Große Herausforderungen für junge Beschäftigte – AK fordert mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung in den Betrieben
Große Herausforderungen für junge Beschäftigte – AK fordert mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung in den Betrieben
Linz (OTS) – Die Covid-19-Pandemie stellt mit ihren gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen vor allem junge Arbeitnehmer/-innen vor psychische Herausforderungen. Diese Lebensphase junger Arbeitnehmer/-innen, wie z.B. Lehrlinge oder Berufseinsteiger/-innen, ist auch abseits der Pandemie besonders herausfordernd: Lehre, Berufseinstieg, Formung der eigenen Identität, Auszug aus dem Elternhaus, hormonelle Veränderungen oder auch familiäre Konflikte prägen diese Zeit. „Der Einstieg ins Berufsleben ist ein wichtiger Moment im Leben. Die jungen Menschen haben sich viel Aufmerksamkeit und Unterstützung verdient“, appelliert AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer an die Unternehmer/-innen.
Die Situation ist für junge Arbeitnehmer/-innen oft dramatisch:
Die Lehrstellensuche war oder ist für viele erfolglos, andere müssen Bewerbungsgespräche online führen. Für Berufseinsteiger/-innen fehlt der so wichtige persönliche Austausch mit ihren Kollegen/-innen. Das kann kurzfristig zu psychischen Beschwerden wie Nervosität, Angespanntheit, Reizbarkeit oder Antriebslosigkeit führen. Langfristig steigen psychische Probleme wie Depressionen, Angststörungen, Suchtprobleme oder Schlafstörungen deutlich an. Eine zeitnahe, professionelle Unterstützung wäre dringend notwendig.
Laut einer Studie der Gesundheit Österreich GmbH reichen die derzeit bestehenden Ressourcen im niedergelassenen Bereich nicht aus, um die Bevölkerung ausreichend mit Psychotherapie zu versorgen. Die Absichtserklärung der Österreichischen Gesundheitskasse, den Ausbau der Versorgung voranzutreiben, muss rasch umgesetzt werden. So klagt beispielweise seit vielen Monaten die Jugendpsychiatrie des Neuromed Campus über eine massive Überbelegung. Außerdem braucht es die Aufstockung finanzieller Mittel und den Ausbau der Ressourcen für sämtliche Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit, wie Jugendzentren und psychologische Beratungsstellen.
Aktiv auf junge Beschäftigte zugehen
Arbeitgeber/-innen müssen sich ihrer Verantwortung gegenüber ihren jungen Mitarbeiter/-innen bewusst sein. Ein gutes Ankommen im Beruf ist für junge Arbeitnehmer/-innen in Zeiten der Pandemie besonders wichtig. In erster Linie müssen junge Menschen gut in ihre Aufgaben eingeschult und eingearbeitet werden. Gleichzeitig spielt auch die Integration in den Betrieb und in das jeweilige Arbeitsteam eine wichtige Rolle. Leider waren und sind in zu vielen Betrieben junge Arbeitnehmer/-innen nicht im Fokus der Aufmerksamkeit. „Arbeitsmedizin und Arbeitspsychologie müssen hier wichtige Unterstützung für die Unternehmen bieten. Ebenso müssen Betriebs- und Jugendvertrauensrat ständige Ansprechpartner sein“, betont AK-Präsident Kalliauer.
Arbeiterkammer Oberösterreich
Dr. Walter Sturm
Kommunikation
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