Volkshilfe: Arbeitslosigkeit um 8,9% höher als im November des Vorjahres
Volkshilfe: Arbeitslosigkeit um 8,9% höher als im November des Vorjahres
Die Armutsspirale durch Arbeitslosigkeit muss gestoppt werden
Die Arbeitslosigkeit ist im vergangenen Jahr gestiegen, im November 2024 waren laut Arbeitsmarktservice 383.963 Personen beim AMS gemeldet. Das sind um 8,9% oder 31.412 Personen mehr als im November 2023.
Für den DIREKTOR DER VOLKSHILFE ÖSTERREICH ERICH FENNINGER sind das besorgniserregende Zahlen, „denn auch die Arbeitslosenquote steigt ständig, für das Jahr 2024 geht das WIFO von einem Anstieg von 6,4% im Jahr 2023 auf 7% aus . Vor dem Hintergrund der Industriepleiten ist es wichtig, die Betroffenen besser abzusichern. Und wir müssen dringend noch mehr in Qualifizierung von Arbeitssuchenden investieren, damit wir Arbeitslosigkeit bekämpfen und die weiterhin dringend benötigten Fachkräfte ausbilden.
ARBEITSLOSIGKEIT ENORM BELASTEND
Die negativen Konsequenzen von Arbeitslosigkeit wurden aktuell durch eine von der AK Wien beauftragte Studie aufgezeigt. Für Fenninger “wird Arbeitslosigkeit nicht nur finanziell schnell zu einer Belastung, sondern auch psychisch und sozial. Unsere Erfahrungen in diversen Projekten werden durch die Studie einmal mehr bestätigt.” Besonders schnell unter Druck geraten jene Personen, die in schlecht bezahlten Jobs und Branchen arbeiten. Schließlich bedeutet Arbeitslosigkeit für diese Menschen eine Reduktion eines ohnehin schon knappen Erwerbseinkommens, das in der Regel vollständig zur Deckung der Grundbedürfnisse aufgebraucht werden muss.
Die Belastungen steigen mit Fortdauer der Arbeitslosigkeit, laut den EU-SILC Daten sind 49 % der Menschen die seit mindestens 6 Monaten ohne Job sind, sind armutsgefährdet und 21 % sind sogar erheblich materiell und sozial depriviert.
„65 Prozent der Kinder in Familien mit Langzeitarbeitslosen sind armutsgefährdet. Da ist die neue Regierung gefordert“, stellt Fenninger fest. „Durch die vergangenen Krisenjahre sind arbeitslose Personen und Haushalte zusätzlich stark unter Druck geraten, wie beispielsweise die aktuelle “So geht’s uns heute”-Befragung deutlich gemacht hat. Es wurde verabsäumt, diese Gruppen gezielt zu unterstützen, leider wurde die Valorisierung des Arbeitslosengeldes und der Notstandshilfe politisch verweigert,“ kritisiert Fenninger weiter das Krisenmanagement der vergangenen Regierung.
„Als Volkshilfe fordern wir bei Arbeitslosigkeit 70% Nettoersatzrate des bisherigen Arbeitseinkommens. Damit wäre ein erster Schritt auch zur Bekämpfung von Kinderarmut getan“, präzisiert Fenninger. Laut den Ergebnissen der AK-Studie kommen 54 % nicht mit ihrem Einkommen während der Arbeitslosigkeit aus und müssen beispielsweise bei Kleidung und Lebensmitteln einsparen.
Für manche ist der Wiedereinstieg in den allgemeinen Arbeitsmarkt aus unterschiedlichen Gründen aber eine nur sehr schwer bzw. unüberwindbare Hürde, wie die Gruppe der Langzeitarbeitslosen zeigt. “Wir fordern eine Jobgarantie nach dem Vorbild des Modellprojekts in Gramatneusiedl um dieser besonders armutsgefährdeten Gruppe den Wiedereinstieg ins Arbeitsleben zu ermöglichen. Es sind im Vergleich zum Vorjahr bereits 38.139 Personen mehr langzeitarbeitslos gemeldet. Diese Menschen wollen arbeiten, weil dadurch Selbstbestimmung und soziale Teilhabe möglich wird“, erklärt Fenninger. “Ich fordere die neue Regierung auf, diese Problematik endlich anzugehen und zielführende sowie nachhaltige Verbesserungen auf den Weg zu bringen“, schließt Fenninger.
Volkshilfe Österreich
Erwin Berger
Telefon: +43 676 4077029
E-Mail: erwin.berger@volkshilfe.at
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