Die Zukunft der Altersgesundheit im Fokus

Die Zukunft der Altersgesundheit im Fokus

Fachveranstaltung „chronisch_konkret“ im Haus der Barmherzigkeit in Kooperation mit der MedUni Wien beleuchtete Strategien zur Absicherung der Gesundheitsversorgung im Alter.

Am 18. Oktober versammelten sich rund 90 Expert*innen aus dem Gesundheits- und Sozialbereich im Haus der Barmherzigkeit zur Fachveranstaltung „chronisch_konkret“, um über Zukunftskonzepte der Altersgesundheit zu diskutieren. Im Mittelpunkt der Impulsvorträge und der Podiumsdiskussion stand die Frage, wie der demografiebedingte Kollaps des Gesundheits-, Pflege- und Betreuungsbereichs verhindert werden kann. „Eine wesentliche Aufgabe zur Sicherstellung der Versorgung wird es sein, Pflegebedürftigkeit zu verzögern und abzumildern. Um das zu erreichen, müssen die Bereiche Prävention, Kompensation und Palliation gut zusammenwirken“, fasste Christoph Gisinger, Institutsdirektor im Haus der Barmherzigkeit, den Schwerpunkt der Fachveranstaltung zusammen. 

Die Veranstaltung fand in Kooperation mit der Medizinischen Universität Wien statt, mit der das Haus der Barmherzigkeit seit über 15 Jahren die Pflichtlehrveranstaltung „Soziale Kompetenz“ abhält. Anita Rieder, Vizerektorin für Lehre und Leiterin des Zentrums für Public Health an der Medizinischen Universität Wien, betonte: „Wir haben im Haus der Barmherzigkeit einen verlässlichen Partner gefunden, mit dem wir seit 2009 über 10.000 Studierenden wichtige Einblicke in die Bedürfnisse und Herausforderungen chronisch kranker Menschen vermitteln konnten.“ Rieder lobte auch die gute wissenschaftliche Kooperation mit dem Haus der Barmherzigkeit, die zahlreiche Studien zur Altersgesundheit und Gesundheitsförderung hervorgebracht hat.

INTERDISZIPLINÄRE ZUSAMMENARBEIT, FORSCHUNG UND PRÄVENTION ALS SCHLÜSSEL 

In drei Impulsvorträgen wurde das Thema Altersgesundheit aus medizinischer, pflegerischer und präventiver Perspektive beleuchtet. Matthias Unseld, Ärztlicher Direktor des HB Pflegekrankenhauses Seeböckgasse, erläuterte, wie die Altersmedizin in der Langzeitpflege zu mehr Lebensqualität beitragen kann: „Die wichtigste Säule der geriatrischen Betreuung ist die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit von Therapie, Pflege, Medizin und Verwaltung. Nur durch das Zusammenwirken sind wir in der Lage, ältere, multimorbide Menschen bestmöglich zu versorgen.“ 

Sabine Pleschberger, Professorin für Pflegewissenschaften an der Medizinischen Universität Wien, betonte die hohen Anforderungen an die Pflege alter und hochbetagter Menschen, für die es nicht nur möglichst viele, sondern vor allem gut qualifizierte Pflegepersonen mit spezialisiertem Fachwissen brauche. „Angesichts des steigenden Bedarfs gilt es bei der Suche nach Lösungen für die Herausforderungen einer alternden Gesellschaft auch wissenschaftliche Erkenntnisse und Expertise einzubeziehen.“

Thomas Dorner, Leiter der Akademie für Altersforschung am Haus der Barmherzigkeit und Forscher am Zentrum für Public Health der MedUni Wien, erklärte, dass der Schwerpunkt in der klinischen Gerontologie zunehmend auf gesundem Altern und Prävention liege: „Gesundes Altern umfasst Faktoren wie körperliche Aktivität, Sinnhaftigkeit, soziales Kapital und gesunde Ernährung, die zusammen die Lebensqualität im Alter erhöhen.“ In der Prävention von Pflegebedürftigkeit gehe es vor allem darum, die Selbstständigkeit älterer Menschen zu stärken. Dies setze den Ausbau und die Weiterentwicklung bestehender sowie neuer Versorgungsstrukturen voraus, so Dorner.

INNOVATIVE KONZEPTE FÜR MEHR LEBENSQUALITÄT IM ALTER

Am Podium diskutierten Expert*innen aus dem Haus der Barmherzigkeit Zukunftsperspektiven für die Versorgung älterer Menschen. Pflegeeinrichtungen können durch Leuchtturmprojekte und neue Versorgungsmodelle zeigen, welche Lösungen funktionieren. Damit diese Pionierleistungen zukünftig zur Normalität in der Altersgesundheit werden, sind begleitende Forschung, interdisziplinäre und sektorübergreifende Zusammenarbeit, ausreichende Ressourcen und eine Haltung, die Innovation zulässt, erforderlich, waren sich die Diskussionsteilnehmer*innen einig. Am Podium diskutierten Andrea Kapounek, Geschäftsführerin der HB Pflegeeinrichtungen Wien, Michael Smeikal, Ärztlicher Direktor im HB, und Doris Hintersteiner-Stadler, Therapieleiterin im HB Pflegekrankenhaus Tokiostraße.

Seit 2016 veranstaltet das Haus der Barmherzigkeit regelmäßig die Fachveranstaltung „chronisch_konkret“, die sich mit gesundheitspolitischen und pflegerelevanten Themen befasst. In diesem Jahr wurde die Veranstaltung gemeinsam mit der Tageszeitung „KURIER“ als Medienpartner im Seminarzentrum Campus Collegialität im Haus der Barmherzigkeit durchgeführt. Für die kulinarischen Köstlichkeiten zum Ausklang der Veranstaltung sorgte SANA Catering.

 

DIE „HAUS DER BARMHERZIGKEIT“-GRUPPE

Das gemeinnützige Haus der Barmherzigkeit bietet Langzeitpflege und -betreuung für schwer pflegebedürftige Menschen. In sieben Pflegeeinrichtungen in Wien und Niederösterreich betreuen wir rund 1.300 Bewohner*innen mit chronischen Erkrankungen. Darunter auch 14 Kinder und Jugendliche im Kinderpflegedomizil FRIDOLINA. Mit HABIT, dem Haus der Barmherzigkeit Integrationsteam, bieten wir rund 480 Betreuungsplätze für Menschen mit mehrfachen Behinderungen und hohem Unterstützungsbedarf in unseren 17 Wohngemeinschaften, Garconnierenverbünden sowie im zeitlich befristeten Wohnen, fünf Tageszentren und in der Mobilen Begleitung. Neben bestmöglicher pflegerischer, therapeutischer und medizinischer Betreuung legen wir besonderen Wert auf ein selbstbestimmtes und abwechslungsreiches Leben. www.hb.at

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Haus der Barmherzigkeit
MMag. Robert Schafleitner
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01/ 40 199-1321
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