Nein zu Windrädern in Gebirgsregionen

Nein zu Windrädern in Gebirgsregionen

Das Bezirksblatt Innsbruck fragt im September 2024 provokant: Sind Bergeralm, Kühtai und Patscherkofel mögliche Standorte für Windkraftanlagen? Auch in der Gemeinde Gries am Brenner kursieren Gerüchte um mögliche Windräder im Bereich der Bergeralm (Steinach), des Nösslachjoches (Gries) und der Gleinser Mähder unweit des beliebten Ausflugszieles Maria Waldrast (Matrei). Bürgermeister Karl Mühlsteiger äußert sich dazu entschlossen:

Hat man denn gar nichts gelernt? Seit Jahren setzen wir uns in Gries gegen den Ausbau der Brennerautobahn und für Entlastungsmaßnahmen betreffend den Verkehr bzw. für ein lebenswertes Tal ein. Wie die Entwicklungen zeigen, wird im wahrsten Sinne des Wortes über die lokale Bevölkerung drübergefahren. Unser schmales Gebirgstal ist gezeichnet von Eisenbahn, Landesstraße und Autobahn. Platz zum Leben bleibt da kaum. Die Almen, Mähder und Berge sind der letzte verbleibende Rückzugsort für Mensch und Natur.  Diesen lassen wir uns von Projektbetreibern, die auf Grund einer abstrusen Förderlandschaft das schnelle Geld wittern, bestimmt nicht nehmen.

Dass man bei Windrädern im Gebirge nicht von „Parks“ zur Erzeugung von „grüner Energie“ sprechen kann, liegt auf der Hand. Es sind Industrieanlagen, deren Errichtung mit massiven Eingriffen einhergingen. Bei Projektvorstellungen wird von 500-Tonnen-Kränen mit einer Länge von 20 Metern berichtet, welche beim Aufstellen von nicht einmal besonders hohen Windradmodellen (Nabenhöhe „nur“ 65 Meter) zum Einsatz kämen. Einzelne Komponenten von diesen „kleinen“ Windrädern wären bis zu 45 Tonnen schwer und bis zu 40 Meter lang. Kaum vorstellbar die Dimensionen der hierfür notwendigen Straßen auf den heimatlichen Bergen. 

Beim im Jahre 2011 auf der italienischen Seite des Sattelberges geplanten Windkraftprojekt wurde der grenzübergreifende Widerstand letztlich bis nach Rom getragen, wo der Staatsrat als höchste zuständige juridische Instanz ein Machtwort sprach.  Den Windrädern wurde eine Abfuhr erteilt und der Staatsrat hielt fest, dass der mit der Errichtung von Windkraftanlagen im alpinen Bereich einhergehende massive Eingriff in die Natur den Grundsätzen der Verhältnismäßigkeit und Angemessenheit klar widerspricht.

_Wie schon beim einstigen Projekt am Sattelberg werden wir jeglichem Angriff auf unsere alpine Heimat entschieden entgegentreten. Wir kennen und lieben unsere Mähder am Nösslachjoch und Eggerberg seit klein auf und wollen diese auch mit unseren Kindern und Enkelkindern noch in ihrer unberührten Schönheit erleben,_Wie schon beim einstigen Projekt am Sattelberg werden wir jeglichem Angriff auf unsere alpine Heimat entschieden entgegentreten. Wir kennen und lieben unsere Mähder am Nösslachjoch und Eggerberg seit klein auf und wollen diese auch mit unseren Kindern und Enkelkindern noch in ihrer unberührten Schönheit erleben_ zeigt sich der Bürgermeister kämpferisch._

Bürgermeister
Karl Mühlsteiger
Telefon: 004366488815650
E-Mail: buergermeister@griesambrenner.tirol.gv.at

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