Auf Einladung von Stadtchef Ludwig: Französischer Ex-Präsident Hollande sprach zu Europa
Auf Einladung von Stadtchef Ludwig: Französischer Ex-Präsident Hollande sprach zu Europa
Der ehemalige Staatspräsident der Französischen Republik François Hollande sprach im Rahmen seines Wien-Besuchs heute, Mittwoch, auf Einladung von Stadtchef Ludwig im Wien Museum zum Thema „Die Zukunft Europas in herausfordernden Zeiten“.
Vor einem interessierten Publikum – darunter viele junge Wiener*innen – warnte Hollande vor einem Stillstand in Europa. Die kommende EU-Wahl sei eine Schicksalswahl. Die Union und der Kontinent stünden vor gleich mehreren Herausforderungen: Der weiter andauernde Krieg in der Ukraine, den Klimawandel und der dadurch bedingte Umstieg auf Erneuerbare Energien sowie das Thema Migration. Um diese Herausforderungen zu bewältigen müsse Europa eigene Lösungen entwickeln, gemeinsam mit einer Stimme sprechen und auch glaubwürdig seine Werte verteidigen. Nur ein Europa, das geeint auf der Weltbühne auftritt, werde als eine gewichtige Stimme wahrgenommen, mahnte Hollande.
Einheit und Entschlossenheit seien auch notwendig, um beispielsweise dem Klimawandel und der Digitalisierung zu begegnen, für den Umstieg auf erneuerbare Energien gewappnet zu sein oder die europäische Industrie und Wirtschaft zu stärken. Wenn dies mit der Einstimmigkeit nicht möglich sei, so brauche es Kooperationen zwischen Staaten, denn bei Umweltschutz und Energie-Umstieg dürfe keine Zeit verloren werden, so Hollande. Auch beim Thema Migration brauche es Einheit zwischen den Mitgliedern. Der Migrationspakt sei ein guter Schritt in die richtige Richtung. Nur auf Grenzen und Kontrollen zwischen Staaten zu setzten, wie es die extreme Rechte forderte, sei für Hollande hingegen nicht zielführend und widerspreche der europäischen Idee.
Nach der nächsten EU-Wahl muss die künftige Koalition ein Programm abstecken und die Ziele, die sich die Union setzt, auch angehen. Derzeit dauerten Entscheidungen auf EU-Ebene lange und seien kompliziert, daher müssten bestehende EU-Abkommen und Verträge weiterentwickelt werden, um sie neuen Gegebenheiten anzupassen. Denn – das wiederholte Hollande zum Abschluss – das größte Risiko für die EU sei nicht ein Zerfall der Union, sondern ein Stillstand.
Im Anschluss an seinen Vortrag im Wien Museum besuchte Hollande gemeinsam dem Bürgermeister und Kulturstadträtin Veronika Kaup-Hasler sowie den Museums-Direktor*innen Matti Bunzl und Christina Schwarz die Sammlung.
Im Zuge seines eintägigen Wien-Besuchs auf Einladung von Bürgermeister Ludwig absolvierte Hollande mehrere offizielle Termine im Wiener Rathaus. Am Programm stand unter anderem ein Austausch mit Bürgermeister Ludwig zu aktuellen EU-Themen. Außerdem trug sich das ehemalige Staatsoberhaupt ins „Goldene Buch der Stadt Wien“ ein. (Schluss) ato
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