E-Mobilität im Stau – Wie die Wiener Taxiflotte wieder Fahrt aufnehmen kann

E-Mobilität im Stau – Wie die Wiener Taxiflotte wieder Fahrt aufnehmen kann

Die E-Mobilitätsoffensive der Stadt Wien lässt die Taxibranche verzweifeln: Unternehmer:innen kritisieren fehlende Infrastruktur, unerschwingliche Kosten und unrealistische Pläne.

Dieser Plan führt nicht in die Zukunft, sondern in die Sackgasse“, warnt Marko Fischer, Präsident des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbands Wien (SWV WIEN). Die Umstellung der Wiener Taxiflotte auf emissionsfreie Fahrzeuge ab 2025 sorgt für massive Probleme in der Branche. „Ohne ausreichend Ladeinfrastruktur und bezahlbare Elektroautos ist dieser Plan ein unausgereiftes Experiment auf Kosten der Unternehmer:innen“, so Fischer.

Ab 2025 dürfen laut der Wiener Landesbetriebsordnung nur noch emissionsfreie Fahrzeuge als Taxis zugelassen werden. Doch die Realität hinkt weit hinterher: Von rund 2.700 Ladepunkten in Wien sind nur etwa 1.000 öffentlich zugänglich. Serhat Sen, Taxiunternehmer aus Wien, beschreibt die verzweifelte Situation: „In der Praxis würde das für mich bedeuten, dass ich wertvolle Zeit damit verbringen muss, nach freien Ladestationen zu suchen und dann noch zu hoffen, dass diese nicht schon besetzt sind. Das ist nicht nur ein logistischer Aufwand, sondern eine direkte Einbuße auf den Umsatz!“

Hinzu kommen die Ladezeiten, die bei einem Ladepunkt mit 11 kW bei rund sechs Stunden liegen. „Viele Kolleg:innen sind Ein-Personen-Unternehmer:innen, die nicht die Möglichkeit haben eigene Ladeinfrastruktur zu kaufen. Ob sie ihre Fahrzeuge laden und damit den Betrieb aufrecht erhalten können wird zur reinsten Glücks-Lotterie“, erläutert Katarina Pokorny, Vorsitzende der Sparte Transport und Verkehr im SWV WIEN.

ALLEINGANG MIT FOLGEN: WIENS TAXIUNTERNEHMER:INNEN ZAHLEN DEN PREIS

Zusätzlich kritisiert der SWV WIEN, dass Wien als einziges Bundesland diese Regelung umsetzt. Das bringt die Wiener Taxibranche in einen massiven Wettbewerbsnachteil. „Während Unternehmer:innen in anderen Bundesländern weiter wirtschaftlich arbeiten können, werden Wiener Betriebe durch diese Alleingänge geradezu in die Pleite gedrängt“, so Fischer.

SWV WIEN FORDERT ECHTEN FORTSCHRITT

Der SWV WIEN präsentiert ein Gegenmodell, das Klimaschutz und wirtschaftliche Realität vereint. „Wir schlagen einen Stufenplan vor: Bis 2025 eine schrittweise Senkung der CO₂-Grenzwerte und bis 2030 die vollständige Umstellung auf emissionsfreie Fahrzeuge“, erläutert Fischer. Dieser schrittweise Übergang stellt sicher, dass die Wiener Taxi-Unternehmer:innen die Umstellung in machbaren Etappen planen und finanzieren können, etwa auch jene, die bereits in Hybrid-Modelle investiert haben, die weit häufiger nachgefragt werden als reine E-Autos. „Damit wird ein wichtiger Schritt für das Klima geleistet, ohne die wirtschaftliche Basis der Unternehmen in Gefahr zu bringen oder sie aus Wien zu verdrängen“, so Fischer.

EIN DRINGENDER APPELL AN DIE POLITIK

„Dieser unausgereifte Plan ist eine Gefahr für die gesamte Branche“, warnt Fischer. „Wenn die Stadt Wien nicht umdenkt, riskieren wir nicht nur die Klimaziele, sondern auch hunderte Existenzen. Ich appelliere an alle Verantwortlichen endlich zu handeln – mit realistischen und umsetzbaren Konzepten, die die Menschen tatsächlich mitnehmen.“

SWV WIEN
Martin Jandrisovits
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