RTR KI-Servicestelle beleuchtet Hochrisikobereiche und Künstliche Intelligenz: Balance zwischen Innovation und Sicherheit

RTR KI-Servicestelle beleuchtet Hochrisikobereiche und Künstliche Intelligenz: Balance zwischen Innovation und Sicherheit

Die KI-Servicestelle der RTR brachte am 26. Juni Expert:innen aus Privatwirtschaft, Behörden, Prüforganisationen und Verwaltung zusammen, um die Einsatzmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz (KI) in Hochrisikobereichen, wie etwa Telekommunikation, Energie und Gesundheit, in Österreich zur Diskussion zu stellen. Der für die nächsten Wochen erwartete europäische AI Act regelt zukünftig, welche Verpflichtungen beim Einsatz von KI umgesetzt werden müssen. Gleichzeitig kann KI auch in Hochrisikobereichen bestehende Dienste und Produkte verbessern oder Innovationen erst ermöglichen und damit sowohl Produktivität von Unternehmen und öffentlichen Stellen als auch den Nutzen für Konsument:innen steigern. Die Aufgabe der KI-Servicestelle ist es, Unternehmen und die Öffentlichkeit bei dieser Umstellung zu unterstützen.

Die Anwendungsmöglichkeiten von KI im österreichischen Telekomsektor waren einer der Schwerpunkte der Veranstaltung. Im Fokus stand dabei die Studie von WIK-Consult, welche Martin Lundborg präsentierte. Er stellte fest, dass KI beispielsweise bereits beim Netzbetrieb, Energiemanagement und sowie dem Kundensupport mittels Chatbots bei Telekommunikationsbetreibern zum Einsatz kommt. Der europäische AI Act und deren Risikoklassifizierung werden von Betreibern begrüßt, gleichzeitig wünschen sich Betreiber weitere Informations- und Transparenzmaßnahmen, um KI schneller und einfacher zu implementieren.

Bei der anschließenden Paneldiskussion betonte Natalie Ségur-Cabanac (ISPA), dass auch beim Einsatz von KI die Konformität mit Vorschriften sicherzustellen ist – das Zusammenwirken der verschiedenen Rechtsmaterien kann jedoch insbesondere für kleine innovative Anbieter eine Herausforderung darstellen. Jeanette Gorzala (KI-Beirat) nennt verschiedene Dimensionen von Sicherheit als Beispiel: Funktionale Sicherheit eines KI-Systems minimiert Risiken unbeabsichtigter Gefahren, Cybersicherheit jene von Angriffen mittels unberechtigten Zugriffs auf die Systeme. Klaus Steinmaurer (RTR.Telekom.Post) unterstreicht dabei den Wert des Dialogs zwischen Unternehmen und Behörden – erfolgreiche Regulierung braucht Marktbegleitung.

Laura Jugel (Generaldirektion „Kommunikationsnetze, Inhalte und Technologien“ der Europäischen Kommission) präsentierte anschließend die Ziele der europäischen KI-Verordnung in Bezug auf Hochrisikobereiche. Sie zeigte auf, wie Regulierung zu Sicherheit, Transparenz und Ethik beim Einsatz von KI beitragen kann. Das neu eingerichtete Europäische Büro für Künstliche Intelligenz („AI Office“) arbeitet dafür bereits an ersten Umsetzungsschritten.

In der zweiten Paneldiskussion diskutierten Anna Krishnan-Somos (AMS), Franz Rudinger (e-control), David Würflinger (Gesundheit Österreich GmbH) und Thomas Doms (TÜV, TRUSTIFAI) die vielfältigen Anwendungsfelder von KI in verschiedenen Hochrisikobereichen. Das AMS setzt bei Berufsinformation bereits auf einen KI-Chatbot („Berufsinfomat“) auf Basis eines Sprachmodells. Anna Krishnan-Somos unterstrich die neuen Möglichkeiten, die KI bietet, etwa den niedrigschwelligen Zugang zu Informationen auf verschiedenen Sprachen. Um fehlerhafte Inhalte auf ein Minimum zu reduzieren, wurden besondere Schutz- und Gewährleistungsmechanismen eingesetzt. Für Franz Rudinger stellt dies beim Einsatz von KI bei einer Behörde eine Herausforderung dar, schließlich sollen Behörden doch mithilfe von korrekten Entscheidungen und Informationen auch Rechtssicherheit schaffen. Erstbeurteilung und fortlaufendes Monitoring von KI-Systemen mittels Prüfkatalogen, Standards, Zertifizierungen und Compliance-Systemen können solche Risiken beim Einsatz von KI minimieren und damit auch das Vertrauen in die neuen Technologien stärken, davon zeigte sich Thomas Doms überzeugt. Die Wichtigkeit des Zugangs zu Daten als Grundlage für innovative KI-Systeme betonte David Würflinger.

Moderiert wurde die Veranstaltung von Alexandra Ciarnau (DORDA). Sie fasste zusammen: „KI zeigt, dass der stetige technische Fortschritt neue Möglichkeiten bietet, aber auch Risiken. Zielgerichtete Regulierung kann dabei Risiken minimieren, ohne Innovation zu behindern. Der Austausch zwischen Stakeholdern ist ein wesentliches Element für den Aufbau von Wissen, um gemeinsam tragfähige Lösungen für KI in Hochrisikobereichen zu entwickeln.“

Informationen zur KI-Verordnung, kommenden Veranstaltungen und die Arbeit der KI-Servicestelle finden Sie unter https://ki.rtr.at

ÜBER DIE RTR

Die „Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH“ (RTR) steht zu 100 Prozent im Eigentum des Bundes. Ihre Kernaufgaben sind die Förderung des Wettbewerbs auf dem Medien-, Telekommunikations- und Postmarkt sowie die Erreichung der im KommAustria- und Telekommunikationsgesetz definierten Ziele. Sie wird von zwei Geschäftsführern geleitet und ist in die beiden Fachbereiche „Telekommunikation und Post“ (Klaus M. Steinmaurer) sowie „Medien“ (Wolfgang Struber) gegliedert. Als Geschäftsstelle unterstützt sie die Kommunikationsbehörde Austria (KommAustria), die Telekom-Control-Kommission (TKK) und die Post-Control-Kommission (PCK). Weitere Informationen sind unter www.rtr.at veröffentlicht.

Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH
MMag. Daniela Andreasch
Pressesprecherin Telekommunikation und Post
+43 1 58058 – 401
daniela.andreasch@rtr.at
www.rtr.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender