Körpernahe Dienstleister: Halbierte Umsatzsteuer als Rettungsanker
Körpernahe Dienstleister: Halbierte Umsatzsteuer als Rettungsanker
Appell der Friseure sowie Fußpfleger, Kosmetiker, Masseure: „Entlastung dringend notwendig, Schwarzarbeit das Wasser abgraben“
Wien (OTS) – Unter jenen Branchen, die in bisher vier Lockdowns ihre Geschäfte schließen mussten, leiden die körpernahen Dienstleister unter besonders hartnäckigen Folgen. Die „Atempause“ durch die Öffnung verschafft dabei nur wenig Linderung: „Wir sind natürlich froh, dass wir kurz vor Weihnachten zumindest noch ein paar Tage für einen Teil unserer Kunden da sein können. Angesichts der gewaltigen Einbußen, die für unsere Betriebe seit März 2020 aufgelaufen sind, ist das aber ein schwacher Trost“, betonen Wolfgang Eder und Dagmar Zeibig, die Branchensprecher der Friseure sowie der Fußpfleger, Kosmetiker, Nagelstudios, Masseure, Piercer, Tätowierer und Visagisten in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).
Die überdurchschnittlich starke Betroffenheit hat eine Reihe von Gründen: Bei den körpernahen Diensten gibt es keine „Nachholeffekte“, weil ein verpasster Haarschnitt oder wegen des Lockdowns ausgefallener Massagetermin nicht doppelt nachgeholt wird.
Zudem ist die Kundenfrequenz seit der Corona-Pandemie generell gesunken, für einen beträchtlichen Teil der Bevölkerung ist ein Besuch im Studio oder Salon wegen der 2G-Regel weiterhin nicht möglich. Jene verantwortungsvollen Betriebe, die alle Regeln eingehalten haben, leiden doppelt unter unfairer Konkurrenz durch Schwarzarbeit und Pfusch. Und mit der potenziell noch ansteckenderen Omikron-Variante des Corona-Virus schwebt abermals ein Damoklesschwert über den vielen kleinen und mittleren Betrieben.
Dringend nötiger Hoffnungsschimmer
Einen Rettungsanker erhoffen sich die Branchensprecher deshalb durch eine Halbierung der Umsatzsteuer von 20 auf 10 Prozent. Dieses Mittel habe sich in der ebenfalls schwer pandemiegebeutelten Gastronomie und Hotellerie bewährt, so Eder und Zeibig: „Unsere Branchen sind besonders personalintensiv. Diese steuerliche Entlastung wäre ein Hoffnungsschimmer und eine zukunftsorientierte Perspektive, um faire und verantwortungsbewusste Arbeit zu belohnen. Zugleich würde damit der Schwarzarbeit das Wasser abgegraben.“
Die Erfahrungen mehrerer EU-Länder mit ermäßigten Steuersätzen für Friseur-Dienstleistungen hätten gezeigt, dass dies die Schattenwirtschaft eindämmt und positive Beschäftigungseffekte bewirkt.
Die Betriebe sowie ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Österreich haben ein hohes Maß an gesamtgesellschaftlicher Verantwortung bewiesen und hohe Verluste in Kauf genommen. „Sie dürfen dafür nicht bestraft werden“, so Eder und Zeibig. „Viele unserer Betriebe sind finanziell am Ende, ihre Reserven sind aufgebraucht. Wir erleben Unternehmenspleiten, zu denen es ohne Pandemie und Lockdowns nie gekommen wäre. Wir appellieren an die Bundesregierung: Die steuerliche Entlastung wäre für viele ein Rettungsanker.“
Dagmar Zeibig vertritt als Bundesinnungsmeisterin in der WKÖ die Interessen von rund 27.700 Mitgliedsbetrieben aus den Bereichen Fußpflege, Massage, Heilmassage, Kosmetik, Visagistik, Nagelstudios, Pigmentieren, Tätowieren und Piercen. Bundesinnungsmeister Wolfgang Eder ist als Branchensprecher für österreichweit rund 9.200 Friseurbetriebe zuständig. (PWK757/HSP)
Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ)
DMC – Data & Media Center
Pressestelle
Wirtschaftskammer Österreich
T 0590 900 – 4462
E DMC_PR@wko.at
Aktuelle News aus der Wirtschaft für die Wirtschaft – http://news.wko.at/oe
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender