Tierversuche in der EU – Pressemeldung ECEAE / IBT im Juli 2021
Tierversuche in der EU – Pressemeldung ECEAE / IBT im Juli 2021
Pressemitteilung ECEAE und IBT im Juli 2021
Wien (OTS) – Die Europäische Kommission veröffentlicht die statistischen Daten zu Anzahl, Arten und Zweck des Einsatzes von Tieren in der Forschung im Jahr 2018 (
https://www.ots.at/redirect/ec.europa14 ) in 29 Mitgliedstaaten –
(einschließlich Norwegen und England, deren neueste verfügbare Daten aus dem Jahr 2015 stammen).
Insgesamt wurden 8.921.758 Tiere ohne Daten der Norwegischen Statistik 2015, bzw. 10.572.305 Tiere mit den Norwegischen Daten aus 2015, bis 2018 in europäischen Labors verwendet. Die Zahlen sind erschreckend hoch, obwohl die EU-Richtlinie 2010/63 vorsieht, dass die Verwendung von Tieren nur der letzte Ansatz sein soll. Politisch und institutionell ist ganz Europa zur Umsetzung von alternativen Methoden und dem Ersatz von Tieren in der wissenschaftlichen Forschung verpflichtet.
Erstmalig enthält diese EU-Statistik auch gentechnisch veränderte Tierlinien sowie deren Entstehung, Betreuung und Verwendung (Richtlinie 2010/465).
Über 1,5 Millionen gentechnisch veränderte Tiere sind die traurige Realität. 16 Prozent davon weisen einen leidenden Phänotyp auf, mit Schmerzen von Geburt an, da sie bewusst herbeigeführte Krankheiten erleiden müssen.
Im Vergleich zu 2015, ist der zunehmende Einsatz von Hunden (+ 29 % – 17.711 Tiere; Hunde sind als Versuchstiere laut EU-Richtlinie 2010/465 verboten) und Primaten (+ 4% – 8.583 Tiere) sowie besonders geschützten Arten, deren Verwendung streng geregelt ist, äußerst negativ auffallend.
Besonders bei Primaten hatte sich Europa das Ziel gesetzt, nur Tiere aus autarken Kolonien zu verwenden. Die mehrheitliche Herkunft dieser Tiere ist aus Nicht-EU-Ländern, wie z.B. Afrika und Asien, wo massenhafte Fänge von Primaten stattfinden.
Zu den am häufigsten aus Nicht-EU-Ländern in die Europäische Union importierten Arten gehören auch Katzen (38%) und Hunde (46%).
46 Prozent der Tiere wurden in der Grundlagenforschung eingesetzt, die keinen klar definierten gesetzlichen Regeln unterliegen. Tatsächlich wurden nur 18% der Tierversuche für die Beantwortung von Anfragen verwendet. An fast der Hälfte der Tiere (4.732.546 Individuen) finden Eingriffe in den beiden höchsten Schmerzklassen (mittelschwer und schwer) statt. Die Wiederverwendung (durch die neue Richtlinie von 2013 erlaubt) umfasst 2% der Tiere und betrifft in der Praxis insbesondere Pferde, Esel, Schafe, Hunde, Katzen und Primaten.
Die EU-Kommission hat die erste statistische Datenbank zu Tierversuchen “UE ALURES“ veröffentlicht, die freien Zugang zu weiteren Informationen über die Verwendung von Tieren in der EU anbietet:
https://www.ots.at/redirect/ec.europa15
Internationaler Bund der Tierversuchsgegner
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