Caritas und Robert Kratky bitten um Spenden für Gruft-Winterpaket: „Obdachlosigkeit darf uns nicht kalt lassen!“

Caritas und Robert Kratky bitten um Spenden für Gruft-Winterpaket: „Obdachlosigkeit darf uns nicht kalt lassen!“

Caritas fordert Reformen und sieht starke Nachfrage nach Quartieren. 1 Schlafsack + 7 warme Mahlzeiten=1 Gruft Winterpaket.

Die Caritas beobachtet bereits einen starken Andrang nach warmen Schlafplätzen für obdachlose Menschen. „Die Temperaturen sinken und die Nachfrage nach wärmenden Betten steigt“, betonte Caritasdirektor Klaus Schwertner bei einem Pressetermin in der Obdachloseneinrichtung Gruft. „Aktuell liegt die Auslastung in den verschiedenen Notquartieren bereits bei knapp 95 Prozent. Auch hier in der Gruft ist die Nachfrage bereits groß.“ Gemeinsam mit Robert Kratky machte Schwertner am Donnerstag auf aktuelle Entwicklungen in der Wohnungslosenhilfe aufmerksam. Sein Fazit: „Die aktuelle Teuerungskrise hat bei vielen Menschen Spuren hinterlassen. Die Schlangen bei unseren Lebensmittelausgaben bleiben lang und auch in unseren Beratungsstellen begegnen wir vielen Menschen, für die die steigenden Kosten im Bereich Wohnen und Energie zu einem immer größeren Problem werden. Aus unserer Sicht ist klar: Wer einen Anstieg der Obdachlosigkeit verhindern will, muss jetzt handeln!“ Bereits heute gelten in Österreich knapp 20.000 Menschen als wohnungslos, 60 Prozent davon leben in Wien. 239.000 Menschen leben in Wohnungen, die sie nicht angemessen warmhalten können. Zuletzt hat auch die Zahl der Delogierungen in zahlreichen Bundesländern wieder zugenommen. Schon jetzt sind laut Schätzungen der Caritas einige hundert Menschen in Wien akut obdachlos und stehen auf der Straße – viele auch dann, wenn wie aktuell, noch genügend Notquartierskapazitäten vorhanden sind. Die Gründe dafür sind vielfältig: fehlendes Vertrauen, psychische Erkrankungen, Scham oder etwa auch der Wunsch nach Privatsphäre. „Unser Motto ist daher ganz klar: Mehr Betten, mehr Streetwork, mehr Hilfe, damit kein Mensch auf der Straße erfriert!“ Unterstützung erhielt Schwertner von Robert Kratky, der das Streetwork-Team der Caritas bei der Arbeit begleitet hat. Kratky appellierte an Zusammenhalt in schwierigen Zeiten: „Es ist erschütternd zu sehen, wie viele Menschen von Armut betroffen sind. Wir waren etwa bei einer Suppenausgabestelle der Caritas in Wien. Es waren sofort zwei Dutzend Leute da, um sich ein warmes Abendessen zu holen. Das ist traurig und man geniert sich auch dafür, dass es einem selbst so gut geht und man das oft nicht zu schätzen weiß. Auf der anderen Seite weiß man aber auch: Wir können alle etwas tun. Die Leute von der Caritas tun das hauptberuflich oder auch ehrenamtlich mit einem ungeheuren Zeitaufwand, dafür haben sie sich Dank und Respekt verdient. Und noch mehr freuen sie sich sicher über die 70 Euro für ein Winterpaket der Caritas. Denn damit wird ihre Arbeit erst möglich.“

Michaela Ritter
Stv. Pressesprecherin
Caritas der Erzdiözese Wien
0676/4634932
michaela.ritter@caritas-wien.at

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