„Literatur to go“: eine multimediale Literatur-Reihe von Ö1, 3sat und ORF Topos

„Literatur to go“: eine multimediale Literatur-Reihe von Ö1, 3sat und ORF Topos

Die neue zehnteilige Reihe „Literatur to go“ für Radio, Fernsehen und Online startet am 7. September in 3sat, am 9. September in Ö1 und wird auf ORF Topos begleitet. Junge Schauspielerinnen und Schauspieler lesen in zehn Kurzfilmen und den „Radiogeschichten“ aus dem österreichischen Literaturkanon – von Kafka bis Stefanie Sargnagel. Details zur Reihe sind abrufbar unter https://oe1.orf.at/literaturtogo.

 

   Wie auf- und anregend Literatur ist, zeigen junge Schauspielerinnen und Schauspieler, die aus Büchern lesen, die ihnen viel bedeuten. Inhalt und Form der Texte werden in den etwa fünfminütigen Kurzfilmen von Regisseurin Beate Thalberg mit Schauspielszenen und einigen Schwarzweiß-Bildern aus alten Filmen assoziativ aufgenommen, weitergedacht oder gespiegelt. An der Kamera: Lukas Beck und Latifa Salem. Die zehn Episoden werden ab 7. September in 3sat wöchentlich in der Nacht von Samstag auf Sonntag ausgestrahlt, sind als vollständige Serie in der 3sat Mediathek abrufbar, ab 9. September als akustische Langfassung montags in den Ö1-„Radiogeschichten“ (11.05 Uhr) zu hören und erscheinen mit Foto-Slideshows von den Dreharbeiten und Hintergrundtexten bei ORF Topos. Die Serie „Literatur to go“ ist eine Gemeinschaftsproduktion von Ö1, ORF Topos und ORF/3sat.

 

   Reinhardt-Seminar-Absolvent Simon Löcker, festes Ensemblemitglied am Stuttgarter Schauspiel, sitzt mit dem Tablet in der Hand auf einem Sessel im Studio: „Dass ich ein solches Nichts bin“, schickt er die harten Worte Kafkas ins Dunkel um sich herum. Worte auf 103 handgeschriebenen Seiten, mit denen der verzweifelte Dichter 1919 versucht, seinen Vaterkonflikt zu bewältigen … Fast dreißig Jahre nach Kafkas Tod 1924 wurde sein Werk „Brief an den Vater“ veröffentlicht. Mit Mitte 30 hatte ihn Kafka verfasst. Er versucht darin den Konflikt mit seinem Vater Hermann besser zu verstehen und reflektiert sein bisheriges Leben. Der „Brief an den Vater“ ist die Schilderung einer innerpsychischen Dynamik und eine eindringliche Analyse patriarchaler Machtverhältnisse. Musikalisch begleitet wird Simon Löcker von Lorenz Widauer. Diese erste Episode der Reihe wird in der Nacht von Samstag, den 7. auf Sonntag, den 8. September um 1.05 Uhr in 3sat ausgestrahlt. Die gesamte Lesung ist am Montag, den 9. September ab 11.05 Uhr in den Ö1-„Radiogeschichten“ zu hören.

 

   „Dicht. Aufzeichnungen einer Tagediebin“ erschien 2020 und ist der erste Roman der österreichischen Schriftstellerin und Cartoonistin Stefanie Sargnagel. In ihrem autofiktionalen Werk werden Wiens Abgründe ausgeleuchtet: Eine räudige Welt aus Beisl, Psychiatrie und Bruchbude, bevölkert von überaus liebenswerten Antihelden. Es liest Eva Mayer, sie war festes Ensemble-Mitglied im Theater in der Josefstadt und ist seit 2016 als freie Schauspielerin tätig. Musikalisch wird sie von Herbert Berger begleitet. (3sat: 14.9., Ö1: 16.9.)

 

   Marlen Haushofers 1963 erschienener Roman „Die Wand“ erzählt von einer Frau, die ein paar Tage in einem Jagdhaus in den Bergen verbringen möchte. Nach der ersten Nacht stößt sie auf eine durchsichtige, jedoch unüberwindbare Wand. Auf der anderen Seite herrscht Totenstarre. Es scheint, es wäre sie die Einzige, die übrig geblieben ist. In dieser Welt. Abgeschieden und ausgesperrt von all dem, was ihr bekannt war, begegnet sie der Welt hinter der Wand. Es liest Adriane Grzadziel, die ihre Ausbildung an der Pariser Schauspielschule Cours Florent erhielt. Zuletzt spielte sie die weibliche Hauptrolle in Adrian Goigingers Film „Der Fuchs“, für welche sie 2023 als beste weibliche Nebenrolle für den Österreichischen Filmpreis nominiert wurde. Musikalisch wird sie von Fatima Dunn begleitet. (3sat: 21.9., Ö1: 23.9.)

 

   Der Erfolgsroman „Komm, süßer Tod“ von Wolf Haas erschien 1998 und gewann den Deutschen Krimipreis. Erzählt wird die Geschichte von zwei rivalisierenden Rettungsvereinen in Wien – den Kreuzrettern und dem Rettungsbund. Halsbrecherische Blaulicht-Fahrten und die Verbesserung der Auftragslage durch allerlei Tricks stehen im Zentrum. Es liest Tommy Fischnaller-Wachtler. Er erhielt seine Ausbildung an der MUK und ist seit der Spielzeit 2023/24 Ensemblemitglied des Tiroler Landestheaters. (3sat: 28.9., Ö1: 30.9.)

 

   In den weiteren Folgen lesen Marie-Luise Stockinger aus Elfriede Jelineks „Die Klavierspielerin“ (3sat: 12.10., Ö1: 14.10.), Tilman Tuppy aus Thomas Glavinics „Die Arbeit der Nacht“ (3sat: 19.10, Ö1: 21.10.), Lilith Häßle aus Ingeborg Bachmanns „Probleme, Probleme“ (3sat: 2.11., Ö1: 4.11.), Nils Arztmann aus Tonio Schachingers „Echtzeitalter“ (3sat: 9.11., Ö1: 11.11.), Simon Morzé aus Robert Seethalers „Der Trafikant“ (3sat: 16.11., Ö1: 18.11.) und Marie Theres Müller aus Barbara Zemans „Beteigeuze“ (3sat: 23.11., Ö1: 25.11.). Nähere Informationen zur Reihe sind abrufbar unter https://oe1.orf.at/literaturtogo.

ORF Radio Öffentlichkeitsarbeit
Isabella Henke
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