der Prozess gegen die Verantwortlichen am 16. Februar fortgesetzt. Der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) fordert aus diesem Anlass einmal mehr, endlich ein faires europäisches Lieferkettengesetz auf den Weg zu bringen.
Den Besitzern der achtstöckigen Fabrik in Rana Plaza, in der Textilien für europäische Modeketten produziert worden waren, war bekannt, dass das Gebäude nicht sicher war. Trotzdem forderten sie die TextilarbeiterInnen zur Weiterarbeit auf. Auch wenn sich Gewerkschaften und Modeunternehmen nach dieser Katastrophe auf ein Abkommen zur Sicherheit in Textilfabriken in Bangladesch geeinigt haben: Vieles liegt nach wie vor im Argen. In vielen Ländern werden sowohl Arbeitsbedingungen als auch Menschenrechte mit Füßen getreten. Das Problem zieht sich durch viele Branchen, auch der Umweltschutz wird oft missachtet.
„Es gibt keinen Grund dafür, nicht endlich ein europäische Lieferkettengesetz umzusetzen“, sagt Marcus Strohmeier, Internationaler Sekretär des ÖGB. „Immer mehr Menschen wollen die Sicherheit, Produkte kaufen zu können, die unter fairen Umständen hergestellt werden“, verweist er auf Umfrageergebnisse, nach denen mehr als 80 Prozent der EuropäerInnen ein EU-Lieferkettengesetz fordern. Außerdem fordern bereits mehr als 100 Unternehmen und Investoren ein wirksames EU-Sorgfaltspflichtengesetz, das eine Haftungsregelung inkludiert.
„Wir sehen der zuletzt mehrfach verschobenen Präsentation des Vorschlags für ein EU-Lieferkettengesetz durch die Kommission am 23. Februar gespannt entgegen. Weitere Verzögerungen oder Verwässerungen wären absolut inakzeptabel. Unternehmen müssen endlich in die Pflicht genommen werden, die EU-Kommission muss jetzt liefern!“, fordert Strohmeier.
Österreichischer Gewerkschaftsbund
Dietmar Meister, Chef vom Dienst
Tel.: +43 664 614 5142
E-Mail: dietmar.meister@oegb.at
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