Samariterbund sieht dringenden Reformbedarf im Zivildienst- und Rettungswesen

Samariterbund sieht dringenden Reformbedarf im Zivildienst- und Rettungswesen

Nächste Bundesregierung muss notwendige Weichenstellungen endlich in Angriff nehmen.

Als eine der größten Zivildienst-Trägerorganisationen des Landes hat der Samariterbund die Forderung von General Rudolf Striedinger nach einer Verlängerung des Wehrdienstes – welche auch automatisch zu einer Verlängerung des Zivildienstes führen würde – mit großem Interesse zur Kenntnis genommen (siehe Kurier, 26. 10. 2024). „Wir begrüßen es immer, wenn das gern kleingeredete Thema der ‚Nachwuchssorgen ‘ bei Präsenz- und Zivildienern eine breitere Öffentlichkeit bekommt, und sehen den Vorschlag von General Rudolf Striedinger daher als wichtigen Denkanstoß für politische Entscheidungsträger“, erklärt dazu Samariterbund-Bundesgeschäftsführer Reinhard Hundsmüller. Denn Fakt ist: Die geburtenschwachen Jahrgänge stellen Präsenz- und Zivildienst vor große Herausforderungen! „Auf der einen Seite gibt es immer weniger Zivildiener, gleichzeitig werden die ‚Zivis‘ – aufgrund der immer älter werdenden Bevölkerung – dringender gebraucht denn je“, bringt Hundsmüller das Dilemma, vor dem Rettungs- und Gesundheitsorganisationen heute stehen, auf den Punkt. 

Als unmittelbar wirksame Maßnahme gegen den Zivildiener-Mangel nennt der Samariterbund die Möglichkeit einer freiwilligen Verlängerung des Zivildienstes um drei Monate, die im Jahr 2011 durch den Gesetzgeber beendet wurde. Dazu Hundsmüller: „Wir brauchen im Zivildienstwesen neben längerfristigen Reformen auch Ideen, die schnell greifen, und dazu zählt aus unserer Sicht die Wiedereinführung einer freiwilligen Verlängerung des Zivildienstes. Auch vonseiten der Zivildienstleistenden gibt es immer wieder Anfragen, den aktiven Dienst zu verlängern, um etwa die Zeit bis zum Studienbeginn sinnvoll zu überbrücken – vor allem während der Sommermonate.“ 

VERBESSERUNGEN IM ZIVILDIENSTWESEN ALS TEIL EINES GROSSEN REFORMPAKETS

Für den Samariterbund steht zudem außer Frage, dass die Verbesserungen und Veränderungen im Zivildienstwesen nur ein Teil einer groß angelegten Rettungswesen-Reform sein können: „Damit wir die gesundheitspolitischen Herausforderungen der nächsten Jahre bewältigen können, muss das Rettungswesen grundlegend reformiert werden – strukturell und finanziell“, erklärt Hundsmüller und plädiert für eine ganzheitliche Sichtweise auf dieses Thema: „Um die Versorgungssicherheit der Bevölkerung auch in Zukunft zu gewährleisten, müssen schon jetzt die richtigen Weichen gestellt werden, und dazu brauchen wir eine gemeinsame Kraftanstrengung von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen. Ich appelliere an die nächste Bundesregierung, hier die entsprechenden Schritte in die Wege zu leiten. Auch hier muss der Grundsatz gelten: KEIN WEITER WIE BISHER!“

ZIVILDIENST BEIM SAMARITERBUND

Der Samariterbund zählt zu den größten Zivildienst-Trägerorganisationen des Landes und macht sich in dieser Rolle seit Jahren für eine Verbesserung des Zivildienstwesens stark. Mehr als 1.300 engagierte junge Männer leisten aktuell ihren Zivildienst beim Samariterbund. Ob im Sanitätsbereich, beim Ausliefern von Menüs oder in der Betreuung von Pflegebedürftigen, Wohnungslosen und Geflüchteten – Zivildienstleistende unterstützen tatkräftig die soziale Mission des Samariterbundes.

Franziska Springer
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs
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