»Schauen erlaubt? Vielfalt Mensch« auf Schloss Ambras Innsbruck

»Schauen erlaubt? Vielfalt Mensch« auf Schloss Ambras Innsbruck

Die diesjährige Sonderausstellung betrachtet Diversität in der Vergangenheit mit dem Blick von heute.

Am gestrigen Mittwochabend wurde die Sonderausstellung _Schauen erlaubt? Vielfalt Mensch vom 16. bis 18. Jahrhundert_ im einzigartigen Ambiente des Spanischen Saals von Schloss Ambras Innsbruck feierlich eröffnet. Auf Begrüßung und Dankesworte von KHM Generaldirektorin Sabine Haag und Schloss Ambras Innsbruck Direktorin Veronika Sandbichler folgte die offizielle Eröffnung seitens Land und Stadt. „Bei dieser Sonderausstellung wird nicht nur auf die historischen Aspekte von menschlicher Vielfalt eingegangen: Lassen Sie uns gemeinsam die Vergangenheit erforschen und die Erkenntnis für unsere Gegenwart und Zukunft nutzen.“, so Iris Zangerl-Walser (Abg. Tiroler Landtag). Johannes Anzengruber (Bürgermeister Stadt Innsbruck) ergänzte: „Wir werden daran erinnert, dass wir selbst die Verantwortung tragen zu entscheiden ob, wie, wie lange oder warum wir hinschauen.“ Die musikalische Gestaltung der Eröffnung durch das _Ensemble Fifth Floor_ begeisterte zudem das kulturinteressierte Publikum. 

Diversität hat es immer schon gegeben, auch im 16. Jahrhundert. Als in der Renaissance der Mensch wieder zunehmend in den Mittelpunkt rückte, war nicht nur sein Ideal von Interesse, sondern auch seine unerschöpfliche Vielfalt. Was aber bedeutet Diversität? „Es bezeichnet, dass wir Menschen unterschiedlich und zugleich einzigartig sind. Diese „Unterschiedlichkeit“ kann auch mit „Anderssein“ umschrieben werden. Aber eines verbindet uns alle – wir sind alle Menschen.“, erläutert Thomas Kuster, Kurator der Ausstellung. 

Inhaltlicher Bezugspunkt sind die Ambraser Sammlungen von Erzherzog Ferdinand II. Dort wurde wie in Kunst- und Wunderkammern üblich die Welt in ihrer Gesamtheit dargestellt. Warum aber fand _Das Bildnis eines behinderten Mannes_ Einzug in die Ambraser Kunst- und Wunderkammer? Welche Personen stecken hinter der „Haarfamilie“? Und warum berühren uns die Porträts von „Hofries*innen“ und „Hofzwerg*innen“? Die Gemälde laufen Gefahr als reine Kuriositäten abgetan zu werden. „In der Sonderausstellung rücken wir jedoch die Personen mit ihren Lebensgeschichten in den Mittelpunkt. Wir gehen vom Objekt zum Subjekt. Vom Kuriosum zum Individuum.“, so Veronika Sandbichler (Direktorin Schloss Ambras Innsbruck). Die Besucher*innen werden dazu aufgefordert, ihre eigene Wahrnehmung zu reflektieren und werden mit der Frage „Ist Schauen erlaubt?“ konfrontiert. 

Texte in Einfacher Sprache, angepasste Schriftgrößen und Ausstellungsobjekte auf verschiedenen Höhen sollen Barrieren reduzieren und _Schauen erlaubt?_ für unterschiedliche Besucher*innen erlebbar machen. Im Zuge der Eröffnung wurde zudem auch der neue Lift im Ambraser Hochschloss in Betrieb genommen: „Diese Sonderausstellung ist die erste in der Geschichte von Schloss Ambras, welche weitestgehend allen Besucher*innen den Zugang ermöglicht. Ein Meilenstein und eine Herzensangelegenheit.“, freut sich Veronika Sandbichler. Zahlreiche Gäste nutzten am Eröffnungsabend bereits das neue Angebot und fuhren mit dem Lift vom Innenhof des Hochschlosses zu den im 2. Stock gelegenen Sonderausstellungsräumlichkeiten. 

_Schauen erlaubt? Vielfalt Mensch_ von 20. Juni bis 06. Oktober 2024 zu besichtigen auf Schloss Ambras Innsbruck. Führungen durch die Sonderausstellung finden jeden Mittwoch und Freitag um 14.30 Uhr statt.

Julia Unterlechner, M.A.
Public Relations & Communications
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