TKG: „Das wollen wir nicht“ – Wertekonvent Prinzip Wien

TKG: „Das wollen wir nicht“ – Wertekonvent Prinzip Wien

DIE TÜRKISCHE KULTURGEMEINDE IN ÖSTERREICH (TKG) BEGRÜSST ALS THINK TANK den heute von der Stadt Wien in der Hofburg veranstalteten „WERTEKONVENT PRINZIP WIEN“ mit Arbeitsgruppen aus verschiedenen Bereichen der Zivilgesellschaft, der Religionsgemeinschaften (auch der Konfessionslosen), der Wissenschaft, der Politik und der Verwaltung. Aber das Treffen und die Arbeit sollten etwas bringen.

WIEDERKEHR: „REDEN WIR HEUTE DARÜBER, WAS WIR GEMEINSAM WOLLEN. UND WAS WIR NICHT WOLLEN“.

Bei der Eröffnung der Arbeitsgruppensitzung, an der auch die Türkische Kulturgemeinde in Österreich(TKG) teilnahm, erklärte auch Vizebürgermeister und Integrationsstadtrat Christoph Wiederkehr: _“Der Stadt Wien ist ein konstruktiver Dialog über das Zusammenleben in Wien sehr wichtig. Deshalb haben wir die Initiative Prinzip Wien“ ins Leben gerufen. Prinzip Wien ist für uns ein Wertekonvent mit einem Wertekonsens. Gemeinsam darüber sprechen, was Wien ausmacht. Nach welchen Prinzipien wir unsere immer vielfältigere Stadt Wien gestalten wollen. Lassen Sie uns heute darüber reden, was wir gemeinsam wollen. Und was wir nicht wollen.“_

Wir als TKG haben den ersten Vormittag zum Thema RELIGIONEN: RELIGIÖSE VIELFALT UND ZUSAMMENHALT“ mit verschiedenen hochgeschätzten Teilnehmern unsere Meinungen und Wünsche für unsere Stadt Wien zum Ausdruck gebracht.

STATEMENT DER TKG: „DAS WOLLEN WIR NICHT“.

Die Mehrheit der Menschen aus der Türkei mit ca. 400.000 muslimischen Familien, egal ob Kulturmuslime:innen, die seit über 60 Jahren in der vierten Generation in Österreich leben, sind integriert und Teil der österreichischen Gesellschaft. Viele sehen ihre Religion nicht als Problem, sondern als Religion des Friedens. Das sind die Fakten.

Für die TKG und für viele Menschen aus der Türkei sind Religionen etwas sehr Persönliches und Wichtiges. Für uns sind sie aber noch mehr. Die Säkularität in der Republik Österreich, weil wir DIE SÄKULARITÄT ALS „SAUERSTOFF DER DEMOKRATIE UND EINER VIELFÄLTIGEN GESELLSCHAFT WIE ÖSTERREICH“ sehen.

DER TRANSZENDENTE GOTT

Wir wollen mit niemandem in der Stadt Wien über Ihre Transzendenz Gottes diskutieren, wo Ihr Gott (unser geliebter Gott) außerhalb der vollen Erfahrung, Wissenschaft, Wahrnehmung oder des Verständnisses der Menschheit liegt. Wir respektieren diesen Gott, an den die Gläubigen glauben.

Aber gerade in einem freiheitlichen, demokratischen, pluralistischen und säkularen Rechtsstaat, der durch seine Verfassung und seine Gesetze alle Menschen in ihrer Würde schützt, dürfen wir nicht die Probleme, die im Ausland stattfinden bzw. reaktionäre Parteien, Sekten nach Österreich bzw. nach Wien importieren und Ihnen eine Repräsentationsaufgabe zuweisen und Sie salonfähig machen. Wir wollen in Österreich nicht, dass diese reaktionären Kräfte vor allem aus der Türkei oder anderen Ländern unter dem Vorwand der Religionsfreiheit, der Solidarität oder im Namen „ihres transzendenten Gottes“ fragwürdige Dinge tun, wo wir als Muslime:Innen WIE EIN TEPPICHVERKÄUFER UNSEREN GLAUBEN ERZÄHLEN MÜSSEN, DASS ES GUT IST. KOMMEN WIR BITTE DAZU? WIR WOLLEN DAS NICHT.

Wir erwarten daher insbesondere von den aus der Türkei stammenden Menschen, von denen es in Österreich ca. 400.000 (4. Generation) und in Wien mehr als 150.000 gibt, dass die reaktionären politisierten Parteien, die in der Türkei verfassungs- und demokratiefeindlich waren und in Österreich versuchen, uns durch Vereine in verschiedenen Formen als Religionsgemeinschaften zu vertreten bzw. salonfähig zu machen, gestoppt werden.

Die Mehrheit der Menschen aus der Türkei ist nicht Mitglied. Sie haben keine Vertretung. Für sie sind es altbekannte politische Parteien aus der Türkei, die gegen die moderne säkulare Türkei waren und heute in Österreich unter dem Vorwand von Demokratie, Religionsfreiheit und Solidarität und heute als politische Stimmenfänger für manche österreichische PolitikerInnen eben Feinde unserer vielfältigen demokratischen säkularen liberalen rechtsstaatlichen Grundordnung sind. Das wollen wir nicht!

DAS DARF NICHT UNSER SCHICKSAL SEIN

Wir fühlen uns von dieser Gruppierung, wo immer sie in Österreich politisch oder wirtschaftlich an die Macht kommt, verfolgt, diskriminiert, direkt oder indirekt schikaniert, ja sogar aus unserer Religion, dem Islam, exkommuniziert, weil wir nicht so glauben und politisch denken wie Sie als deren Vertreter. Es kann nicht unser Schicksal in Österreich sein, von den reaktionären Parteien, Sekten und Personen in Österreich als MuslimeInnen vertreten zu werden. Das wollen wir nicht.

BITTE ÜBERDENKEN SIE

Die Religionsgesetze und Vereinsgesetze in Österreich müssen überdacht werden, wo doch die Zahl der MuslimeInnen in Österreich, die aus verschiedenen Ländern, Kulturen, Sprachen, Konfessionen kommen und auch viele Probleme mitbringen, heute mit ca. 800.000 Menschen für das Zusammenleben und „Wertekonvent Prinzip Wien“. Das ist für den Muslim: innen sehr wichtig. Wir wollen in einer freiheitlich-demokratischen, vielfältigen, aber vor allem säkularen Republik Österreich und Stadt Wien mit unseren vielen Rechten, aber auch noch offenen Pflichten leben.

Türkische Kulturgemeinde in Österreich (TKG-Think Tank)
Dr Melissa Günes
E-Mail: m.gunes@turkischegemeinde.at
Website: https://www.turkischegemeinde.at

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