Gewerkschaftsjugend fordert Reformen zur Sicherung der Lehrlingsausbildung
Gewerkschaftsjugend fordert Reformen zur Sicherung der Lehrlingsausbildung
ÖGJ-Tiefenbacher: „Hört die Wirtschaft den jüngsten Weckruf wieder nicht, verliert sie weiter“
Dass immer weniger junge Menschen in Österreich eine Lehre beginnen wollen, wie aktuelle Zahlen belegen, ist für den Vorsitzenden der Österreichischen Gewerkschaftsjugend (ÖGJ), Richard Tiefenbacher, ein alarmierendes Signal: „Es ist ein eindeutiges Zeichen dafür, dass die Wirtschaft ihrer Verantwortung gegenüber der jungen Generation nicht gerecht wird.“ 2023 ist die Lehrlingszahl von 27.280 auf 27.083 gesunken, den stärksten Rückgang gab es im Tourismus.
URSACHEN FÜR RÜCKGANG ABSEHBAR
Über den freien Fall der Lehrlingszahlen brauche sich niemand wundern, so Tiefenbacher: „Unzureichende Investitionen der Politik und der Betriebe gepaart mit dem Fokus auf kurzfristige Profite statt auf nachhaltige Ausbildungsstrategien haben zu dieser besorgniserregenden Entwicklung geführt“.
MODERNISIERUNGSSCHUB FÜR LEHRE GEFORDERT
Die Lehre in Österreich muss dringend modernisiert werden, fordert die Gewerkschaftsjugend. Es führt kein Weg vorbei an Investitionen in die Qualität der Ausbildung und in Berufsschulen – nur so könne dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden. Gefragt sind Antworten auf die Anforderungen der heutigen und zukünftigen Arbeitswelt. Die ÖGJ liefert diese Antworten und legt ein Forderungspaket auf den Tisch.
Forderungen der ÖGJ für mehr Ausbildungsqualität in der Lehre sind:
* Einführung eines Berufsausbildungsfonds, um die Ausbildung zu fördern und junge Menschen gezielt zu unterstützen.
* Mindestlehrlingseinkommen von 1.000 Euro im ersten Lehrjahr.
* Verbesserte Ausbildung für Lehrausbilder:innen, um sicherzustellen, dass die Qualität der Ausbildung den aktuellen Anforderungen entspricht.
„BEOBACHTET, GEFÜTTERT, ABER IN GRENZEN GEHALTEN”
Tiefenbacher appelliert an die Wirtschaft, jetzt zu handeln und ihren Beitrag zur Sicherung der Zukunft junger Menschen zu leisten. Andernfalls riskiert sie, eine ganze Generation zu verlieren. Lehre muss endlich wieder ein Thema sein, so der Gewerkschafter: „Die dramatisch sinkenden Lehrlingszahlen beweisen, dass sich die Jugend nicht mehr wie Goldfische im Glas behandeln lassen will: beobachtet, gefüttert, aber in Grenzen gehalten. Das ist nicht die Zukunft, die wir uns vorstellen!“
Weiterführende Informationen auch im aktuellen Lehrlingsmonitor: https://www.oegb.at/themen/jugend-und-bildung/lehre-und-ausbildung/fuenfter-lehrlingsmonitor–schluss-mit-der-fachkraeftevertreibun
https://www.oegj.at/
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