VGT-Protest: Letzte Parlamentssitzungen ohne Schweine-Vollspaltenboden auf Agenda

VGT-Protest: Letzte Parlamentssitzungen ohne Schweine-Vollspaltenboden auf Agenda

ÖVP-Bauernbund-Funktionär Andreas Pum gibt in der NÖN die ÖVP-Position wieder: Vollspaltenboden sei gute Form der Tierhaltung – Verbot nicht erwünscht?

Im Sommer 2022 war man sich noch in der Regierung einig, dass 2028 ein neuer Mindeststandard in der Schweinehaltung beschlossen werden soll, der 2040 in Kraft tritt und den Vollspaltenboden ersetzt. Als der Verfassungsgerichtshof diese lange Übergangsfrist außer Kraft gesetzt hat, zeigte die ÖVP ihr wahres Gesicht: man wollte offenbar nie den Vollspaltenboden verbieten, sondern die klassische Version nur durch einen „strukturierten“ Vollspaltenboden Neu ersetzen und damit diese Tierqual für immer einbetonieren. Die Grünen zogen da nicht mit und so ist plötzlich alles in der Schwebe. Da auch bei den Parlamentssitzungen dieser Tage der Schweine-Vollspaltenboden nicht auf der Agenda ist, hat der VGT gestern und heute vor dem Parlament demonstriert.

Wie die ÖVP tatsächlich zum Vollspaltenboden steht, hat ÖVP-Bauernbund-Funktionär Andreas Pum letztes Wochenende in der NÖN dargelegt. Auf die Frage, was in seinen Augen das Problem mit dem Vollspaltenboden sei, antwortete er doch tatsächlich, dass er gar kein Problem sehe: „Die Wirklichkeit zeigt aber, dass es eine gute Form der Tierhaltung ist, weil der Mist nach unten fällt und die Tiere nicht in ihrem eigenen Kot liegen“. Das beweist, dass die ÖVP nie beabsichtigt hat, den Vollspaltenboden zu verbieten. Es war offenbar immer geplant, die Öffentlichkeit an der Nase herum zu führen, nur scheinbar auf ein Verbot einzusteigen, um dann mit dem semantischen Trick eines „strukturierten“ Vollspaltenbodens Fakten zu schaffen und diese Haltungsform für immer beizubehalten.

VGT-Obperson DDr. Martin Balluch ist entsetzt: „Pum hält den Vollspaltenboden für gut, weil die Tiere nicht in ihrem Kot liegen würden. Komisch nur, dass die Aufdeckungen des VGT ständig völlig kotverschmierte Tiere auf Vollspaltenboden zeigen. Gut ist der Vollspaltenboden nur für den Profit der Schweineindustrie, weil man meint, die Tiere nicht ausmisten zu müssen. Für die Schweine ist und bleibt diese Haltungsform eine katastrophale Tierquälerei: überall scharfkantige Betonspalten, keine Einstreu, nur 0,55 m² Platz für ein 85 kg schweres Tier. Herr Pum sollte sich einmal wenigstens für 24 Stunden auf so einen Vollspaltenboden legen, dann kann er uns nachher erzählen, ob dieser Boden eine Lebensqualität bietet. Wir haben‘s probiert, das Urteil ist klar: nein. Der Vollspaltenboden muss weg. Je früher desto besser!“
Pressefotos (Copyright: VGT.at)

VGT – VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN
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