BR-Präsidentin Eder-Gitschthaler: Das Miteinander von Jung und Alt ist eine wesentliche Säule des gesellschaftlichen Zusammenhalts

BR-Präsidentin Eder-Gitschthaler: Das Miteinander von Jung und Alt ist eine wesentliche Säule des gesellschaftlichen Zusammenhalts
Parlamentarische Enquete des Bundesrats zum Thema „Miteinander wachsen – Brücken der Generationen bauen“
„Miteinander wachsen – Brücken der Generationen bauen“ – so lautet das Thema der heutigen Parlamentarischen Enquete, zu der Bundesratspräsidentin Andrea Eder-Gitschthaler Expert:innen, Politiker:innen unterschiedlicher Ebenen sowie Vertreter:innen der Ministerien geladen hat. In „einer Zeit tiefgreifender Veränderungen“ sei das Miteinander von Jung und Alt eine wesentliche Säule des gesellschaftlichen Zusammenhalts, unterstrich die Chefin der Länderkammer in ihren einleitenden Worten. Vor allem der demografische Wandel stelle das Pensionssystem vor große Herausforderungen und verlange nach nachhaltigen Lösungen. Senior:innen dürften aber nicht primär als Belastung für das Budget betrachtet werden.
In seiner Keynote sprach sich Franz Kolland vom Institut für Soziologie der Universität Wien dafür aus, ältere Menschen nicht etwa mit Pflege- und Pensionsproblemen gleichzusetzen. Stattdessen solle das Altern als „Gewinn in der menschlichen Entwicklung“, im Sinne einer „Gesellschaft der Langlebigkeit“, betrachtet werden.
Im Anschluss an die Keynote widmen sich drei Expert:innen-Panels den Themen Pensionsübergang, Prävention sowie Pflege und Betreuung. Danach geben die Fraktionsvorsitzenden der Bundesratsfraktionen Stellungnahmen ab.
EDER-GITSCHTHALER: ÄLTERE MENSCHEN LEISTEN EINEN ERHEBLICHEN BEITRAG ZUR GESELLSCHAFT
Das Miteinander von Jung und Alt sei eine „wesentliche Säule unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts“, betonte Bundesratspräsidentin Andrea Eder-Gitschthaler in ihren Eröffnungsworten. In „einer Zeit tiefgreifender Veränderungen“ würden der demografische Wandel, veränderte Familienstrukturen und neue gesellschaftliche Herausforderungen verlangen, über Generationen hinweg Brücken zu bauen. Vor allem die Altersentwicklung der Gesellschaft stelle das Pensionssystem vor große Herausforderungen und verlange nach nachhaltigen Lösungen. Dazu würden eine Flexibilisierung des Pensionseintrittsalters und Anreize für längeres Arbeiten zählen.
Sie wehre sich aber „entschieden dagegen“, Seniorinnen und Senioren primär als Belastung für das Budget zu betrachten, schließlich stelle nach wie vor das Versicherungsprinzip ein zentrales Fundament der Sozialversicherungen dar, so die Bundesratspräsidentin. Darüber hinaus würden ältere Menschen einen erheblichen Beitrag zur Gesellschaft leisten – sei es durch ihr Wissen, ihre Erfahrung oder ihr ehrenamtliches Engagement. Auch als Konsumentinnen und Konsumenten würden sie eine bedeutende Rolle in der Wirtschaft spielen.
Mit der heutigen Enquete wolle man zu einem nachhaltigen Dialog beitragen, um „Vorurteile abzubauen und eine inklusive Gesellschaft zu schaffen, in der sich Menschen unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrem Alter einbringen können“, so Eder-Gitschthaler.
KOLLAND: „GESELLSCHAFT DER LANGLEBIGKEIT“ STATT „AGING SOCIETY“
Als „Aging Society“ gelte Österreich schon lange, ältere Menschen dürften aber nicht mit Pflege- und Pensionsproblemen gleichgesetzt werden, hielt Franz Kolland vom Institut für Soziologie der Universität Wien in seiner Keynote fest. Kolland plädierte stattdessen für die Verwendung des Begriffs „Gesellschaft der Langlebigkeit“, die als „Gewinn in der menschlichen Entwicklung“ betrachtet werden solle. In diesem Sinne gehe es vor allem um den Ausbau der Gesundheitsvorsorge und der Prävention. Hier brauche es deutlich mehr Anstrengungen.
In der Gesellschaft gebe es nicht zutreffende Stereotype gegenüber älteren Menschen, die zu Altersdiskriminierung, etwa im Krankenhaus oder im Supermarkt, führen würden, führte Kolland weiter aus. Für den Soziologen können aber nicht alle Probleme auf das Alter zurückgeführt werden. Vielmehr gehe es oftmals um gesundheitliche Probleme, die auch so betrachtet werden sollten. In diesem Sinne müsse man „die unterschiedlichen Geschwindigkeiten der Generationen“ akzeptieren.
Was die Beziehungen zwischen verschiedenen Generationen betrifft, ortete Kolland eine starke familiäre Solidarität, die ungebrochen vorhanden sei. Darauf dürfe man sich aber nicht „ausruhen“. Ausbaufähig seien zudem die intergenerationellen Kontakte außerhalb des familiären Umfelds. (Fortsetzung Enquete des Bundesrats) med
HINWEIS: Fotos von der Enquete des Bundesrats finden Sie im Webportal des Parlaments. Die Enquete des Bundesrats wird live in der Mediathek des Parlaments übertragen und ist dort als Video-on-Demand abrufbar.
————————-
Pressedienst der Parlamentsdirektion
Parlamentskorrespondenz
Tel. +43 1 40110/2272
pressedienst@parlament.gv.at
http://www.parlament.gv.at
www.facebook.com/OeParl
www.twitter.com/oeparl
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender