Chancen nutzen: Glücksspielregulierung neu gestalten und europäische Standards einführen
Chancen nutzen: Glücksspielregulierung neu gestalten und europäische Standards einführen
OVWG begrüßt unabhängige Glücksspielbehörde nach europäischem Vorbild
Die Österreichische Vereinigung für Wetten und Glücksspiel (OVWG) sieht eine große Chance, im Rahmen anstehender Regierungsverhandlungen die Grundlage für eine moderne und europäisch ausgerichtete Glücksspielregulierung zu schaffen. Die derzeitigen Strukturen des Glücksspielmonopols in Österreich stehen im Widerspruch zu internationalen Best Practices und erfordern dringend eine Neugestaltung.
„Eine zeitgemäße Regulierung ist nicht nur essenziell für den Spielerschutz, sondern auch für den Wirtschaftsstandort Österreich. Die Schaffung einer unabhängigen Regulierungsbehörde nach europäischen Vorbildern bietet die Chance, Transparenz und Fairness zu gewährleisten und gleichzeitig zusätzliche Steuereinnahmen zu generieren“, betont Claus Retschitzegger, Präsident der OVWG.
REFORMBEDARF UND EUROPÄISCHE BEST PRACTICES
Aktuell werden alle Glücksspielangelegenheiten vom Bundesministerium für Finanzen (BMF) geregelt, das sowohl für die Erteilung von Lizenzen und die Überwachung von Lizenznehmern als auch für die Einhebung der Glücksspielabgaben verantwortlich ist. Zusätzlich vertritt das BMF die Interessen der Casinos Austria und der Österreichischen Lotterien als Aktionär. Diese Konstellation wurde bereits mehrfach, unter anderem vom Rechnungshof, kritisch hinterfragt.
„Das derzeitige System führt zu Interessenkonflikten und entspricht nicht den Standards, die in vielen anderen europäischen Ländern längst umgesetzt sind. Eine unabhängige Behörde kann hier Abhilfe schaffen und den Fokus auf den Schutz der Spieler:innen sowie auf fairen Wettbewerb legen“, erklärt Thomas Forstner, Generalsekretär der OVWG.
WEITGREIFENDE REFORMEN NOTWENDIG
Die Behörde kann ein guter erster Schritt für weitere Reformen des Systems sein. „Eine Neugestaltung des Glücksspielsystems in Richtung eines modernen Lizenzsystems ist unerlässlich. Damit kann eine langfristige Lösung geschaffen werden, die den Spielerschutz priorisiert und gleichzeitig faire Marktbedingungen garantiert. Dänemark ist ein Paradebeispiel für eine ausgewogene Regulierung, bei der ein offener Markt und strikte Kontrollen miteinander kombiniert werden. Ein solches Modell schafft nicht nur Rechtssicherheit, sondern sorgt auch für Transparenz und Vertrauen auf allen Ebenen“, betont Retschitzegger.
POTENZIALE FÜR ÖSTERREICH
Die Mitgliedsunternehmen der OVWG haben in einem Code of Conduct europäische Best Practices für eine Regulierung mit Fokus auf Spielerschutz festgelegt und sind bereit, sich einer österreichischen Regulierung zu unterwerfen. Eine Neuregulierung des Glücksspielgesetzes könnte bis 2030 zusätzliche Steuereinnahmen von bis zu einer Milliarde Euro generieren und gleichzeitig den Spielerschutz stärken.
Die OVWG fordert deshalb:
* die Beendigung des Glücksspielmonopols zugunsten eines tschechischen Investors
* eine umfassende Gesetzesreform der Online-Glücksspielregulierung, die europäische Best Practices berücksichtigt
* Die Schaffung einer unabhängigen Glücksspielbehörde
„Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um mit einer klaren und modernen Gesetzgebung die Weichen für eine transparente und zukunftsfähige Glücksspielregulierung in Österreich zu stellen, die regulierungswilligen Internetanbietern einen fairen Marktzutritt ermöglicht“, so Retschitzegger abschließend.
Österreichische Vereinigung für Wetten und Glücksspiel
Thomas Forstner
Generalsekretär
E-Mail: thomas.forstner@ovwg.at
Tel: +43 1 934 63 08
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