IV und Austropapier lehnen weitere Kostenbelastung der Industrie durch Erneuerbaren Gase Gesetz (EGG) nachdrücklich ab
IV und Austropapier lehnen weitere Kostenbelastung der Industrie durch Erneuerbaren Gase Gesetz (EGG) nachdrücklich ab
Aktueller Regierungsentwurf bedeutet für große energieintensive Industriekunden über 60 Millionen Mehrkosten bis 2030
Angesichts der gestrigen ORF-TV-Debatte zwischen Werner Kogler (Grüne) und Andreas Babler (SPÖ) bekräftigt IV-Generalsekretär Christoph Neumayer einmal mehr die kritische Haltung der IV zum EGG in der aktuellen Ausgestaltung. Der Entwurf der Regierungsparteien soll noch im September im Plenum abgestimmt werden. Babler gab gestern im TV die Zustimmung der SPÖ für die notwendige Zweidrittelmehrheit bekannt. „Der Ausgleichsbeitrag bei Nichterfüllung der Grüngasquote wirkt künstlich preissetzend und hebelt den Wettbewerb um günstige Biogaspreise aus. Bezahlen wird das ineffiziente Fördermodell am Ende vor allem die gesamte Industrie“, warnt Neumayer.
Ziel müsse ein kosteneffizienter Hochlauf von erneuerbaren Gasen in einem liquiden Markt sein, der auch Importe und klimaneutrale Gase einschließt. Eine Verteuerung der Gaspreise würde zudem bekanntermaßen auch auf die Strompreise durchschlagen und letztlich die Inflation insgesamt anheizen. Neumayer meint dazu: „Anstelle weiterer Kostenbelastungen wäre es dringend angesagt die Wettbewerbsfähigkeit der energieintensiven Industrie zu stärken, insbesondere durch die umgehende Verlängerung der Strompreiskompensation.“
Exemplarisch für die Betroffenheit der Industrie warnt auch Austropapier-Energiesprecher Enzo Zadra vor weiteren Belastungen: „Die österreichische Papierindustrie produziert deutlich mehr Biogas als gesetzlich vorgeschrieben, die erzeugten Mengen dürfen sich die Gasversorger jedoch nicht anrechnen lassen. Wir werden dafür bestraft, dass unser Biogas einer effizienteren und hochwertigeren Verwendung zugeführt und nicht unter Umwandlungs- und Transportverlusten ins Gasnetz eingespeist wird“, erklärt Zadra und rechnet vor: „Unsere Mitglieder müssen bis zu 30 Prozent höhere Kosten für Gas bezahlen, damit ineffizient und teuer produziertes Biogas von anderen Erzeugern dem Erdgas beigemischt wird, obwohl unsere Standorte als Vorreiterinnen der Bioökonomie die Quote aus eigener Erzeugung bereits heute übererfüllen.“
Industriellenvereinigung
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