Aboriginal Art: Großzügige Schenkung indigener australischer Kunst an ALBERTINA
Aboriginal Art: Großzügige Schenkung indigener australischer Kunst an ALBERTINA
Die ALBERTINA in Wien erhält eine wertvolle Schenkung aus der Sammlung Bähr/Frost: 80 Werke zeitgenössischer indigener australischer Kunst bereichern künftig die Bestände des Museums und eröffnen neue Perspektiven auf die Kunst Australiens. Die großzügige Schenkung des Sammlerehepaars Elisabeth Bähr und Lindsay Frost aus Speyer/Rheinland-Pfalz umfasst Werke namhafter indigener Künstler und Künstlerinnen, deren Arbeiten in allen großen australischen Kunstmuseen vertreten sind. Weitere Werke der Sammlung werden als Leihgaben zur Verfügung stehen und zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls in die ALBERTINA übergehen.
Klaus Albrecht Schröder, Generaldirektor der ALBERTINA, würdigt die Schenkung als bedeutsamen Schritt für die Diversifizierung der Sammlung: „Zum Abschied meiner Direktion bin ich dankbar, noch einmal eine derart bedeutende Schenkung an die ALBERTINA entgegen zu nehmen. Sie schließt direkt an wichtige Werke unserer Sammlung an, die als einzigartige Objekte in einem Kunstmuseum gezeigt werden und nicht als Artefakte in einem ethnologischen Museum. Die neu hinzugekommenen 80 Werke verstärken die Diversität der Sammlung ganz entscheidend – vorangegangen ist ihnen 2007 eine Präsentation zu Aboriginal Art aus der Sammlung von Donald Kahn“, so Schröder.
„Wir freuen uns sehr, dass die ALBERTINA – eines der führenden Kunstmuseen Europas mit einem dynamischen Ausstellungsprogramm – diese Kunstform dauerhaft zugänglich machen wird. Die haptische Qualität und lebendige Farbgestaltung der Werke spiegeln die Vielfalt und Tiefe indigener australischer Kunst wider und ermöglichen völlig neue Einblicke für das Publikum“, so Elisabeth Bähr und Lindsay Frost.
Elisabeth Bähr und Lindsay Frost aus Speyer entdeckten vor über 35 Jahren die zeitgenössische indigene australische Kunst für sich: „Wir sind zehntausende Kilometer auf Outback-Straßen gefahren, um sie zu sammeln, haben sie erforscht, öffentliche Ausstellungen gefördert und über sie geschrieben und vorgetragen. Wir sind sicher, dass die ALBERTINA der richtige Ort ist, um den Wienern und europäischen BürgerInnen einen tieferen Einblick in diese außereuropäische zeitgenössische Kunst ermöglicht“, so Lindsay Frost.
JENSEITS DES KANONS
„Indigene australische Kunst ermöglicht einen einzigartigen Zugang zu einer innovativen Kunstbewegung, die in Europa bisher kaum vertreten ist. Diese eindrucksvolle Schenkung betont dabei weit mehr als nur die globale Reichweite der ALBERTINA: Mit dem Blick auf indigene Kunst definieren wir insgesamt den Kunstkanon jenseits bestehender Grenzen neu. Das Hinwegsehen über den eurozentrischen und männlichen Blick hinaus ist eine unschätzbare Bereicherung für unser gesamtes Verständnis von zeitgenössischer Kunst“, so Generaldirektor Klaus Schröder.
Elisabeth Bähr, die ein Jahrzehnt lang eine Galerie führte, ergänzend: „Sonderausstellungen wie 2023 im Gropius Bau in Berlin oder 2025 in der TATE Modern sind spannend, aber nur wenn man kontinuierlich mit neuen Kunstformen in Berührung kommt, können Motive und Nuancen vollständig erfasst werden. Zeitgenössische Kunst ist global: Mit der ALBERTINA steht nun auch in Europa ein namhafter und dauerhafter Aufbewahrungsort für Kunstwerke von den Anfängen der indigenen australischen Kunstbewegung ab 1970 bis zur Gegenwart zur Verfügung – für Forschungszwecke, für eigene Ausstellungen und für den Leihverkehr an andere Einrichtungen“.
Mit der Schenkung unterstreicht die ALBERTINA ihre führende Rolle, eine weltweit bedeutende Kunstform über kulturelle Grenzen hinweg für das europäische Publikum zugänglich zu machen und indigene australische Kunst im Kontext einer europäischen Sammlung zu präsentieren. Die Neuerwerbung folgt der jahrzehntelangen Sammlungsstrategie Schröders die Sammlung zu diversifizieren und schließt an Ausstellung wie ‚The Beauty of Diversity‘ (2024) oder ‚Desert Dreaming‘ (2007) zu Aboriginal Art an.
SAMMELN UND FORSCHEN
Elisabeth Bähr und Dr. Lindsay Frost haben 2022 ein 495 Seiten starkes Buch in deutscher Sprache („Erzählte Welt“ ISBN 9783803040381) über zeitgenössische indigene australische Kunst verfasst und 2024 als kostenloses Open-Access-Dokument ins Englische übersetzt (Download unter https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/9068/).
Ihr erklärtes Ziel ist es, der deutschsprachigen Kunstszene grundlegendes Wissen (Ästhetik, Themen, Politik, Trends, Techniken und Entwicklungen) über diese innovative Kunstbewegung zu vermitteln, die noch außerhalb des in Europa etablierten kunsthistorischen Kanons steht. Sie unterhalten eine informative Website unter www.aboriginal-art.de.
Zurzeit forscht das Paar über die Ausstellungstheorie und die kuratorische Praxis zeitgenössischer indigener australischer Kunst außerhalb Australiens.
Pressebilder zum Download
Sammlung Bähr/Frost | Schenkung « ALBERTINA Museum Wien
Dr. Daniel Benyes
Pressesprecher
ALBERTINA
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