Nach uns die Sintflut im KUNST HAUS WIEN – 16.9.2020-14.2.2021
Nach uns die Sintflut im KUNST HAUS WIEN – 16.9.2020-14.2.2021
Wien (ots) – Die große Herbstausstellung des Grünen Museums KUNST HAUS WIEN ist eröffnet
Schwindende Gletscher und Polkappen, steigende Meeresspiegel und versteppte Landflächen: die Folgen der Klimakrise sind längst sichtbar. Nach uns die Sintflut heißt die große Herbstausstellung des KUNST HAUS WIEN (16.9.2020 – 14.2.2021), die mit den Mitteln der Kunst die Dringlichkeit des Themas aufzeigt. 21 Künstlerinnen und Künstler veranschaulichen durch Fotografie und Video die ökologischen Auswirkungen unseres wachstumsorientierten Wirtschaftssystems.
Die Werke aus den vergangenen zehn Jahren sind oft in intensiver Recherche und in Zusammenarbeit mit WissenschafterInnen entstanden. Sie geben den abstrakten Prozessen und komplexen Zusammenhängen der Klimakrise eine visuelle Form und berühren auf emotionaler Ebene. Die Ausstellung steht programmatisch für die Anliegen und Schwerpunkte, die das KUNST HAUS WIEN verfolgt: Die Verbindung von Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen sowie künstlerische Fotografie.
Nach uns die Sintflut zeigt die Schönheit der Natur genauso wie durch Dürre, Flut oder Bautätigkeit zerstörte Landstriche und Regionen. Insbesondere dem alpinen Bereich ist ein Schwerpunkt gewidmet, da dieser von der Klimaerwärmung besonders betroffen ist. Exemplarisch dafür steht Axel Braun (DE), der anhand von historischen Aufnahmen das erschreckende Schwinden der Pasterze (Großglockner) dokumentiert und einen eigenen Raum einrichtet. Michael Goldgruber (AT) hat für die Ausstellung eine neue Arbeit produziert, die die Veränderung der hochalpinen Landschaft in den Ötztaler Alpen in Tirol zum Inhalt hat. Douglas Mandry (CH) hält in seiner Serie Monuments den Prozess des Verschwindens von Gletschereis auf weißer Folie, die zum Abdecken der Gletscher verwendet wird, in den Schweizer Alpen fest.
Weitere teilnehmende KünstlerInnen sind u.a. Benedikt Partenheimer (DE), der den Permafrost als Klimaindikator thematisiert, Sarker Protick (BD), der sich der Erosion der Flussufer des Ganges in seinem Heimatland Bangladesch widmet, Justin Brice Guariglia (US), der mit seinen Arbeiten das Anthropozän reflektiert oder die aus den Niederlanden stammende Anouk Kruithof (NL), die in ihrer Videoarbeit Ice Cry Baby Aufnahmen einstürzender Gletscher aus aller Welt aneinander reiht und die Bilder mit dem Sound des brechenden und fließenden Eises unterlegt.
Der Ausstellungstitel „Nach uns die Sintflut“ ist dem ersten Band von Das Kapital (1867) von Karl Marx entnommen („Après moi le déluge! ist der Wahlruf jedes Kapitalisten und jeder Kapitalistennation“), der bereits vor 150 Jahren die menschliche Intervention als faktische Umweltzerstörung erkannt hat. Er kritisiert ein Verhalten, das nur auf den eigenen, kurzfristigen Profit bedacht ist und die systemischen Zusammenhänge sowie dramatischen Folgen auf das gesamte Ökosystem ignoriert. Die drastischen Auswirkungen des Eingreifens in die Natur sind auch an der aktuellen Covid-19-Krise ablesbar.
Grünes Museum
Das KUNST HAUS WIEN, das auch das Museum Hundertwasser beherbergt, ist das erste Grüne Museum Österreichs und folgt damit den zukunftsweisenden Ideen von Friedensreich Hundertwasser. Das Ausstellungshaus versteht sich als Werteproduzent und legt deshalb auch im operativen Betrieb auf nachhaltiges Handeln wert. Es geht in puncto Ressourcen, Recycling und Umweltverträglichkeit in allen Bereichen neue Wege. Bettina Leidl, Direktorin des KUNST HAUS WIEN, will damit wesentlich zur Bewusstseinsbildung beitragen: „Die Klimakrise ist auch eine Krise unserer Vorstellungskraft und es ist wie so oft die Kunst, die uns die Zusammenhänge erst emotional verstehen lässt. Die Künstlerinnen und Künstler arbeiten mit Ihrer Sichtweise die komplexen Zusammenhänge der Klimakrise heraus und verändern durch ihre präzisen künstlerischen Strategien unsere Perspektive“.
Auf das umfangreiche Begleitprogramm zur Ausstellung Nach uns die Sintflut wird daher ein großes Augenmerk gelegt – u.a. finden Diskussionsreihen mit Fridays for Future ebenso statt wie Reading Classes zu Karl Marx u.v.a.m.
Pressekontakt:
Martina Kuso (Leitung Kommunikation)
+43-1-712 04 91-43
martina.kuso@kunsthauswien.com
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Pressematerial:www.kunsthauswien.com/de/presse/nach-uns-die-sintflut
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