Außenlager-Stele in St. Aegyd enthüllt
Außenlager-Stele in St. Aegyd enthüllt
Gedenken an Opfer aus mehr als 40 Mauthausen-Außenlagern – vierte Außenlager-Stele am 23. Oktober 2024 in St. Aegyd enthüllt
Im Rahmen einer Gedenkveranstaltung wurde am 23. Oktober 2024 eine Außenlager-Stele in St. Aegyd enthüllt. Innenminister Gerhard Karner, Barbara Glück, Direktorin der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, Karl Oysmüller, Bürgermeister der Marktgemeinde St. Aegyd, sowie Vertreterinnen und Vertreter des französischen Überlebenden-Verbands „Amicale de Mauthausen“ nahmen an der Enthüllung teil.
„Mauthausen zu begreifen, heißt, das System Mauthausen zu verstehen. Das Projekt der Außenlager-Stelen tut genau das: Die Aufarbeitung der KZ-Verbrechen und das Gedenken an dessen Opfer zentrieren sich nicht mehr nur auf das Hauptlager, sondern auch auf die mehr als 40 Außenlager“, sagte Innenminister Gerhard Karner während des Gedenkakts.
„Das große Interesse der lokalen Bevölkerung in St. Aegyd an der Enthüllung der Außenlager-Stele ist ein deutliches Zeichen dafür, dass die Erinnerung an die hier getöteten Menschen von den nachfolgenden Generationen wachgehalten wird“, betonte Barbara Glück, Direktorin der KZ-Gedenkstätte Mauthausen. „Daher freut es uns auch besonders, dass an der Feier so viele Jugendliche beteiligt waren, die im Vorfeld ihr Gedenken reflektiert und in Worte gefasst haben. Ihre Beschäftigung mit der Geschichte des Ortes wird die Erinnerung auch in die Zukunft tragen.“
„Ich sehe es als unsere Pflicht an, diese schreckliche Zeit nicht zu verdrängen oder gar zu vergessen. Es soll im Gedächtnis bleiben, wohin Hass, Gewalt und Verblendung führen können. Wer sich an die Vergangenheit nicht erinnert, ist dazu verurteilt, sie zu wiederholen“, sagte Karl Oysmüller, Bürgermeister von St. Aegyd. „Ich war wirklich beeindruckt über die überaus große Anzahl an Besucherinnen und Besuchern dieser schlichten Feier. Das ist für mich ein Zeichen, dass wir der dunklen Zeit in der St. Aegyder Geschichte weiterhin Beachtung schenken und sie nicht in Vergessenheit geraten lassen“, ergänzte Oysmüller.
Das Projekt „Außenlager-Stele“ der KZ-Gedenkstätte Mauthausen wird seit 2023 schrittweise an den Standorten der ehemaligen Außenlager des Konzentrationslagers Mauthausen umgesetzt. Seit Mai 2023 wurden drei Stelen dieser Art in Melk, Hirtenberg und Gunskirchen errichtet. Diese Erkennungszeichen in Form von vier Meter hohen Säulen listen die Ortsnamen der 40 Außenlager auf und zeigen an jedem Ort Richtung und Entfernung sämtlicher Außenlager sowie des Stammlagers Mauthausen an.
Das KZ-Außenlager St. Aegyd bestand von November 1944 bis April 1945 und bezeichnete sich als „Kraftfahrtechnische Versuchsanstalt der Waffen-SS (KVA)“. Tatsächlich wurden die 497 Häftlinge aus 18 Nationen zu Arbeitskommandos eingeteilt, um Baumaterialien wie Holz und Schotter für den Lageraufbau zu gewinnen. Außerdem wurden die Zwangsarbeiter beim Wegebau, bei Forstarbeiten und in der Holzverarbeitung eingesetzt. 49 Häftlinge fanden hier den Tod.
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