Filmfonds Wien: 2,9 Millionen Euro für neue Kino- und TV-Projekte
Filmfonds Wien: 2,9 Millionen Euro für neue Kino- und TV-Projekte
Förderzusagen des Filmfonds Wien zur 3. Jurysitzung 2024 und zum 2. TV-Antragstermin 2024
_In den Zusagen der aktuellen Kinofilm-Förderrunde des Filmfonds Wien ergibt sich ein Schwerpunkt gesellschaftlicher Themen und biografischer Stoffe, die sowohl auf dokumentarische Art („Valie Export“, „Karl Ratzer“_,_ „Müssen wir alle sterben?“_,_ „Molln“) als auch fiktional verarbeitet werden („Im Verborgenen“, „Man lebt, weil man geboren ist“). _
Bei der dritten Sitzung im Jahr 2024 erteilte die Jury, bestehend aus Christine Dollhofer, Peter Jäger, Malina Nwabuonwor, Katrin Renz und Manfred Schmidt insgesamt 14 PROJEKTEN Zusagen – Mittel in Höhe von 2,42 MILLIONEN EURO wurden vergeben. Eingereicht waren 30 Projekte mit einer Antragssumme von 6,43 Millionen Euro.
Zum zweiten TV-Antragstermin 2024 wurden 24 Fernsehprojekte mit der Gesamtantragssumme von 884.000 Euro eingereicht, 13 PROJEKTE erhielten Zusagen vom Filmfonds Wien in Höhe von 481.600 EURO.
ELF HERSTELLUNGEN ERHALTEN FÖRDERUNG IN GESAMTHÖHE VON 2.336.000 EURO.
VALIE EXPORT. DAS BEWAFFNETE AUGE ist das neue Projekt von Regisseurin und Autorin Claudia Müller, deren Kinodokumentarfilm „Elfriede Jelinek – Die Sprache von der Leine lassen“ vergangenes Jahr sowohl mit dem Österreichischen Filmpreis als auch dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet wurde. Das dokumentarische Porträt der bedeutenden österreichischen Künstlerin Valie Export beleuchtet vor allem die Aktualität ihrer Werke und rückt ihre Rolle als feministische Schlüsselfigur und Vermittlerin zwischen internationaler Frauenbewegung und künstlerischer Avantgarde ins Zentrum. Das Projekt wird als majoritäre Koproduktion von der Wiener Derflinger Film mit der Berliner Manderley Film verwirklicht.
Der Dokumentarfilm KARL RATZER – IN SEARCH OF THE GHOST ist das neue Projekt von Regisseur, Autor und Produzent Thomas Roth: Als Kind zweier Ausschwitz-Überlebender Roma bringt sich Karl Ratzer im Wien der 1950er Jahre autodidaktisch das Gitarrenspiel bei und wird später in den USA zu einem umjubelten Jazz-Star. Jedoch fordern seine exzentrische Persönlichkeit und sein exzessiver Lebensstil ihren Tribut.
IM VERBORGENEN nach dem gleichnamigen Tatsachenroman von Ljuba Arnautović erzählt die Geschichte ihrer Großmutter Eva, deren politischer Kampf im Roten Wien der frühen 1930-iger Jahre zu einem Überlebenskampf während der Dollfuß-Diktatur und der NS-Zeit wird. Das historische Drama wird unter der Regie von Goran Rebić entstehen, der zusammen mit Arnautović auch das Drehbuch verfasst hat. Die Amour Fou Vienna stemmt das Projekt als majoritäre Koproduktion mit Luxemburg und der Schweiz.
In dem Kinderweihnachtsfilm EMMY UND DER LETZTE ZAUBERSPRUCH sehnt sich die neunjährige Emmy nach weißen Weihnachten. Doch nicht nur der Schnee bleibt diesmal aus, Emmy entdeckt zudem, dass die Menschen ihre Fantasie verlieren. Gemeinsam mit Wicht Rumpel aus der Märchenwelt beginnt sie eine abenteuerliche Reise durch das vorweihnachtliche Wien, um die Magie der Welt zu retten. Die majoritäre Koproduktion der Wiener Flair Film und Golden Girls Film mit der Osloer Maipo Film wird das Langfilmdebüt von Regisseurin Juliana Neuhuber, die gemeinsam mit Ines Häufler auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnet.
Die Wiener Schubert Füm wird als minoritäre Koproduktion gemeinsam mit ihrer deutschen Schwesterfirma Schubert Film und der Kopenhagener Profile Pictures den Spielfilm KEEP HER QUIET verwirklichen. Das Politdrama thematisiert das aktuelle Schicksal der Uiguren und wird als Langspielfilmdebüt von Regisseur Franz Böhm nach einem Drehbuch von Böhm, Samuel Gheist und Suli Kurban entstehen.
