ÖVP-Wien fordert Überprüfung der Deutschförderung in Kindergärten
ÖVP-Wien fordert Überprüfung der Deutschförderung in Kindergärten
Die Wiener Volkspartei hat heute, Mittwoch, bei einer Pressekonferenz scharfe Kritik an der aktuellen Bildungspolitik der Stadtregierung geübt. Anlass war eine vorangegangene Anfrage an Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr, die alarmierende Zahlen zur Deutschkompetenz von Erstklässlern in den Volksschulen offenlegte. Laut den Ergebnissen seien fast die Hälfte der diesjährigen Erstklässler sogenannte „außerordentliche Schüler“, die dem Unterricht aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse nicht regulär folgen könnten, so der nicht amtsführende Stadtrat Karl Mahrer. Gravierend sei die Situation in sieben Bezirken, in denen der Anteil sogar über 50 Prozent liege – in Margareten etwa bei 70 Prozent.
Mahrer sprach von einer „dramatischen Entwicklung“, die weder ein Grund zur Freude noch zur Verharmlosung sei. In ganz Wien werden laut Anfragebeantwortung aktuell mehr als 8.000 Erstklässler als außerordentliche Schüler geführt. Laut den vorliegenden Daten dürfe es deshalb „kein Weiter wie bisher“ geben. Die meisten der betroffenen Kinder hätten bereits zwei Jahre in einem Kindergarten verbracht. Dennoch sei die Sprachförderung offensichtlich nicht ausreichend, was Fragen nach der Qualität und Wirksamkeit der Fördermaßnahmen aufwerfe, kritisierte Mahrer. Besonders das Betreuungsverhältnis von Sprachförderkräften zu Kindern sei „inakzeptabel“. NEOS-Bildungsstadtrat Wiederkehr stehe hier „voll in der Verantwortung“, sagte der ÖVP-Landesparteiobmann. Man sehe in Wien aber „nur PR-Aktionen“, während das wahre Problem weiterwachse. Seine Partei fordere aufgrund der Situation bereits seit längerem unter anderem verpflichtende Sprachstandsfeststellungen und eine Kindergartenpflicht ab drei Jahren für Kinder mit Sprachförderbedarf sowie eine massive Qualitätsverbesserung in der Deutschförderung der Kindergärten.
Aus diesem Grund werde man in den kommenden Tagen auch den Stadtrechnungshof einschalten, sagte VP-Gemeinderat und Bildungssprecher Harald Zierfuß. Dieser solle die Effektivität der bestehenden Maßnahmen zur Deutschförderung überprüfen. Als Pilotbezirk werde Favoriten vorgeschlagen, wo derzeit 1.543 Kinder als außerordentliche Schüler geführt werden. Es müsse geklärt werden, so Zierfuß, warum die bisherige Förderung scheitere und welche Gruppen besonderen Nachholbedarf hätten. Auch finanzielle Förderungen für Einrichtungen, die die Deutschförderung vernachlässigen, seien zu überdenken. Ziel der ÖVP-Maßnahmen sei es, allen Kindern in Wien – unabhängig von ihrer Herkunft – gleiche Startbedingungen beim Schuleintritt zu ermöglichen. „Es geht um eine pragmatische, schnelle und nachhaltige Lösung“, so Mahrer abschließend.
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