Tourismus in NÖ: Wertschöpfung und Zukunftsperspektiven
Tourismus in NÖ: Wertschöpfung und Zukunftsperspektiven
LH Mikl-Leitner: Mehr als zwei Milliarden Euro jährlich werden im Tourismus in Niederösterreich erwirtschaftet
In einer Pressekonferenz im Hotel-Gasthof Graf in St. Pölten präsentierte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner heute Dienstag die Ergebnisse einer aktuellen Studie – durchgeführt vom Marktforschungsinstitut MANOVA – zum Wirtschaftsfaktor Tourismus in Niederösterreich.
Der Tourismus sei eine wesentliche wirtschaftliche Säule, sagte die Landeshauptfrau, denn „mehr als zwei Milliarden Euro jährlich werden im Tourismus in Niederösterreich erwirtschaftet.“ Die Schwerpunkte liegen dabei mit 21 Prozent der Nächtigungen im Kur- oder Gesundheitstourismus, 36 Prozent entfallen laut Studie auf den Seminar- und Geschäftstourismus und „der größte Bereich ist der klassische Urlaubstourismus, der für 43 Prozent aller Nächtigungen verantwortlich ist.“ Zudem sehe man einen klaren Trend Richtung Qualitätstourismus, so habe sich die Zahl der Vier-Sterne-Betten in den letzten fünf Jahren auf rund zwölf Prozent erhöht. „Eine klarer Trend Richtung Urlaubs- und Qualitätstourismus in Niederösterreich“, so Mikl-Leitner und diesen wolle man als Land nach Kräften fördern.
„So haben wir in den vergangenen fünf Jahren rund 1.600 Investitionsprojekte mit mehr als 32 Millionen Euro an Zuschüssen unterstützt und damit Investitionen in Höhe von 247 Millionen Euro umgesetzt.“ Dabei seien viele neue Betriebe entstanden wie das Hotel Garni Zwettl, die Kittenberger Chalets in Schiltern, das Refugium Lunz oder auch das Hafnertec in Wieselburg. Viele Betriebe hätten zudem die Förderungen zur Qualitätssteigerung genutzt – besonders erfolgreich sei hier das NÖ Wirtshauspaket, „wo wir vier Millionen Euro Fördermittel bereitgestellt haben“, so die Landeshauptfrau, die weiter erklärte: „175 Gastgeberinnen und Gastgeber investieren damit in ihren Betrieb und wir lösen damit mehr als 20 Millionen Euro an Investitionen aus, die vor allem auch Aufträge bei heimischen Bau- und Handwerksbetrieben bewirken.“
Neben der Qualitätssteigerung setze man in Niederösterreich auf die „Transformation vom Ausflugs- zum Urlaubsland“, führte Mikl-Leitner weiter aus. Mit Schwerpunkten und Angeboten, die die Haupturlaubsmotive der Urlaubsgäste „Wandern, Kultur, Radfahren, Thermen sowie Kulinarik und Wein“ kombinieren, wolle man diese Transformation schaffen. Die größte Gruppe seien hier die Wandergäste – jeder vierte Gast, der in Niederösterreich nächtige, komme zum Wandern. Die zweitgrößte Gruppe mit 14 Prozent seien Kulturgäste und 13 Prozent aller Urlaubsgäste Radurlauber – alleine jeder zweite ausländische Gast komme wegen des Radfahrens. Gerade in diesem Bereich sei noch viel Potenzial nach oben. Mikl-Leitner: „Deshalb positionieren wir Niederösterreich mit unserer neuen Radkampagne, für die wir den international bekannten Spitzensportler Felix Neureuther gewinnen konnten, als ,die´ Raddestination im Herzen Europas und wollen so noch mehr Gäste aus Deutschland, Tschechien, Ungarn und der Slowakei ansprechen.“
Gemeinsam mit der Tourismusabteilung des Landes, der NÖ Werbung, den sechs Tourismusdestinationen und in enger Abstimmung mit den heimischen Gastgeberinnen und Gastgebern wolle man künftig „diese Potentiale heben, konsequent den Wandel vom Ausflugs- zum Urlaubsland vorantreiben, in die Qualitätssteigerung investieren und die niederösterreichischen Alleinstellungsmerkmale Wandern, Radfahren, Kultur und Kulinarik stärken“, so die Landeshauptfrau. Wichtig war ihr, abschließend zu betonen: „65 Prozent aller Nächtigungen entfallen auf heimische Gäste, ein Zeichen, dass Niederösterreich als lebens- und liebenswert wahrgenommen wird.“
Mario Pulker, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Niederösterreich, unterstrich im Rahmen der heutigen Pressekonferenz: „Mit knapp 42.000 Beschäftigten in rund 8.500 Unternehmen ist der Tourismus ein wichtiger Arbeitgeber in allen Regionen Niederösterreichs. Um weiter für Arbeitsplätze sorgen zu können, braucht es in Anbetracht der schwierigen wirtschaftlichen Lage vieler Betriebe dringend bessere Rahmenbedingungen, allen voran eine Senkung der Lohnnebenkosten.“
Amt der Niederösterreichischen Landesregierung
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