VIER PFOTEN präsentiert Zehn-Punkte-Forderungskatalog für neue Regierung
VIER PFOTEN präsentiert Zehn-Punkte-Forderungskatalog für neue Regierung
Dringender Handlungsbedarf bei Vollspaltenböden
Neue Regierung, altbekannte Probleme – das gilt auch im Tierschutz. VIER PFOTEN präsentiert daher einen konkreten Zehn-Punkte-Forderungskatalog. Darin spricht die Tierschutzorganisation die wichtigsten Tierschutzprobleme in Österreich an und fordert die künftigen Regierungsparteien zum Handeln auf. Am dringendsten ist aus Sicht von VIER PFOTEN ein Verbot von Vollspaltenböden für Schweine und Rinder – ohne Wenn und Aber.
Denn die Zeit drängt. Mit der Novelle des Tierschutzpakets im Jahr 2022 war das Auslaufen der klassischen Vollspaltenböden in der Schweinemast per 2040 beschlossen worden. Diese Frist wurde 2024 vom österreichischen Verfassungsgerichtshof aufgehoben; bis Juni 2025 muss eine neue Frist ausgehandelt werden. Gelingt dies nicht, tritt der derzeit bereits für Neu- und Umbauten geltende Standard in Kraft, was laut VIER PFOTEN eine Katastrophe wäre.
VIER PFOTEN Direktorin Eva Rosenberg: „Sollte diese Regelung tatsächlich Status Quo in der Schweinehaltung werden, dann kann von einem Verbot des Vollspaltenbodens keine Rede sein! Denn die Schweine stehen nach wie vor auf blankem Beton mit Spalten. Einziger Unterschied: Die Spalten sind in einem kleinen Bereich des Stalls etwas weiter voneinander entfernt. Das ist praktisch ein Vollspaltenboden 2.0 und somit eine Mogelpackung!“
Ebenso irreführend ist es für VIER PFOTEN, wenn von „mehr Platz für die Tiere“ gesprochen wird. „Ein Schwein, das über 110 kg wiegt, hat mit dem neuen Standard um 0,2 m² mehr Platz als bisher gesetzlich vorgeschrieben. Das ist einfach eine Augenauswischerei“, so Rosenberg.
Im Vorfeld der Wahl hat VIER PFOTEN die neun bundesweit antretenden Parteien gefragt, was für sie das wichtigste Tierschutzproblem in Österreich ist. Vier von ihnen (Grüne, NEOS, Bierpartei, KPÖ) haben das Verbot des Vollspaltenbodens genannt. Die ÖVP hat übrigens als einzige Partei den Fragebogen unbeantwortet gelassen.
Im Zehn-Punkte-Forderungskatalog von VIER PFOTEN geht es zum einen um gesetzliche Veränderungen bzw. einen strengeren Vollzug bestehender Vorschriften, zum anderen um den zielgerichteten Einsatz von Fördermitteln und öffentlichen Geldern.
DIE FORDERUNGEN IM EINZELNEN:
NUTZTIERE:
1. Verbot von Vollspaltenböden in der Schweine- und Rinderhaltung
2. Verbot der Anbindehaltung bei Rindern
3. Kennzeichnung von Lebensmitteln tierischen Ursprungs nach Haltungsform und Herkunft
4. Verbot von Langstrecken-Lebendtiertransporten in EU-Drittstaaten und von nicht entwöhnten Jungtieren
5. Keine Verwendung von Steuergeldern für Tierleid in der öffentlichen Beschaffung
6. Verbot von Rabattaktionen auf Fleisch
7. Verbesserungen des Tierschutzes während der Schlachtung
WILDTIERE:
8. Neuregelung der privaten Haltung von Wildtieren
HEIMTIERE:
9. Strengere Voraussetzungen für die Hobbyzucht sowie jährlich verpflichtende behördliche Kontrollen
10. Verbot des auf Menschen gerichteten Beiß- und Angriffstrainings für Privatpersonen
„Es gibt viele Baustellen im Bereich Tierschutz, an denen die neue Regierung nicht vorbeikommt. Die künftigen Regierungsparteien werden sich diesen zehn Forderungen stellen müssen, nicht zuletzt, weil die österreichische Bevölkerung Tierleid nicht mehr akzeptiert. Wir werden sie auf jeden Fall nach ihren Taten messen“, sagt VIER PFOTEN Direktorin Eva Rosenberg.
VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Mag. Eva Rosenberg
Telefon: 06643086303
E-Mail: elisabeth.penz@vier-pfoten.org
Website: https://www.vier-pfoten.at
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