FSG-Frauen: Verbale oder körperliche Übergriffe haben im Job nichts verloren
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FSG-Frauen: Verbale oder körperliche Übergriffe haben im Job nichts verloren
Hörmann: Arbeitgeber sind dazu verpflichtet, Mitarbeiterinnen vor Gewalt zu schützen
Frauen sind auch am Arbeitsplatz nicht vor sexuellen Übergriffen, psychischer und physischer Gewalt geschützt. Jede vierte Frau in Österreich war bereits Opfer sexueller Belästigung am Arbeitsplatz.
„Belästigungen, Diskriminierungen und auch tätliche Angriffe auf Beschäftigte stellen ernst zu nehmende Bedrohungen in der Arbeitswelt dar. Psychische Gewalt ist dabei oft nur der Anfang einer Gewaltspirale. Durch derartige Übergriffe wird die Würde von Frauen verletzt. Wenn Frauen damit allein gelassen werden, kann das zu Angstzuständen oder schwerwiegenden Depressionen führen“, warnt Christa Hörmann, Bundesfrauenvorsitzende der Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter:innen (FSG) im ÖGB und fordert, Frauen endlich schneller und nachhaltiger vor Gewalt im Job zu schützen.
In einigen Branchen sind sexuelle Belästigung, Mobbing und Beschimpfungen besonders häufig. Laut Arbeitsinspektorat betrifft das beispielsweise Pflege- und Betreuungseinrichtungen, Krankenhäuser, soziale Einrichtungen, Ordinationen, uneinsehbare Arbeitsplätze, Hotels und Restaurants, aber auch den Einzelhandel oder die Reinigungsbranche. Auf Gewalt an Frauen macht die internationale Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ noch bis zum 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, aufmerksam.
„FRAUEN SCHNELLER UND NACHHALTIGER VOR GEWALT IM JOB SCHÜTZEN“
Um Frauen endlich schneller und nachhaltiger vor Gewalt im Job schützen zu können, fordern die sozialdemokratischen Gewerkschaftsfrauen mehr Mittel und mehr Anstrengungen von Seiten der türkis-grünen Bundesregierung und von den Arbeitgebern ein. „Der Kampf um eine für Frauen sichere Arbeitswelt und gleichberechtigte Gesellschaft muss der Kampf aller sein und nicht nur der Frauen allein“, betonen Hörmann und FSG-Bundesvorsitzender Josef Muchitsch.
Hörmann appelliert daher eindringlich an die Arbeitgeber, ihre gesetzliche Fürsorgepflicht wahrzunehmen und wirksame Maßnahmen zur Gewaltprävention zu setzen. „Betroffene Frauen müssen in den Betrieben ermutigt werden, sich an ihren Betriebsrat, an die Gewerkschaft oder an Beratungsstellen wenden zu können, um Belästigungen am Arbeitsplatz abzustellen“, sagt die sozialdemokratische Gewerkschafterin.
„Frauen könnten heute auch schon viel weiter sein, hätte die türkis-grüne Bundesregierung ihre Hausaufgaben gemacht“, kritisiert Hörmann. Die FSG-Frauen fordern daher die Bundesregierung auf, sich endlich umfassend zur Verhinderung und Bekämpfung von Gewalt und Belästigung in der Arbeitswelt zu bekennen und unter Einbindung der Sozialpartner das Übereinkommen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) Nr. 190 zu ratifizieren, das ein weltweites Recht auf eine Arbeitswelt frei von Gewalt und Belästigung vorsieht.
„BRAUCHEN EINE FRAUENMINISTERIN, DIE IHRE ROLLE WAHRNIMMT“
Kritik üben die FSG-Frauen auch an der ÖVP-Frauenministerin: Susanne Raab sieht, hört und sagt auch nichts zu den dringenden Problemen der Frauen. „Wir brauchen eine Frauenministerin, die ihre Rolle wahrnimmt und sich endlich aktiv für eine feministische Frauenpolitik einsetzt“, fordert Hörmann.
Frauen brauchen endlich gute Lebens- und Arbeitsbedingungen, die ihnen Selbstbestimmung und Unabhängigkeit und damit Schutz vor Gewalt ermöglichen. Dazu braucht es zusätzliche finanzielle Mittel, das Frauenbudget von ÖVP-Ministerin Raab ist zu wenig. „Es braucht dringend mehr Geld für Bewusstseinsbildung und Schulungen, zur Absicherung und zum Ausbau von Frauenhäusern, Gewaltschutzzentren und Frauenberatungsstellen sowie zusätzliche Stellen im Opferschutz“, fordert Hörmann. Denn weiter nur wegzuschauen und betroffene Frauen im Stich zu lassen, ist für die sozialdemokratische Gewerkschafterin keine Option.
FSG
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