Wiener Integrations- und Diversitätsmonitor 2020
Wiener Integrations- und Diversitätsmonitor 2020
Stadt Wien präsentiert Zahlen, Daten und Fakten zu Integration und Diversität
Wien (OTS/RK) – Der 5. Wiener Integrations- und Diversitätsmonitor 2020 präsentiert unter der Projektleitung von Philipp Hammer (Integration) und Kurt Luger (Diversität) auf mehr als 200 Seiten Zahlen, Daten und Fakten zu Migration, Integration und Diversität in Wien.
Der Wiener Integrations- und Diversitätsmonitor gibt Einblick in acht für Integration und Diversität relevante Themen- und Lebensbereiche. Er bildet neben dem Integrationsstand der Wiener Bevölkerung auch den Diversitätsstand von mehr als fünfzig Wiener Magistratsabteilungen und Einrichtungen ab.
„Mit dem 5. Integrations-und Diversitätsmonitor liegt uns ein enorm wichtiger Bericht über zwei wesentliche Teilbereiche unserer täglichen Arbeit vor. Die Erkenntnisse, die diesem Bericht zugrunde liegen, werden auch in der unmittelbaren Schwerpunktsetzung unserer Integrations-und Bildungspolitik deutlich sichtbar sein“, so Integrations-und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr.
Bevölkerungsentwicklung als dynamisches Feld
Die Zuwanderung von jungen Frauen und Männern hat Wien stark verändert. Aus einer überalterten und schrumpfenden Stadt wurde in den letzten 30 Jahren eine junge, wachsende Metropole. Anfang 2020 waren 30,8 % der WienerInnen ausländische StaatsbürgerInnen, 36,7 % waren im Ausland geboren und 41,3 % hatten eine ausländische Herkunft.
Der größte Teil der Zuwanderung aus dem Ausland nach Wien betrifft EU/EFTA-StaatsbürgerInnen. Die Wanderungsbilanz der Stadt Wien mit dem Ausland zeigt, dass seit 2006 jedes Jahr mehr Menschen mit einer EU/EFTA-Staatsbürgerschaft nach Wien gezogen sind als mit der Staatsbürgerschaft von Drittstaaten. Die einzige Ausnahme bildet der Höhepunkt des letzten Fluchtereignisses im Jahr 2015.
Positive Entwicklungen im Bildungswesen
Die aus dem Ausland nach Wien zuwandernden Menschen bringen zunehmend höhere Bildungsabschlüsse aus dem Ausland mit. Bei den seit dem Jahr 2011 zugewanderten Menschen, die ihren höchsten Bildungsabschluss im Ausland erwarben, liegt der Anteil der Personen mit höherer Bildung mit 56 % nur um vier Prozentpunkte unter dem Wert der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund.
Der Bildungserwerb der Wiener Jugendlichen mit Bildung aus Österreich und Migrationshintergrund hat sich in den letzten Jahren an jenen der 15- bis 19-Jährigen ohne Migrationshintergrund angeglichen. Dies liegt vor allem daran, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund aus Drittstaaten in der Periode 2016 – 19 weitaus öfter eine höhere Ausbildung absolvierten als noch drei Jahre zuvor.
Für Bildungsstadtrat Wiederkehr ergeben sich daher drei Projekte, denen in den kommenden Jahren noch mehr Augenmerk geschenkt werden soll: „Das Jugendcollege der Stadt Wien ist die erste Anlaufstelle für neu zugewanderte Jugendliche, die nicht mehr schulpflichtig sind. Das Jugendcollege wird ausgebaut und weiterentwickelt, um allen Jugendlichen eine Chance auf eine weiterführende (Aus-)Bildung zu ermöglichen. Zweitens möchten wir der Elternarbeit mehr Bedeutung schenken! Dadurch soll das Ziel eines diskriminierungsfreien Lebens und der besten Bildung für alle Wienerinnen und Wiener erreicht werden. Und schließlich möchte ich, dass bereits im Kindergarten der Sprachförderung mehr Bedeutung beigemessen wird. Eine Aufstockung des Unterstützungspersonals von bisher 300 auf 500 Fachkräfte ist ebenso vorgesehen, wie eine Förderung der Vielsprachigkeit der Kinder im Kindergarten!“, so Wiederkehr.
Mehrheit der Wiener Bevölkerung schätzt das Zusammenleben
positiv ein
Das Zusammenleben von Einheimischen und Zugewanderten wird dem Bericht zufolge in Wien insgesamt mehrheitlich positiv eingeschätzt. Im engeren Wohnumfeld fällt die Einschätzung nochmals deutlich besser aus: Hier beurteilen 68 % der Wiener Bevölkerung das Zusammenleben als sehr oder eher gut, während 25 % der befragten Personen es als eher oder sehr schlecht einschätzen.
Demokratiepolitisch herausfordernde Situation in Wien
Der Bericht zeigt jedoch auch Teilbereiche auf, die Anlass zum Handeln geben. Die Zuwanderung der vergangenen Jahre einerseits, und die geringen Einbürgerungen auf der anderen Seite führen laut dem Monitor dazu, dass aktuell 30,1% der Wienerinnen und Wiener ab 16 Jahren auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene nicht wählen dürfen.
Diversitätsmanagement als deutlich sichtbares Merkmal in der Stadtverwaltung
53 Abteilungen der Stadt Wien haben an der Auswertung des Diversitätsmonitorings mitgewirkt. Demzufolge werden in mehr als der Hälfte aller Einrichtungen der Stadt Wien die wichtigen Herkunftssprachen Türkisch und BKS (Bosnisch, Kroatisch, Serbisch) gesprochen. In mehr als einem Drittel der Abteilungen und Einrichtungen der Stadt Wien können Informations- und Beratungsangebote zudem auf Tschechisch, Slowakisch, Ungarisch, Polnisch, Russisch, Rumänisch, Arabisch und Farsi angeboten werden.
25,6 % der Bediensteten mit Hauptwohnsitz Wien haben eine ausländische Herkunft, das ist ein Anstieg von 0,5% im Vergleich zu 2016.
Die Diversität lässt sich auch an folgender Zahl manifestieren: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Wien wurden in 117 verschiedenen Ländern geboren: Bei der Erhebung 2019 konnte festgestellt werden, dass 75,0 % aller MitarbeiterInnen in Österreich geboren wurden und 25 % in 116 anderen Ländern.
Bildungs- und Integrationsstadtrat Christoph Wiederkehr sieht im Bericht viel Positives, aber auch Herausforderungen, die es anzunehmen gilt: „Der Integrations- und Diversitätsmonitor 2020 zeigt, dass sich die Bildungschancen in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert haben. Das ist sehr erfreulich, wir müssen aber in diesem Bereich noch mehr investieren, um Integrationschancen weiter zu verbessern. Im Bereich der Demokratiebeteiligung sind Defizite sichtbar, die wir uns genau ansehen werden. Positiv hervorzustreichen ist, dass Wien eine aktive und gestaltende integrationsorientierte Diversitätspolitik umsetzt!“, so Wiederkehr abschließend.
Den vollständigen Integrations- & Diversitätsmonitor 2020 der Stadt Wien können Sie auf dieser Seite herunterladen oder gedruckt bestellen:
https://www.wien.gv.at/menschen/integration/daten-fakten/monitoring.h
tml
PID-Rathauskorrespondenz
Presse- und Informationsdienst der Stadt Wien (MA 53)
Stadtredaktion, Diensthabende/r Redakteur/in
01 4000-81081
dr@ma53.wien.gv.at
www.wien.gv.at/presse
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender