Pochtler zu Beamten-Lohnplus: „Falsches Signal zur falschen Zeit“

Pochtler zu Beamten-Lohnplus: „Falsches Signal zur falschen Zeit“

IV-Wien Präsident äußert Unverständnis für Maßnahme – Signalwirkung angesichts schwieriger KV-Verhandlungen kontraproduktiv

„Ein Gehaltsplus über neun Prozent, finanziert vom Steuerzahler, und das in einer Zeit, wo wir als Staat um 20 Prozent mehr ausgeben, als wir einnehmen. Wo wir also Schulden aufhäufen, die wir teuer werden bezahlen müssen. Das ist insgesamt ein völlig falsches Signal zur vollkommen falschen Zeit“, so der Präsident der Industriellenvereinigung Wien, Christian C. Pochtler, in Reaktion auf die avisierte Lohnerhöhung bei den Beamten. Vor dem Hintergrund der laufenden KV-Verhandlungen in der metalltechnischen Industrie sei diese Maßnahme vollkommen kontraproduktiv: „Natürlich wird das als ein Argument für viel zu hohe Lohnabschlüsse herangezogen werden. Aber in der Industrie hat man nicht den Luxus, höhere Gehälter über Schulden zu finanzieren und dadurch auf die Bürger abzuwälzen. Die Industrie muss die Löhne, die sie auszahlt, erst einmal verdienen. Zum Großteil im Ausland. Und wie lange wir dort noch erfolgreich sein können, ist fraglicher denn je – wir sind bereits Top bei den Lohnstückkosten in Europa, bei der Wettbewerbsfähigkeit am absteigenden Ast“, wie Pochtler ausführte. Die Zeit des billigen Geldes sei vorbei, die Kosten für die Zinsen für den „heimischen Schuldenberg werden weiter steigen. In diesen Zeiten weiterhin großzügig das Füllhorn staatlichen Geldes über alle auszuschütten ist alles andere als langfristig gedacht.“

Industriellenvereinigung Wien
Mag. Martin Amor
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