Naturschutz am Wörthersee – Klagenfurt, Land Kärnten und Blühendes Österreich bewahren europaweit einzigartiges Wohnzimmer für Muscheln
Naturschutz am Wörthersee – Klagenfurt, Land Kärnten und Blühendes Österreich bewahren europaweit einzigartiges Wohnzimmer für Muscheln
Gemeinsam wird einer der letzten unverbauten Uferbereiche in Klagenfurt geschützt – eine gesunde, intakte und naturnahe Landschaft.
Wien/Klagenfurt (OTS) – Die Kärntner Landeshauptstadt Klagenfurt hat mit dem Wörthersee nicht nur eine erholsame Badeoase, sondern auch ein ganz besonderes Naturjuwel, in dem sich Raritäten der Flora und Fauna tummeln. Das Natura 2000-Gebiet Lendspitz-Maiernigg liegt in der Klagenfurter Ostbucht und ist Lebensraum zahlreicher seltener Tiere und Pflanzen.
Klagenfurts Sümpfe sollen nicht nur in der Lindwurmsage
weiterleben
Mit einem neuen Naturschutzprojekt soll nun eine regionale Trendwende im Biotop Wörthersee eingeläutet werden. Gemeinsam mit E.C.O. Institut für Ökologie, der Stadt Klagenfurt unter der Leitung von Stadtrat Frank Frey und Stadtrat Franz Petritz, dem Land Kärnten und der Fachhochschule Kärnten werden in dem Natura 2000-Gebiet rund sechs Hektar Uferzone mit Schilfgürtel und Schneidriedflächen, angrenzenden Moor- und Pfeifengraswiesen und Kleingewässern aktiv gestaltet und klimafit gemacht. Davon profitieren werden unter anderem 120 Vogelarten, zahlreiche Amphibien und Fische sowie Schmetterlinge. So soll dieses europaweit einzigartige Natur-Wohnzimmer auch in der Zukunft erhalten bleiben.
„Der Erhalt und Schutz unserer Natur- und Kulturlandschaften ist mir ein großes Anliegen. Kärnten bringt in das europaweite Schutzgebietsnetz knapp 8 % der Landesfläche ein. Das Europaschutzgebiet Lendspitz-Maiernigg ist ein Vorzeigeprojekt im Sinne der Erhaltung eines Feuchtlebensraumes im Stadtgebiet sowie der Wiederansiedelung von gefährdeten Tierarten“, zeigt sich Umwelt- und Naturschutzlandesrätin Sara Schaar von der Initiative begeistert.
„Unser gemeinsames Naturschutzprojekt schafft für Ufer- und Schilfbewohner wie Zwergdommel und Würfelnatter einen vielfältigen Lebensraum. Außerdem entstehen neue Habitate für den Balkanmoorfrosch und andere gefährdete Amphibienarten, indem bestehende Laichgewässer verbessert und neue Tümpel angelegt werden“, erklärt E.C.O.-Gründer Michael Jungmeier.
Comeback der Muscheln, Wächterinnen gesunder Ökosysteme
Ein bedeutender Meilenstein der Kooperation ist die Wiederansiedelung von der im Gebiet verschollenen Großen Teichmuschel. Diese Tiere führen in Österreichs Gewässern ein besonders stilles Dasein, obwohl sie ein wichtiger Bestandteil im Süßwasser sind. Sie reinigen das Wasser und bilden Symbiosen mit Fischen. Heute sind sie jedoch äußerst selten geworden und manche Arten vom Aussterben bedroht.
Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz: „Das Europaschutzgebiet Lendspitz-Maiernigg, als größte unberührte Uferzone des Wörthersees, ist geradezu prädestiniert für die Wiederansiedelung der Großen Teichmuschel. Dieses Rekultivierungsprojekt, das von Blühendes Österreich gefördert wird, leistet einen wichtigen Beitrag zum Erhalt des Ökosystems. Ich hoffe, dass dieses Projekt der Startschuss für weitere Maßnahmen ist, die den Erhalt der Flora und Fauna im und um den Wörthersee nachhaltig sichern.“
„Mein persönliches Highlight des Naturschutzprojektes am Wörthersee ist, dass wir die Große Teichmuschel in einem Pilotversuch wieder ansiedeln. Ihre Rückkehr wäre vor allem für den ebenfalls als verschollen geltenden Bitterling lebenswichtig, da dieser Karpfenfisch mit der Muschel in Symbiose lebt“, freut sich Ronald Würflinger, Geschäftsführer der Stiftung Blühendes Österreich – REWE International gemeinnützige Privatstiftung, die die Erhaltung des natürlichen Uferstreifens in Klagenfurt mit 58.000 Euro, rund der Hälfte der Projektkosten, unterstützt.
Für die Klagenfurter Ruderweltmeisterin und Projektbotschafterin Michaela Taupe-Traer ist vor allem der Fairnessgedanke wichtig: „Für eine Wassersportlerin ist es Ehrensache, die Tierwelt in den Schutzzonen zu respektieren“. Wenn alle an einem Strang ziehen, ist ein Nebeneinander von Naturschutz und Naturerlebnis möglich.
Über das Natura 2000-Schutzgebiet Lendspitz-Maiernigg
Seit 2005 ist die Wörthersee Ostbucht im Gebiet des Lendspitz-Maiernigg offiziell ein Natura 2000-Gebiet und unterliegt damit den EU-konformen Kriterien, die den Schutz gefährdeter wildlebender, heimischer Pflanzen- und Tierarten und ihrer natürlichen Lebensräume garantieren. Würfelnatter, Biber, Bauchige Windelschnecke und Balkan-Meerfrosch haben in diesem Gebiet ihr Zuhause. Gemeinsam mit weiteren Fledermaus-, Vogel-, Insekten- und Amphibienarten leben sie im 77,4 Hektar großen Gebiet.
Über Blühendes Österreich
Blühendes Österreich – REWE International gemeinnützige Privatstiftung setzt sich für eine gesunde Umwelt und eine nachhaltige Landwirtschaft ein. Deshalb fördert Blühendes Österreich seit 2015 rund 200 Bäuerinnen und Bauern, Naturschutzorganisationen, Gemeinden und andere Initiativen, die durch eine verantwortungsvolle Landwirtschaft und Schutz der Biodiversität unsere natürliche Vielfalt schützen. Mit ca. 4.000 Angeboten und Naturerlebnissen sowie 80 Partnern ist bluehendesoesterreich.at die größte digitale Plattform für Naturtourismus und Naturcontent Österreichs. [www.bluehendesoesterreich.at] (http://www.bluehendesoesterreich.at/)
Über E.C.O. Institut für Ökologie
E.C.O. ist ein Forschungs- und Beratungsunternehmen für „Naturschutz im 21. Jahrhundert“ mit Fokus auf Schutzgebiete und Prädikatsregionen. Mit seinen Projekten ist das Team seit mehr als 20 Jahren tätig und hilft dabei, natürliche Lebensräume auf der ganzen Welt zu bewahren und zu verbessern, außergewöhnliche Naturerlebnisse zu ermöglichen und die Lebens- und Wirtschaftsbedingungen in den jeweiligen Regionen zu entwickeln.
[Download und Einbindungsdetails Video]
(https://www.apa-ots-video.at/video/031dc1e1a6c44efe9dc1e1a6c4fefe91)
Silvie Bergant, Leitung Kommunikation Blühendes Österreich, +43 676 711 74 50, s.bergant@bluehendesoesterreich.at, www.bluehendesoesterreich.at
Romana Piiroja, Kommunikation E.C.O. Institut für Ökologie, +43 463 504 144 – 36, piiroja@e-c-o.at
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