„Deutschland braucht eine integrative Bildungsplattform für Schulen“

„Deutschland braucht eine integrative Bildungsplattform für Schulen“

Potsdam (ots) – Trotz jüngster Fortschritte bei der Digitalisierung des Unterrichts gibt es in Deutschland nach wie vor einen großen Bedarf an einfach, sicher und flächendeckend in Schulen einsetzbaren Lernumgebungen. Darauf hat Professor Christoph Meinel, Direktor des Hasso-Plattner-Instituts und Leiter des bundesweiten HPI Schul-Cloud-Projekts aufmerksam gemacht. „Viele Lehrer, Schüler und Eltern sprechen sich uns gegenüber für die Einführung einheitlicher digitaler Lernumgebungen in deutschen Schulen aus“, betonte der Wissenschaftler in einer aktuellen Stellungnahme.

Das zusammen mit der Bundesregierung vorangetriebene Projekt HPI Schul-Cloud biete als Open-Source-Lösung im Internet eine offene digitale Infrastruktur, die länder- und schulübergreifend eingesetzt werden könne, machte Meinel deutlich. Nach den Worten des Informatikprofessors hält sie sämtliche Funktionalitäten vor, die „für zeitgemäßen digitalen Unterricht in ganz Deutschland“ benötigt werden.

„Lerninhalte und Programme diverser Anbieter können in den Lern-Store der HPI Schul-Cloud integriert werden, ohne dass diese externen Partner Zugriff auf die persönlichen Daten der Schüler und Schülerinnen erhalten“, hob Meinel hervor. Der so genannte Lern-Store des bundesweiten Projekts ermöglicht Zugriff auf digitale Lernmedien und -systeme unterschiedlicher Anbieter. Es lassen sich nach Auskunft der Projektleitung darin „Bildungsinhalte für jedes Unterrichtsfach und alle Klassenstufen integrieren“.

Meinel verwies ferner darauf, dass es sich um eine intuitiv bedienbare Lern- und Arbeitsumgebung handele. „Mit Office- und Videokonferenzsystem, Messenger, Design Thinking Board, Dateiablage und ID-Managementsystem bietet die HPI Schul-Cloud (https://hpi-schul-cloud.de/) alle erforderlichen Funktionalitäten, um digitalen Unterricht effizient und datenschutzkonform zu organisieren – in Grundschulen wie in allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen“, unterstrich der Wissenschaftler.

Um eine datenschutzkonforme Nutzung der Lerninhalte im Lern-Store zu gewährleisten, setzt die HPI Schul-Cloud auf eine Pseudonymisierungstechnik, die garantiert, dass keine personenbezogenen Daten zu den Inhalteanbietern übermittelt werden. „Die HPI Schul-Cloud ist als offene Open-Source-Architektur konzipiert, sie ist lizenz- und kostenfrei verfügbar“, erläuterte der Institutsdirektor. Als integrative Bildungsplattform könne sie maßgeblich dazu beitragen, den digitalen Wandel in den Schulen Deutschlands voranzutreiben. Bundesweit greifen bereits mehr als 550.000 Nutzerinnen und Nutzer auf die HPI Schul-Cloud zu.

Kostenlose Online-Fortbildungen auf Lernen.cloud

Die Online-Fortbildungsplattform Lernen.cloud unterstützt Pädagoginnen und Pädagogen dabei, die vielfältige Funktionen der HPI Schul-Cloud optimal zu nutzen. Lehrkräfte finden dort neben administrativen Abläufen Anleitungen, wie in der HPI Schul-Cloud Inhalte erstellt, Präsentationen vorbereitet, Dokumente geteilt sowie Hausaufgaben verteilt und eingesammelt werden können. Ein Onlinekurs speziell für Eltern gibt Tipps, wie sie ihre Kinder beim digitalen Lernen zuhause unterstützen können. Die kostenlosen Inhalte auf Lernen.cloud stehen grundsätzlich allen Interessierten zur Verfügung und sollen dabei helfen, Kompetenzen vor allem in den Bereichen digitale Medien, Didaktik, Unterrichtsorganisation und Personalentwicklung gezielt zu erweitern.

Weitere Informationen zu Lernen.cloud unter: https://lernen.cloud/

Kurzprofil HPI Schul-Cloud

Das HPI entwickelt seit 2017 gemeinsam mit dem nationalen Excellence-Schulnetzwerk MINT-EC, zahlreichen Experten aus Wissenschaft und Praxis und gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eine Schul-Cloud, mit der digitale Inhalte verschiedener Anbieter einfach und sicher in der Schule genutzt werden können. Ziel der HPI Schul-Cloud ist es, eine intuitiv bedienbare digitale Lehr- und Lernumgebung zu schaffen, die orts- und zeitunabhängig von jedem Endgerät genutzt werden kann und datenschutzkonform ist. Aktuell greifen bereits mehr als 550.000 Nutzerinnen und Nutzer aus allen Bundesländern auf die HPI Schul-Cloud zu. Nachdem zunächst ausschließlich Schulen des Projektpartners MINT-EC sowie Schulen über die Kooperationen mit den Bundesländern Niedersachsen (Niedersächsische Bildungscloud), Brandenburg (Schul-Cloud Brandenburg) und Thüringen (Thüringer Schulcloud) beteiligt waren, wurde die HPI Schul-Cloud im März 2020 in Reaktion auf die Coronapandemie deutschlandweit für alle Schulen geöffnet, die kein vergleichbares Angebot des Landes oder des Schulträgers nutzen konnten.

Weitere Informationen zur HPI Schul-Cloud unter: https://hpi.schul-cloud.org/

Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut

Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für Digital Engineering (https://hpi.de). Mit dem Bachelorstudiengang „IT-Systems Engineering“ bietet die gemeinsame Digital-Engineering-Fakultät des HPI und der Universität Potsdam ein deutschlandweit einmaliges und besonders praxisnahes ingenieurwissenschaftliches Informatikstudium an, das von derzeit rund 600 Studierenden genutzt wird. In den vier Masterstudiengängen „IT-Systems Engineering“, „Digital Health“, „Data Engineering“ und „Cybersecurity“ können darauf aufbauend eigene Forschungsschwerpunkte gesetzt werden. Bei den CHE-Hochschulrankings belegt das HPI stets Spitzenplätze. Die HPI School of Design Thinking, Europas erste Innovationsschule für Studierende nach dem Vorbild der Stanforder d.school, bietet jährlich 240 Plätze für ein Zusatzstudium an. Derzeit sind am HPI 21 Professorinnen und Professoren sowie über 50 weitere Gastprofessoren, Lehrbeauftragte und Dozenten tätig. Es betreibt exzellente universitäre Forschung – in seinen IT-Fachgebieten, aber auch in der HPI Research School für Doktoranden mit ihren Forschungsaußenstellen in Kapstadt, Haifa und Nanjing. Schwerpunkt der HPI-Lehre und -Forschung sind die Grundlagen und Anwendungen großer, hoch komplexer und vernetzter IT-Systeme. Hinzu kommt das Entwickeln und Erforschen nutzerorientierter Innovationen für alle Lebensbereiche.

Pressekontakt:

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Christiane Rosenbach, Tel. 0331 5509-119, christiane.rosenbach@hpi.de
Gudrun Schulz, Tel. 0331 5509-4989, gudrun.schulz@hpi.de


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