1989: Der Journalist André Müller, bekannt für seine radikalen Interviews mit Prominenten, reist zu seiner Mutter nach Wien, um mit ihr ein Interview zu führen und endlich ihr Schweigen zu brechen. Basierend auf dem gleichbetitelten Gespräch, das Müller Ende der 1980-iger Jahre mit seiner Mutter führte und veröffentlichte, entsteht die minoritäre Koproduktion MAN LEBT, WEIL MAN GEBOREN IST der Wiener Wega Film mit der Berliner Madonnen Film. Das Drama wird unter der Regie von Maria Speth („Herr Bachmann und seine Klasse“) nach einem Drehbuch von Speth und Reinhold Vorschneider umgesetzt.
WOODWALKERS 2 setzt die Abenteuer des Gestaltwandlers Carag des heuer im Herbst erscheinenden Fantasyfilms „Woodwalkers“ fort. Die minoritäre Koproduktion der Wiener Dor Film mit der Münchner Blue Eyes Fiction und der Südtiroler Filmvergnuegen entsteht unter der Regie von Sven Unterwaldt, abermals nach einem Drehbuch von David Sandreuter, basierend auf der Buchreihe von Katja Brandis.
MÜSSEN WIR ALLE STERBEN? fragt sich Dokumentarist Werner Boote in seinem gleichnamigen neuen Kinofilm und erkundet, ob die Menschheit in einer Zeit von Kriegen, Klimastreits und Umweltkatastrophen eine kollektive Lösung finden kann – die Lotus-Film produziert.
In der Nationalparkgemeinde Molln wird ein großes Erdgasvorkommen vermutet. Das australisch-österreichische Energieunternehmen, das den Gasfund kommerziell verwerten möchte, stößt jedoch auf Widerstand aus der Bevölkerung. Die erste Probebohrung markiert den Anfang eines Kräftemessens mit ungewissem Ausgang. MOLLN (AT) ist das neue Kinoprojekt von Dokumentarfilmemacher Nikolaus Geyrhalter.
In STERBEN FÜR ANFÄNGER verhandelt das Regieduo Andrea Eder und Kurt Langbein mit nüchternem Blick das Thema Sterben: persönlich, wissenschaftlich und gesellschaftlich. Der Kinodokumentarfilm entsteht nach einem Konzept von Kurt Langbein, Langbein & Partner produziert.
AUF BEWÄHRUNG (AT) begleitet Bewährungshelfer*innen bei ihrer herausfordernden Arbeit, die sich allen Hindernissen zum Trotz Tag für Tag darum bemühen, ihre Klient*innen lösungsorientiert in ein straffreies Leben zu begleiten. Dabei wird klar, dass gute Bewährungsarbeit in erster Linie wirksamen Opferschutz bedeutet. Das Projekt von Regisseur und Autor Jan Prazak wird von der berg hammer film realisiert.
DREI PROJEKTENTWICKLUNGEN ERHALTEN FÖRDERUNG IN GESAMTHÖHE VON 92.000 EURO.
Die 17-jährige Maria wacht nach einem Alkohol-Blackout mit Stigmata-ähnlichen Wunden an den Händen auf. Ihr Freundin Bella filmt alles und postet auf YouTube, Maria sei eine Heilige. Zwischen digitalem Fame, spiritueller Erleuchtungen und der intensiven Freundschaft mit Bella, muss Maria ihren eigenen Weg finden – zumal sie weder an Gott noch an sich selbst glaubt. Das Langfilmdebüt von Rosa Friedrich WER HAT ANGST VOR GOTT? entsteht nach einem Drehbuch von Friedrich und Joshua Jadi, die FreibeuterFilm produziert.
In einer ungarischen Kleinstadt greift der jugendliche Dani seine Lehrerin unerwartet mit einem Messer an. Nach der Tat müssen sich die Eltern mit den juristischen und emotionalen Folgen der Gewalttat, ihrem eigenen Trauma und den demütigenden Reaktionen der Gesellschaft auseinandersetzen. DIE SCHAM DER FAMILIE BORBÉLY ist das Langfilmdebüt von Regisseur und Autor Kálmán Nagy und wird von der Dor Film projektiert.
In seinem neuen Film RAUSCH widmet sich Regisseur und Produzent Ulrich Seidl den vielen Facetten des Alkoholrauschs. Das Dokumentarprojekt über Österreichs Volksdroge Nummer eins wird nach einem Konzept von Seidl und Veronika Franz geplant.
Leon Ilsen
Presseverantwortlicher
+43 1 526 5088-11
ilsen@filmfonds-wien.at
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