Moosbrugger: Ohne Bodenschutz keine Lebensmittelsicherheit
Moosbrugger: Ohne Bodenschutz keine Lebensmittelsicherheit
Bäuerliche Maßnahmen zur Steigerung der Bodenfruchtbarkeit erfolgreich – Versiegelung aber dringend eindämmen
„Unser Boden ist bei den heimischen Bäuerinnen und Bauern in besten Händen“, betont LK Österreich-Präsident JOSEF MOOSBRUGGER anlässlich des Internationalen Tags des Bodens am 5. Dezember. In diesem Zusammenhang weist er auf zahlreiche Maßnahmen hin, die in den vergangenen Jahren auch im Rahmen des Österreichischen Agrarumweltprogramms (ÖPUL) gesetzt worden sind, um Humusgehalt und Bodenfruchtbarkeit zu verbessern – mit Erfolg. Gleichzeitig warnt Moosbrugger vor einer weiteren Versiegelung dieser unverzichtbaren Lebensgrundlage und fordert verstärkte Schutzanstrengungen auf allen Ebenen.
Humusgehalte laut Studien erfolgreich gesteigert – trotz Klimawandel
„Der Boden ist eine zentrale Grundlage unserer landwirtschaftlichen Produktion und des Lebens. Trotz des voranschreitenden Klimawandels haben es unsere Bäuerinnen und Bauern – unterstützt von weitsichtigen agrarpolitischen Maßnahmen – geschafft, die Humusgehalte in den letzten Jahren aktiv zu steigern. Eine Studie der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) zeigt, dass die Humusgehalte seit 1991 deutlich und kontinuierlich gestiegen sind. Zu einem ebenso positiven Ergebnis kommt eine aktuelle Publikation im Auftrag des Landwirtschaftsministeriums zur Entwicklung verschiedener Bodenparameter auf Ackerland in Österreich“, betont Moosbrugger. „Das ist nicht selbstverständlich, denn mit höheren Temperaturen nimmt auch die Mineralisierung im Boden zu. Diesem Humusabbau gilt es aktiv entgegenzuwirken. Dabei braucht es auch Geduld, denn Erfolge zeigen sich oft erst nach einigen Jahren.“
Wesentlicher Fokus des Agrarumweltprogramms ÖPUL auf Bodenschutz
„Wer sich mit dem Österreichischen Agrarumweltprogramm beschäftigt, sieht, dass ein wesentlicher Fokus auf den Bodenschutz gelegt wird. Insgesamt acht der 25 Maßnahmen verfolgen das Ziel der qualitativen Erhaltung und Verbesserung des Zustandes des Bodens bzw. der Bodenfruchtbarkeit“, legt der LKÖ-Präsident dar. Zu diesen Maßnahmen zählen Umweltgerechte und biodiversitätsfördernde Bewirtschaftung (UBB), die Biologische Wirtschaftsweise (Bio), Begrünung von Ackerflächen – Zwischenfruchtanbau, Begrünung von Ackerflächen – System Immergrün, Erosionsschutz Acker, Erosionsschutz Wein, Obst und Hopfen, Vorbeugender Grundwasserschutz Acker (GWA) und Humuserhalt und Bodenschutz auf umbruchsfähigem Grünland (HBG).
Klimafitte Landwirtschaft im Fokus zahlreicher Projekte
„Vielfältige Zwischenfrüchte sorgen etwa für ein vitales Bodenleben und eine bessere Wasseraufnahmefähigkeit, verhindern Erosion und schützen somit die Lebensgrundlage der Bäuerinnen und Bauern vor Wind und Abschwemmung. Mannigfaltige Fruchtfolgen bringen wiederum Abwechslung in die Kulturlandschaft und sorgen für Bodengesundheit. Aber auch Erntereste, Stroh, organische und ausgewogene mineralische Düngung dienen der Ernährung von Pflanzen und Bodenlebewesen und dadurch dem Humusaufbau. Ebenso kann moderne Technik eine effiziente, humusfördernde Bewirtschaftung entscheidend unterstützen“, berichtet Moosbrugger. „Viele unserer Projekte wirken Klimaänderungen gezielt entgegen bzw. fördern die aktive Anpassung, siehe https://www.klimafittelandwirtschaft.at/. Beispielsweise wassersparende Bewirtschaftungsmethoden mit Mulch und Direktsaat werden aufgrund der Wetterextreme immer wichtiger“, betont der LKÖ-Präsident.
Mit neuer GAP Beitrag zu Erosionsschutz und Bodenfruchtbarkeit abermals erhöht
Mit der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) ab 2023 wurden im Rahmen des ÖPUL gezielt zusätzliche Anreize zur Erosionsreduktion und Stärkung der Bodenfruchtbarkeit geschaffen. Dazu zählen die Ausweitung der Humuserhalt- und Bodenschutzmaßnahme auf das ganze Bundesgebiet, die Erweiterung der Gebietskulisse für den vorbeugenden Grundwasserschutz sowie die Möglichkeit von Untersaaten bei Ackerbohnen, Kürbis, Soja und Sonnenblume und ab 2025 auch bei Mais und Sorghum. Aber auch das Anhäufeln von Querdämmen beim Erdäpfelanbau, die Begrünung von erosionsgefährdeten Abflusswegen auf Ackerflächen und die Bewirtschaftung auswaschungsgefährdeter Ackerflächen stehen verstärkt im Fokus.
„Im Rahmen des ÖPUL werden mittlerweile auf knapp 500.000 ha Begrünungsmaßnahmen gesetzt, auf über 180.000 ha aktiver Erosionsschutz betrieben und Bodenproben von rund 15.000 Betrieben auf ihren bewirtschafteten Flächen gezogen und analysiert. Damit nimmt Österreichs Landwirtschaft eine internationale und europäische Vorreiterrolle in Sachen Nachhaltigkeit ein“, berichtet Moosbrugger stolz.
Bodenstrategie samt Aktionsplan raschest umsetzen, Versiegelung eindämmen
„Die heimische Agrarpolitik und die Bäuerinnen und Bauern sind Garant dafür, unsere Böden gut an die nächsten Generationen zu übergeben. Das erwarten wir uns auch von allen anderen Verantwortlichen. Die von Ländern, Gemeinden und Städten beschlossene Bodenstrategie samt Aktionsplan muss rasch und umfassend umgesetzt werden“, hebt der LKÖ-Präsident hervor. „Insbesondere den darin vorgesehenen Instrumenten, wie der Festlegung landwirtschaftlicher Vorrangzonen, Einschränkungen von nicht-land- und forstwirtschaftlichen Bauten im Grünland und von flächenintensiven Nutzungen, wie etwa Shoppingcentern am Ortsrand, muss verstärkte Bedeutung beigemessen werden. Auch die Maßnahmen zur Stärkung der Ortskerne oder das Brachflächenrecycling müssen raschest umgesetzt werden“, fordert Moosbrugger. (Schluss)
Landwirtschaftskammer Österreich (LKÖ)
Mag. Claudia Jung-Leithner,
Pressesprecherin & Leitung Kommunikation,
Telefon: +43 676 83441 8770,
E-Mail: c.jung-leithner@lk-oe.at
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