durchblicker Analyse: Jede:r Dritte lässt Notgroschen unverzinst am Girokonto liegen

durchblicker Analyse: Jede:r Dritte lässt Notgroschen unverzinst am Girokonto liegen

Haushalte sparen wieder mehr – lassen sich aber jährlich über 300 Mio. Euro an Sparzinsen entgehen

* UMFRAGE ZUM WELTSPARTAG ZEIGT: ÖSTERREICHER:INNEN SPAREN IM JAHRESVERGLEICH UM 12 % MEHR, DREI VIERTEL NUTZEN GIROKONTO AUCH ZUM SPAREN
* JEDE:R FÜNFTE VERFÜGT AM MONATSENDE ÜBER MEHR ALS 2.000 EURO AUF DEM KONTO UND LÄSST SICH SPARZINSERTRÄGE ENTGEHEN
* MEHR ALS DIE HÄLFTE VERFÜGT ÜBER FINANZIELLE RESERVEN AUF TÄGLICH FÄLLIGEM SPARKONTO, 36 % AUF DEM GIROKONTO UND 22 % HABEN AUCH BARGELDRESERVEN ZUHAUSE
* KNAPP EIN DRITTEL DER ÖSTERREICHER:INNEN HAT PROBLEME DAMIT, DEN KONTOSTAND DAUERHAFT IM PLUS ZU HALTEN, JEDE:R ZEHNTE RUTSCHT FÜR GEWÖHNLICH INS MINUS

Trotz sinkender Zinsen liegt Sparen wieder im Trend: Sowohl die Österreichische Nationalbank als auch das IHS prognostizieren für 2024 einen deutlichen Anstieg der Sparquote. Diese Entwicklung wird von einer aktuellen Umfrage des Tarifvergleichsportals durchblicker anlässlich des Weltspartags unter 1.200 Österreicherinnen und Österreichern[1] bestätigt: Laut eigenen Angaben sparen die Befragten monatlich im Durchschnitt 379 Euro, was einem Plus von 41 Euro im Jahresvergleich entspricht. 

Die Umfrage zeigt außerdem, wie die Haushalte sparen und vor allem, wie sie mit ihrem Notgroschen umgehen. Jede:r zehnte Befragte verfügt über keine finanziellen Rücklagen für den Notfall, weitere 30 % haben weniger als 2.000 Euro zur Seite gelegt. „Das ist weit weniger als die von Bank- und Finanzinstituten empfohlene Faustregel von drei Monatsgehältern“, erklärt Andreas Ederer, Experte für Bankprodukte bei durchblicker. 28 Prozent geben an, kurzfristig verfügbare Rücklagen von mehr als 8.000 Euro zu haben. Gespart wird der Notgroschen vorzugsweise auf einem Tagesgeldkonto, mehr als ein Drittel lässt aber auch Geld am Girokonto liegen, jede:r Fünfte verfügt zudem über Barreserven zuhause. 

BANKEN PROFITIEREN VON ZINSFREIEM SPARVERHALTEN

78 % der Befragten nutzen das Girokonto auch als Spar- oder Veranlagungsform. Das betrifft vor allem kurzfristig verfügbares Geld: „Eine Hochrechnung unserer Umfrage ergibt, dass sich der angesparte Notgroschen auf Girokonten auf rund 10,8 Mrd. Euro beläuft. Dieser Betrag würde auf einem täglich fälligen Sparkonto mit einer Verzinsung von 2,8 % mehr als 300 Mio. Euro an jährlichen Zinsen abwerfen. Geld, das sinnvollerweise wieder in den Konsum fließen könnte. Ohne Zinsen profitieren aber vor allem die Bankinstitute, während Sparerinnen und Sparer dabei zusehen müssen, wie die Inflation ihre Geldreserven anknabbert“, erklärt Ederer.

NOTGROSCHEN IST HÄUFIGSTES SPARMOTIV

Sieben von zehn Befragten geben an, Geld als Notgroschen oder finanzielles Polster zur Seite zu legen. 37 % sparen für Urlaubsreisen, ein Drittel legt Geld als Alters- oder Pensionsvorsorge zur Seite, gefolgt von kleineren Anschaffungen wie elektronische Geräte sowie für Renovierungs- und Sanierungstätigkeiten. Die Hälfte der Befragten gibt an, noch nie von finanziellen Engpässen betroffen gewesen zu sein, ein Viertel musste bereits mehrmals auf eine fremdfinanzierte Überbrückung zurückgreifen.

SPAREN – ABER RICHTIG

„Aufgrund der Teuerung und der trüben Konjunkturaussichten verwundert es nicht, dass die Österreicher:innen für den Notfall wieder mehr Geld zur Seite legen. Wir empfehlen aber, Erspartes nicht am Girokonto zu parken, sondern die derzeit noch relativ guten Zinsen zu nutzen und für sich arbeiten zu lassen“, so Ederer. „In Zeiten von Online-Banking lässt sich ein Guthaben per Knopfdruck auf ein Tagesgeldkonto verschieben und ist im Bedarfsfall genauso schnell wieder verfügbar.“ Für Tagesgeld gibt es in Österreich derzeit bis zu 2,8 % Zinsen, einjähriges Festgeld ist im Moment mit bis zu 3,2 % verzinst. Aktueller Vergleich und Abschluss.

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[1] Studie durchgeführt von Bilendi & respondi, Befragungszeitraum 7. – 14. Oktober 2024, n = 1.191, repräsentativ für die österreichische Bevölkerung nach Alter, Geschlecht und Bundesland

durchblicker
Kerstin Pleschberger
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